ARC Baltic: 27 Yachten erkunden gemeinsam die Ostsee

Rallye vor der Haustüre

Die erste Auflage der neuen Rallye des World Cruising Club hat die Segel gesetzt, um die schönsten Ecken der Ostsee zu besuchen. Sie ist bis zum 18. August unterwegs.

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Die Route der ersten ARC Baltic Rallye auf der Ostsee. © World Cruising C lub

27 Yachten aus 10 verschiedenen Nationen haben einen aufregenden Sommer vor sich: Sie werden mit der neuen Rallye des World Cruising Club, der ARC Baltic, das faszinierende Baltikum erkunden. Am 5. Juli treffen sich die Yachten in der Marina Schilksee in Kiel. Vor ihnen liegt eine sechswöchige Fahrtenseglerregatta mit Zwischenstopps in nicht weniger als 6 Hauptstädten, aber auch abgelegenen Ankerbuchten, Besichtigungstouren zu historischen Sehenswürdigkeiten und wunderbaren Segeltörns zu den einzelnen Zielhäfen.

Gleich nach Anmeldebeginn zur ersten Ausgabe der Rallye gab es eine fantastische Resonanz. Das populäre Konzept des World Cruising Club, in Gemeinschaft zu segeln, wurde speziell an die Ostsee angepasst und begeistert aufgenommen. Der Schwerpunkt der Rallye liegt auf der Erkundung der Kulturgeschichte der Region und dem Genießen der atemberaubenden Schönheit der schwedischen und finnischen Inseln – was Teilnehmern an früheren Transozeanrallyes des WCC angesprochen hat. In der Tat ist die ARC Baltic für einige Segler in der Flotte ein Wiedersehen, denn es segeln nicht weniger als 5 Boote der ARC 2011 in der Rallye, darunter auch das Begleitschiff Working on a Dream.

Angeführt wird die Flotte von dem erfahrenen Ostseesegler Hans Hansell an Board seiner Jeanneau 45. Nach der ARC 2011 segelte Hans mit seiner Working on a Dream mit der World ARC 2012-13 um die Welt und anschließend wieder mit der ARC Europe zurück nach Hause in Schweden. Er freut sich ungemein darauf, seine Leidenschaft für seine Heimatgewässer und die Geschichte der Region mit über 200 Seglern zu teilen, die im Laufe des Sommers an der Rallye teilnehmen.

Das Rallyekonzept umfasst 28 Nächte im Hafen auf der Route, die zu den Highlights der Ostsee führt. Von Kiel aus segeln die Boote zunächst nach Bornholm, das Sehenswürdigkeiten aus dem 13. Jahrhundert zu bieten hat, dann nach Visby in Schweden mit seiner geschichtsträchtigen Stadtmauer. Das nächste Ziel ist die unbewohnte Insel Gotska Sandön, bevor es zur estländischen Hauptstadt Tallin geht. Dort liegen die Boote in der Marina, die für die Olympischen Sommerspiele 1980 gebaut wurde.

Nach erleichterten Einklarierungsmodalitäten haben die Rallyeteilnehmer 2 Tage lang Zeit, die Sehenswürdigkeiten von St. Petersburg zu erkunden; unter anderem gibt es eine Besichtigungstour des Winterpalais und der Aurora. Ein weiterer Höhepunkt ist ein russisches Abendessen für die Crews. Die Etappen sechs und sieben versprechen spektakuläres Segeln durch den finnischen Archipel auf dem Weg zum ältesten Yachtclub in Finnland, Nyländska Jaktklubben, im Zentrum von Hesinki, dann zur Insel Kökar, die zu den Ålandinseln gehört.

Die Flotte besucht Mariehamn und die KSSS Marina in Stockholm, die Sitz des königlichen schwedischen Yachtclubs ist, und erkundet das reiche maritime Erbe der Region. Die letzten Etappen führen die Rallye durch die schwedischen Inseln zunächst nach Kalmar und später nach Mön in Dänmark. Die ARC Baltic endet nach sechs Wochen und etwa 1600 sm in Kopenhagen. Durch die flexible Routengestaltung kann den den aktuellen Wetterbedingungen Rechnung getragen werden.

Die Teilnehmerliste der Rallye ist bemerkenswert, denn die Boote und Crewmitglieder kommen aus fast allen Teilen der Welt. Die weiteste Anreise hatte vermutlich der australische Bootseigner Andy Oliver, der seit kurzem im Ruhestand ist. Er segelt seine brandneue Hanse 505 Hanse Sailor und hat für dieses Abenteuer Ostsee seine Heimat Queensland für lange Zeit verlassen. Unterstützt wird er von Mitseglern aus Australien, Neuseeland, USA und Deutschland, die solange ihre Zeit erlaubt, an einer oder mehreren Etappen teilnehmen, ein Konzept, dass auch Charteryachten nutzen, um ihren Gästen einen Eindruck vom Ostseesegeln zu vermitteln.

In der Rallye findet man Gruppen von Freunden, Familienboote und Zweihandsegler. Zu letzteren gehören John und Sue Allison, die der Flotte mit ihrer J/109 Jumbuck Tempo machen wollen. Sie sind seit 41 Jahren verheiratet und segeln seit 30 Jahren miteinander. John und Sue sind begeisterte Regatta- und Fahrtensegler. 2007 gewannen sie die ARC mit ihrer vorherigen Yacht Swagman. In all den Jahren hatten sie 12 verschiedene Yachten, vom gemütlichen 26-Fuß-Kielbooten bis hin zum 46 Fuß Cruiser-Racer.

Nach der Regattasaison im Solent und der Teilnahme am „Round the Island Race“ brachen sie Ende Juli in Lymington auf und segelten nach Kiel. Möglicherweise sind die Boote der ARC Baltic langsamer als Jumbuck gewohnt ist, doch John und Sue hat es Spaß gemacht, ihr Regattaboot für die Sommersaison zum Fahrtensegler umzubauen.

Die Yachten in der Rallye reichen von der Southerly 32 Ballygown Bay (GB) bis hin zur Bowman 57 Longbow of Argyll (GB). Mood Magic (JER), eine Moody Carbineer 44, ist die älteste Yacht in der Flotte, Hanse Sailor (AUS) die jüngste. Sie wurde in der Hansewerft in Greifswald Ende April 2014 zu Wasser gelassen und wird anläßlich der ARC Baltic die ersten größeren Etmale zurücklegen.

Auch 8 Kinder sind dabei, darunter der kleine Arwen, der mit seinen 7 Monaten von Kokar nach Mön dabei sein darf. Martin und Victoria Sjöbohm, 14 beziehungsweise 19 Jahre alte, segeln den Großteil der Rallye gemeinsam mit ihren Eltern auf der Familienyacht Salt (SWE), einer Jeanneau Sun Odyssey 45.

Website ARC Baltic

Quelle: World Cruising Club

5 Antworten zu „ARC Baltic: 27 Yachten erkunden gemeinsam die Ostsee“

  1. K. Mueller

    sagt:

    Ich möchte die Tour gar nicht als Massenveranstaltung verunglimpfen ( 27 Schiffe sind ja überschaubar ), allerdings kommt mir das Ganze so vor, wie die klischeehaften „Europa-in-5 Tagen“ – Reisen der „Amerikaner oder Japaner“ – eigentlich rast man an den Schönheiten nur vorbei und sieht nichts wirklich richtig – man hakt Ziele nur ab. Von Helsinki bis Kokär in 2 Tagen ist eigentlich ebenso unvorstellbar wie „Cruisen im Archpelago“ zwischen Stockholm und Kalmar in 2 Tagen. Da kann man nur außer herum und bekommt von den wahren Highlights gar nichts mit, man muss an jeder schönen Bucht vorbeisausen. Eine solche Tour wird der Ostsee nicht gerecht.

    1. sebwilcke

      sagt:

      Ist doch super! Da geht einem die Herde nicht weiter auf die Nerven;)

  2. abc

    sagt:

    Selten ätzender Herdenkram.

  3. Ketzer

    sagt:

    Uuuuaarrrgh, jetzt gibt’s die auch im Heimatrevier? Sind auf den Kanaren schon davor geflohen.

    1. Enzo Früh

      sagt:

      Ist doch toll wenn Segler den heimatlichen Hafen verlassen um ein grosse Projekt zu verwirklichen. Egal ob alleine oder in einer Rallye! Ich wünsche allen Teilnehmer ein unvergessliches Segelabenteuer!

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