Paralympics: Überraschendes Doppelsilber für Kröger und das Kroker-Team

Zweimal Silber für Deutschland

Heiko Kröger holt im 2.4mR die Silbermedaille bei den Paralympics mit drei Rennsiegen. © IFDS

Heiko Kröger holt im 2.4mR die Silbermedaille bei den Paralympics mit drei Rennsiegen. © IFDS

Heiko Kröger, Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem haben jeweils die Silbermedaille in den Klassen 2.4mR und Sonar bei den Paralympics gewonnen. Am nervenaufreibenden Abschlusstag fielen die letzten Rennen aller Klassen wegen Flaute aus. Es blieben die Ergebnisse vom Vortag nach zehn Läufen mit einem Streicher bestehen.

Somit zahlte sich das dramatische Comeback von Heiko Kröger vom Vortag besonders aus. Nach einem verpatzten neunten Lauf, bei dem er auf der linken Seite eine starke Rechtsdrehung des Windes verpasste, war er vom holländischen Weltmeister Thierry Schmitter vom Silber-Rang verdrängt worden.

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem holten Paralympics Silber. © IFDS

Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem holten Paralympics Silber. © IFDS

Aber der Mann vom NRV, der an der Bigge-Talsperre beim Lasersegeln seine Karriere begonnen hat, schlug im zehnten Rennen zurück. In einem extrem spannenden Rennen, das durch viele Zweikämpfe mit Schmitter geprägt war, behielt Kröger die Nerven und holte sich sogar den Tagessieg, während der Holländer noch auf Platz sechs zurück fiel.

Vor dem Finale hatte Kröger nur zwei Punkte Vorsprung auf Schmitter und damit viel zu verlieren. Der Ausfall ärgerte ihn deshalb wenig. Ohnehin wäre Gold nur noch durch ein Wunder zu gewinnen gewesen. Die Britin Helena Lucas lag neun Punkte voraus.

Für Kröger ist Silber dennoch ein großer Erfolg. Vor den Paralympics konnte er nach den letzten internationalen Ergebnissen nicht mit einer Medaille rechnen. Aber die intensive Arbeit mit dem Sailing Team Germany und Trainer Bernd Zirkelbach zahlte sich schließlich aus. Auf den Punkt war der 2.4mR Altmeister fit.

Genauso wie Jens Kroker (NRV) mit seiner Crew Siegmund Mainka und Robert Prem (YCBG). Die Crew war zwar als Titelverteidiger ins Rennen gegangen, hatte aber nach dem Erfolg vor vier Jahren in Qingdao kaum noch zusammen im Boot gesessen und zuletzt nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen können.

So zeigte Kroker besonders am zweiten Tag die Auswirkungen fehlender Match Praxis als er teilweise in guter Ausgangsposition im Feld versackte. Aber der Vize Präsident von BASF Südamerika kam immer besser in die Serie und hielt eisenhart an seiner Leestart-Technik fest, die ihm zwei Rennsiege bescherte.

Die Sonar Crew bekam etwas Luft, als die schärfsten Konkurrenten aus Norwegen und Frankreich in den Rennen vier und fünf disqualifiziert wurden. Aber sie steckten auch selber die zwei Strafkreise im achten Rennen weg, die einen möglichen Sieg in das Streichresultat verwandelten.

Auch die Kroker-Crew war über den Ausfall des Finals nicht unerfreut, denn die überlegenen Holländer um Skipper Udo Hessels hatten schon vor dem letzten Rennen 20 Punkte Vorsprung und Gold gesichert. Die Deutschen dagegen hatten nur zwei Punkte vor den punktgleichen Norwegern und Franzosen.

Ergebnisse 2.4mR

Ergebnisse Sonar

Alle Rennen können per Replay im Raceviewer nachvollzogen werden

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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