Tipps und Tricks vom Blauwasser Hans: Doppelte Fockschoten

Mit Köpfchen gespart

Durch die doppelte Fockschot können Kräfte gespart werden. Der Nachteil: Man muss auch den doppelten Weg ziehen und die längere Fockschot bändigen © H.Mühlbauer

Der Vorschoter müht sich bei steifer Brise an der großen Fockwinsch, doch nur mir äußerster Kraftanstrengung bekommt er das Vorsegel dicht gesetzt – nur zentimeterweise kommt er weiter. Mal abgesehen davon, dass ihm der Rudergänger ein wenig helfen könnte, indem er ein wenig anluft, somit den Druck aus dem Segel nimmt und der Vorschoter dann fast mühelos kurbeln kann, ist der Kraftaufwand, den mal leisten muß, für Nicht-Bodybuilder häufig zu groß.
 Freilich könnte man größere Winschen einbauen, selbstholende natürlich, vielleicht sogar mit drei Gängen, oder gar elektrisch angetrieben, aber Winschen kosten nun mal so richtig viel Geld!

Für einen Bruchteil dieser Summe geht es auch anders: Man nehme doppelte Schoten. Am Schothorn des Vorsegels wird ein einfacher Block befestigt. Die Fockschot wird erstmal am Holepunkt angeknotet, dann über diese Rolle geführt, zurück durch den Holepunkt und dann erst kommt sie auf die Fockwinsch. Mit dieser einfachen Anordnung beträgt die Kraftersparnis satte 50 Prozent! Das heißt, dass nur noch mit halber Kraft gezogen werden muß. Da kann auch die Winsch eine Nummer kleiner gewählt werden. Sogar bei der Fockschot kann gespart werden, denn diese Leine kann auch wesentlich dünner und damit preiswerter ausfallen. Allerdings muß sie noch so dick sein, dass man sie mit den Händen gut greifen kann. Alles in allem eine Sache, die mit wenig Geld- und Zeitaufwand eine große Erleichterung darstellt.

Und wer einen pfiffigen Segelmacher kennt, der läßt sich einen Doppelblock (mit 2 gleich großen Scheiben) gleich in das Schothorn einbauen.

 

4 Antworten zu „Tipps und Tricks vom Blauwasser Hans: Doppelte Fockschoten“

  1. Dieser Tipp stammt übrigens vom Katamaran-Guru James Wharram, mit dem ich einen Film gedreht habe.
    Seine Partnerin Hanneke Boon erklärt das Fockschotsystem im Film:
    http://www.dmcreisen.de/media/files/Videos/diverse/Wharram-Kauf.wmv

    Hans Mühlbauer

    1. sagt:

      Du musst auch immer recht haben, oder?
      Hast du schonmal nen Schäkel aufm Vorschiff an Kopf bekommen?
      Entweder schon zu oft oder noch nie.
      Von wem der Tipp kommt ist doch sch… egal, er taugt nix, wie Seglermann schon sagt.

      Sorry fals meine kritik zu doll war, aber es nervt mich das du überall, wenn jemand kritik an einem Beitrag von dir äußert sagst das du recht hast.

  2. Wilfried

    sagt:

    für ne Kreuzfock auf der Selbstwendeschiene auf jeden Fall gut und ja auch bei den Katamaranen nichts besonderes. Für ne größere Fock finde auch ich es nur gefährlich und die Idee es mit einem Doppelblock zu machen halte ich wegen der Zugwinkel nicht für machbar. Wer weiß wie stark sich beim Setzen und Bergen die normalen Schoten schon verdrehen können wen das Segel flattert, will hier auch keine doppelten und dann doppelt verdrehten Schoten haben.

  3. Seglermann

    sagt:

    Physikalisch betrachtet ein gute Idee. Doch ist der Block bei kräftigerem Wind ein im warten Sinne des Wortes hartes Teil. Nicht nur das er mir in den Wenden den Mast beschädigen würde, auch würde ich ungern Arbeiten auf dem Vorschiff erledigen mit dem wild um sich schlagenden Ding in Kopf- und Fingernähe.

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