Okay, wir sind diesmal etwas spät, beim Verfrachten der Varianta in die Winterlager-Halle. Aber muss dann gleich so etwas passieren?
Der Weg zum Kran ist ja nicht weit. In der hintersten Ecke der Schlei einmal um den achteckigen 90 Meter hohen Wikingturm herum, rein in den Wiking-Hafen. Einmal kurz den Außenborder anwerfen und der Mini-Törn sollte in unter zehn Minuten geschafft sein.
Okay, dass es manchmal ungeahnte Probleme geben kann, wussten wir vom letzten Mal. Da verhedderten wir uns im Fischernetz. Aber nun kennen wir ja die Falle. Also weit außen rum fahren.
Muss nur noch der Motor funktionieren. Lange ist er nicht bewegt worden. In den drei Jahren, die das orange Familienerbstück in Schleswig liegt, überlegen wir immer wieder, ob sich das lohnt. Wir haben für den Sommertörn wieder gechartert. „LeLiLa“ ist für die Kids gedacht. Wir dachten, es sei nett, ihnen so eine Art „Baumhaus“ auf dem Wasser zu geben zum Spielen und Herumtoben.
Abgeben oder behalten? Das ist immer mal wieder die Frage bei der Familien-Konferenz. Aber zumindest der Kleine hat das Schiffchen im Sommer mit seinen 17-jährigen Kumpels entdeckt und ein paar schöne Tage verbracht. Weit sind sie noch nicht gekommen, doch die Pläne für die nächste Saison werden schon geschmiedet.
Tank leer?
Also noch einmal ab ins Winterlager. Eben kurz den Anlasser anreißen….verdammt! Läuft nicht das Ding. Choke rein, Choke raus, reißen, reißen, reißen… Es tut sich gar nichts. Tank leer? Na super. Tank ist weg. Wer macht denn so was? Mist!
Wie kommen wir nun um die Ecke? Der Hafenmeister wartet am Kran. An segeln ist nicht zu denken. Totenflaute. Ein gespenstischer Nebel hat sich über das spiegelglatte Wasser gelegt. Also abstoßen an den Pfahlreihen der leeren Boxen. Und paddeln.
Irgendwann ist auch das Licht weg. Kranen, Mastlegen und Trailern im Stockdunkeln bei Eiseskälte. Die Finger sind bald nicht mehr zu spüren. Aber ist ja ein schönes Vater-Sohn-Ding. Muss nur ein neuer Tank her. Ärgerlich!
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