Verwirrung in Kiel-Holtenau: NOK-Schleuse bleibt WSA-Aufgabe

Sportboote, die von der Ostsee kommend in den Nord-Ostsee-Kanal einfahren möchten, haben ihren Wartebereich vor dem Tiessenkai. Die Kaianlage wird seit dem 1. April nicht mehr vom WSA verwaltet, was jedoch nichts an der Zuständigkeit des WSA Kiel-Holtenau beim Schleusen ändert.

Seit der Nachricht, dass die Kieler Sporthafen GmbH seit dem 1. April den Tiessenkai in Kiel-Holtenau als zehnte Anlage in ihre Obhut genommen hat, steht das Telefon bei der Sporthafen GmbH nicht mehr still. Viele Sportbooteigner und Freizeitsegler, die von diesem Wechsel der Zuständigkeit vom Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) zur Stadt erfahren haben, haben daraus geschlossen, dass damit gleichzeitig ein Zuständigkeitswechsel bei der Schleusen-Verwaltung einhergeht.

„Schleusenzeiten, das Bezahlen der Kanalpassagen sowie das Übernachten am Wartesteg liegt weiterhin im Zuständigkeitsbereich des WSA“, so der Geschäftsführer der Sporthafen Kiel GmbH, Philipp Mühlenhardt. Der Hafenmeister sei nicht zuständig für Schleusungen und alles, was damit verbunden ist, stellt er klar.

„Es läuft jetzt ganz normal weiter, wie in den Jahren vor Corona. Das Bezahlen ist an den zwei Bezahlautomaten in Holtenau möglich“, so der Leiter des WSA Kiel-Holtenau, Detlef Wittmüß. Während der strikten Corona-Regeln sei die Passage kostenlos gewesen, jetzt läuft alles wieder im Normalbetrieb. Derzeit ist allerdings voraussichtlich bis Mitte Mai nur der Kassenautomat Binnen Nordseite zu nutzen. Aufgrund von Baumaßnahmen am Seglersteg an der Kanalstraße in Holtenau ist der Kassenautomat bis mindestens Mitte Mai 2022 nicht erreichbar, ist auf der WSA-Internetseite zu lesen.

Ansprechpartner vor Ort ist der Schleusenmeister. Neben den bekannten Kommunikationswegen wie UKW Kiel-Kanal 4 und den  Schleusensignalen ist der Kieler Schleusenmeister direkt über die Telefon-Nr. 0431/3603-152 erreichbar.

Die Gebühren sind unter www.wsa-nord-ostsee-kanal.wsv.de einsehbar. Hier sind auch die Standorte der Kassenautomaten, Preise und alle weiteren Informationen zu finden.

Der Tiessenkai, an dem primär Traditionssegler liegen, wurde an die Stadt übergeben, weil der Bundesrechnungshof die Betreuung durch das WSA kritisiert hatte. „Wir haben es für die Stadt übernommen. Die eingenommenen Gebühren werden Eins zu Eins durchgereicht“, so Mühlenhardt zum Thema Gebühren, die sich für Traditionssegler deutlich erhöht haben. Nachdem bei ihm zahlreiche Beschwerden aufgelaufen waren, führt er jetzt klärende Gespräche mit allen Parteien.