Der Prusikknoten wurde von Dr. Karl Prusik, einem Wiener Musiklehrer im Jahre 1931 erfunden. Der Prusik wird von Bergsteigern, Höhlenforschern und Pfadfindern verwendet, um an einem herabhängenden Seil eigenständig in die Höhe klettern zu können. Im unbelasteten Zustand lässt sich der Knoten leicht schieben, bei Belastung bekneift er sich zuverlässig. Auch Segler müssen mal „Bergsteigen“, wenn sie hoch in den Mast müssen.
Die bequeme Version ist sich mit dem Bootsmannsstuhl von der Crew hochwinschen zu lassen. Mit einer einzigen Prusikschlinge kann man den Winschenmann sehr entlasten. Mit zwei solcher Prusikschlingen kann man sogar selbstständig an einem Fall in den Mast klettern.
Geknotet wird diese Schlinge aus einem etwa zwei Meter langen Tampen, der deutlich dünner als das Aufstiegsfall sein sollte, damit sich der Knoten auch gut bekneift. Die Enden werden z.B. mit einem Kreuzknoten sicher verknotet, so dass eine Schlinge entsteht. Daraus wird nun der Prusikknoten um das Fall geknotet und es kann hochgehen.
Der Maststeiger setzt sich in den Bootsmannsstuhl, der an einem Fall befestigt ist und schiebt den Prusik am zweiten, dem Kletterfall hoch. Dann steigt er mit einem Fuß in die Schlinge und steht praktisch im und mit dem Bootsmannsstuhl auf. Jetzt kann der Winschenmann das lose Stück aus dem Fall ziehen und das Spiel beginnt von Neuem: Prusik hochschieben, darin aufstehen und das Fall mit dem Bootsmannsstuhl dran nachholen.
Fortgeschrittene Maststeiger können mit zwei Prusikschlingen, die abwechselnd entlastet nach oben geschoben und dann mit dem Körpergewicht belastet werden, bis ins Masttop aufsteigen – Kletterer können hiermit sogar aus einer Gletscherspalte heraus steigen! Wichtig: Immer mit einem zweiten Fall sichern lassen!
Wer sich für weitere etwa 100 Knoten interessiert wird hier fündig: Wikipedia
Wer sich etwa 2000 Knoten ansehen und/oder sogar erlernen möchte kann im Standardwerk der Knoten schmökern: Clifford Ashley – Book of Knots.
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