Affäre Bourgnon: Harmloser Schwindel, waschechter Betrug? – Mikrofon und Kamera am Bett der Ex-Partnerin

Segel-Held oder Hochsee-Hallodri?

Als würden Lügen und Schwindel während seiner Solo-Abenteuer nicht schon reichen – nach übereinstimmenden Medienberichten werden Yvan Bourgnon zudem „Unregelmäßigkeiten“ im Umgang mit Crowd-Funding-Geldern vorgeworfen. Und was hat es mit dem Mikrofon und der versteckten Kamera unter dem Bett der Ex-Partnerin auf sich?

Yvan Bourgnon, Weltumseglung, Strandkatamaran
Yvan Bourgnon © bourgnon

Nach Alain Thebault (Hydroptère) scheint es, nun noch einen gefallenen Hochseehelden zu geben: Der französisch-schweizerische Segler Yvan Bourgnon (53) beschäftigt seit Jahrzehnten die Hochseeszene – im positiven wie im negativen Sinne. Zunächst wurde er von der internationalen Presse als Held für seine spektakulären Abenteuer mit außergewöhnlich umfangreichen Berichterstattungen gefeiert. Man verzieh ihm an Narzissmus grenzende Darstellungen seiner Person in Interviews, berichtete in großen Publikumsmedien bereitwillig von seinen risikoreichen Exkursionen auf hoher See, die in der Fachpresse jedoch schon bald ein gewisses, zweifelndes Stirnrunzeln hervorriefen. Als schließlich „Lug und Trug“ offensichtlich wurden, gab es die volle, mediale „Breitseite“ – sein Ruf war angeschlagen, der einstige Held schien buchstäblich unterzugehen.

Also war ein neues Image vonnöten. Mit seinem Umweltprojekt „SeaCleaner“ wollte er die Ozeane zumindest teilweise vom Müll befreien. Typisch Bourgnon, der immer in großen Dimensionen denkt: Als „Müllsammelgefährt“ sollte ein gigantischer Segelkatamaran fungieren. Doch auch dieses Projekt scheiterte – nicht zuletzt, weil Yvan Bourgnon gewisse „Unregelmäßigkeiten“ und „Vertrauensmissbrauch“ im Umgang mit Crowdfunding-Geldern vorgeworfen werden. Und diese nun die Staatsanwaltschaft in Lorient beschäftigen.

Solo, aber nie allein

 

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Eine Antwort zu „Affäre Bourgnon: Harmloser Schwindel, waschechter Betrug? – Mikrofon und Kamera am Bett der Ex-Partnerin“

  1. Pogo850

    sagt:

    Puh, klingt wie eine Mischung von Bernt Lüchtenborg und Donald Crowhurst.
    Ich muss wirklich sagen, dass ich seine Abenteuer auch immer auf Segelreporter verfolgt habe, aber als dann die ersten Schummeleien (das ist vorsichtig ausgedrückt) herauskamen, fühlte ich mich definitiv verarscht.
    Das wird den Sponsoren nicht anders gehen und hoffentlich bekommt er nie wieder einen Cent Unterstützung!
    Und die Stalking-Vorwürfe sind dann sowieso nochmal ne ganz andere Hausnummer.
    Beides ganz, ganz übel.

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