Charter & Reise: Die schönsten Segelreviere im Mittelmeer im Kurzporträt

Jedes dieser Reviere ist ein Höhepunkt, und das in einem Revier, das für sich selber schon ein Höhepunkt ist: das Mittelmeer! Autor Carl Victor stellt seine schönsten 11 Reviere vor.

© Carl Victor

Sardinien: Das etwas andere Italien

„Sardinia? Non è l’Italia!“. Das behauptet man auf dem Festland. Die Sarden hingegen sind stolz, dass ihre Insel so „sardisch“ geblieben ist. Was sie darunter verstanden, erschloss sich mir erst nicht. Nicht in Alghero, wo wir das Schiff übernahmen, und auch nicht vor Anker im Porto Conte, von dem Nelson behauptet hatte, er sei Sardiniens bester Naturhafen. Von dort erkämpften wir uns, hart am Maestrale segelnd, den Weg nach Norden. Der „Gebieterische“ verlangte uns einiges ab, bevor uns der Glockenturm von Castelsardo den Weg in dessen Hafen weisen konnte. Auch dort schien man sich, so wie Alghero, mehr auf seine spanische Vergangenheit als auf die sardischen Wurzeln zu besinnen. Trotzdem: Castelsardo war ein Höhepunkt! Doch sein Reiz verblasste, als uns Capo Testa seine von der Natur in Millionen von Jahren geformten Granit-Monolithen präsentierte, von denen manche so skurril geformt waren, als wären sie einer surrealistischen Fantasie entsprungen. Danach hatte die Gallura, obwohl sie uns mit ihrem türkis und blau schattierten Wasser vor den weißen Stränden alles bot, wovon Segler oft nur träumen können, etwas von ihrem Reiz eingebüßt. Südlich vom Kap Ferro zieht sich die Costa Smeralda hin. Hier huldigen die Sarden noch der „Matanza“!