Tipps und Tricks vom Blauwasser Hans: Ein Seewasserfilter kann Wunder wirken

Impeller Lebenszeit-Verlängerung

Mancher wundert sich, daß er den Impeller der Kühlwasserpumpe am Motor so oft wechseln muß. Die Ursache liegt meist am Schmutz.

Die Kühlwasserpumpe stellt eines der wirklich überlebenswichtigen Teile eines jeden Motors dar. Quittiert sie ihren Dienst, dann leuchtet zuerst die Kühlwasser-Kontrollleuchte am Motor-Bedienpanel auf. Auch der akustische Piep-Alarm gibt Laut. Dann heißt es auch schnell zu handeln: Motor-Drehzahl runter – am besten die Maschine ganz stoppen. Denn der Motorblock wird nicht mehr vom Kühlwasser durchflossen, der Motor überhitzt sich und in kürzester Zeit ist Exitus: Der schöne Bootsmotor ist hin.

Der Impeller, das pflegebedürftige Herzstück einer Kühlwasserpumpe © SegelReporter
Der Impeller, das pflegebedürftige Herzstück einer Kühlwasserpumpe © SegelReporter

Somit sollte dem Impeller der Wasserpumpe besondere Beachtung geschenkt werden. Dieses Teil ist aus Gummi gefertigt und stellt ein kleines Schaufelrad mit fünf und mehr Schaufeln dar, welches das Kühlwasser durch den Motor drückt. Brechen jetzt diese Gummischaufeln ab, dann verschlechtert sich die Förderleistung der Pumpe enorm und die abgebrochenen Gummiteile werden durch die feinen Kühlkanäle gespült, wo sich sich leicht verhaken können und somit zusätzlichen Ärger bereiten.

Ein Seewasserfilter verhilft dem Impeller zu deutlich längerer Lebensdauer, denn hier werden all die groben Schmutzpartikel wie Seegrasfetzen, Sand und Steinchen gesammelt, die dem Gummirad sonst den Garaus machen.

Der Seewasserfilter muss oberhalb der Wasserlinie angebracht werden, ansonsten droht die kleine Überschwemmung beim Reinigen des Filters © H.Mühlbauer
Der Seewasserfilter muss oberhalb der Wasserlinie angebracht werden, ansonsten droht die kleine Überschwemmung beim Reinigen des Filters © H.Mühlbauer

Damit beim Öffnen zur Inspektion und zur Reinigung keine Überschwemmung im Motorraum auftritt, muß er etwas oberhalb der Wasserlinie angebracht werden. Angeschlossen wird der Filter an seiner Einlaßseite am Seeventil, die Auslaßseite wird mit der Wasserpumpe verbunden.

Egal, ob Einkreis- oder Zweikreiskühlung, Impeller und somit auch Motor danken es mit deutlich höherer Lebensdauer.

7 Antworten zu „Tipps und Tricks vom Blauwasser Hans: Ein Seewasserfilter kann Wunder wirken“

  1. Matthias

    sagt:

    Hab den neuen Filter heute bekommen. Ist groß und feinmaschig.
    Zu empfehlen für schlammige/sandige Gewässer.
    Man sollte damit natürlich nicht gerade auf dem Seewassereinlass im Schlamm sitzen bzw. trocken fallen. Da wird er sich wahrscheinlich öfter mal zusetzen. Dafür ist er als Schlammtopf immer noch zu klein. In diesem Fall besser keinen Filter oder einen „normalen“ ohne Wirkung.
    Meine neue Errungenschaft heißt: GENOVA bronze 1 1/2 „. (z.B. bei SVB für knapp 250,-)
    Der 1-zöllige Filter mit dem gleichen Namen – für meine Kühlwasserleitung des Mercedes OM 615 eigentlich passend – war mir zu klein im Volumen. Muss nun Reduzi-Stücke für die Tüllen einsetzen, logo.
    Nach gründlicher Untersuchung bin ich zufrieden mit dem Teil: Sinnvolle Konstruktion, Verarbeitung ist ausreichend. (Vorsicht mit dem etwas zu kleinen O-Ring: In die Nut legen so gut wie möglich, dann mit dem Schauglas reindrücken und halten, erst dann die 4 Deckelschrauben reindrehen. Sonst wird die Dichtung möglicherweise an der falschen Stelle zusammengedrückt und beschädigt)
    Das Gehäuse ist zylindrisch, innen 180 mm hoch, D(i)= 120 mm. Folglich 2 Liter Volumen.
    Die theoretische Fließgeschwindigkeit des Kühlwssers ist im Filter 33,5 mal geringer als in einer 1-Zoll-Leitung (lach). Theoretisch jedenfalls, wenn man den Querschnitt vergleicht, ohne Wirbel usw. Praktisch vermute ich eine akzeptabel geringe Fließgeschwindigkeit innen, um das Gerät auch als Schlammtopf nutzen zu können.
    Wenn man natürlich reinen Schlamm ansaugt – das gelingt mit einem Langkieler u.a. bei Niedrigwasser in verschlickten Elbhäfen (bis hoch nach Tschechien) beim verzweifelten Versuch rückwärts zu fahren zwecks Drehen des Bootes – dann kriegt man jeden Schlammtopf schnell zu. Dadurch kommt natürlich kein Kühlwasser mehr. Mit allen Folgen.
    Ich werde deshalb meinen alten „Filter“ künftig zusätzlich als Not-Bypass in Bereitschaft halten. Auf See werde ich den neuen Filter gar nicht brauchen und den betr. Hahn schließen, stattdessen den Hahn für den alten „Filter“ öffnen. Das bisschen Seegras rauscht ohnehin schadlos durch oder bleibt z.T. sogar dort hängen.
    Vor Inbetriebnahme werde ich den neuen Filter mit Wasser füllen, am besten bis oben hin (Seewasserventil zu, hehehe). Ohne Auffüllen wird die Pumpe nicht ziehen bei über 2 Liter Luft davor. Außerdem hat man durch bestmögliches Anfüllen mit Sicherheit weniger Luft im Filter bei Normalbetrieb, d.h. weniger Wirbel und einen etwas langsameren Durchfluss. Jedenfalls kein „Springbrunnen-Gesprudel“ wie bei normalen „Filtern“, aber sowas gibt’s bei richtigen Filtern ohnehin nicht.
    Wie gesagt, in diesem Gerät kann sich Schlamm zweifellos zum großen Teil absetzen, wie in einem guten alten Schlammtopf von der Oberelbe anno 1900 oder so. Folglich gelangt weniger Dreck in empfindliche Teile des äußeren Kühlwasser-Kreislaufs. Vor allem meine Bronze-Pumpe wird künftig an den Innenseiten nicht mehr so schnell „abgeschmirgelt“ wie bisher. Das spart Reperaturkosten, vor allem dann, wenn man viel in trüben Gewässern motort. Es kann jedenfalls nur besser werden.
    Sand, der am meisten schmirgelt im Pumpengehäuse, wird ab ca. 1 mm Größe sowieso rausgefiltert, weil das Edelstahl-Sieb größere Dinge nicht durchlässt. Kleinere Sandkörner sollten sich durch ihr spezifisches Gewicht in Ruhe unten ablagern können. Hoffe ich. Logisch ist das allemal.
    Es handelt sich beim Sieb übrigens um rombus- bzw. rautenförmige Löcher mit wenig Blech. Sieht fast aus wie ein riesiges Tee-Sieb.
    Das Gehäuse des Filters ist stehend auf eine feste waagerechte Fläche aufzuschrauben. Vier Schraubenlöcher sind dafür rundherum vorhanden. In der zu diesem Zweck teils überstehend angegossenen „Grundfläche“. Da kann man wackel- und schwingungstechnisch nix falsch machen.
    Das Gesamtgewicht mit Wasser drin und Fittingen dran (ohne Schläuche) beträgt weniger als 8 kg. Der Filter ohne alles wiegt 5 kg.
    Ich werde den Filter auf jeden Fall etwas ÜBER der Wasserlinie anbringen wg. der Sicherheit. (Danke noch einmal, Wilfried)
    Zu- und Abfluss sind an diesem Filter übrigens seitlich gegenüberliegend und ganz OBEN angebracht, damit sich unten überhaupt Schlamm und Sand absetzen können. Unten ist noch eine leicht konische (nicht „komische“) Ablass-Schraube seitlich drin mit 9 mm Vierkant-Kopf.
    Ein Schlüssel für diesen Vierkant wird nicht mitgeliefert. Eine Gebrauchsanweisung für das teure Gerät auch nicht. Made in Italy.
    Wer Zu- u. Abfluss nicht selbständig denkend unterscheiden kann, sollte daher besser Profis anheuern, die wollen schließlich auch irgendwie leben. 😉
    Die kleine Ablass-Schraube werde ich vorsichtshalber auch mit (etwas) Hanf u. Klempner-Schmatze einsetzen, damit es dicht wird.
    Fazit:
    Dieser Filter ist fast so brauchbar wie mein historischer Schlammtopf (mit Sieb) von meinem verkauften Oldtimer.
    Alle anderen neuen Filter, die ich bisher (selber) gesehen habe, waren für meine Zwecke ungeeignet.
    Ich gönne meiner Außenkreis-Kühlwasserpumpe jedenfalls diesen Filter. Meine Zigaretten drehe ich dafür ohne, da kommt das Geld wieder rein.
    Hinweis:
    Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. wirklich kompetente und wohlmeinende Bootsfachleute. Falls vorhanden 😉

    1. Wilfried

      sagt:

      dann viel Erfolg !

  2. Matthias horn

    sagt:

    Der Seewasserfilter sollte nicht über der Wasserlinie angebracht sein, wie hier irrtümlich gesagt, beim Reinigen muss nur das Seewasserventil geschlossen sein. Um Luftblasen nebst Sprudel – welche Schmutz „durchreißen“ können – zu vermeiden, sollte der Seewasserfilter etwas unter der Wasserlinie montiert werden. Filter vor Schließen mit Wasser füllen. Ruhiger Durchfluss und bessere Filterwirkung ist dadurch eher möglich.

    1. Wilfried

      sagt:

      Da muss ich klar wiedersprechen,
      Der Filter aus Plastik mit kleiner Flügelmutter und Minimaldichtung hat unter der Wasserlinie aber auch garnichts zu suchen. Auch kann ein Seewasserfilter keinen oder nur sehr groben Sand zurückhalten. Dafür ist die Wassergeschwindigkeit und die Aufenthaltsdauer viel zu klein. Das Ding hält nur groben Schmutz und vor allem Algen, Seegras etc. zurück.

      1. Matthias horn

        sagt:

        Sorry, du hast recht, bei mir ist der Filter tatsächlich genau in Wasserlinie montiert, nicht darunter. Und ich hab Ballast (später) in den Kiel gepackt. D.h., der Filter war original etwas über der alten Wasserlinie. {:0)
        Auch mit dem Schmutz hast du leider recht, und darum geht es mir.
        Nur sehr grober Dreck bzw. Seegras bleibt da hängen.
        Allerdings hat mir ein Stegnachbar mitgeteilt, dass sein Volvo-Motor (original von Volvo-Penta Hamburg eingebaut) einen zweiten, feineren Filter hinter dem groben hätte, wo sogar Sand drin ist zum Saisonende. Der gute Mann ist leider nicht mehr erreichbar.
        Kennt jemand diese Art von „Feinfilter“ ? So ein Feinfilter müsste doch schnell dicht sein, meine ich. Der Stegnachbar antwortete mir darauf, das wäre ihm noch nie passiert.
        Jetzt meine Frage: Kennt noch jemand so einen „Wunderfilter“ ?
        Ich hab grad meinen Wassereinlass neu basteln müssen. Denn das alte Seeventil war undicht und wurde leider von Profis am Einlass festgeklebt. Ich hab es deshalb nur „stillgelegt“, d.h. mit Sikaflex und aufgestecktem Schlauch (nach bestmöglicher Innenrohr-Reinigung)verfüllt. Ab ging das alte Seeventil jedenfalls nicht, das hätte unvermeidlich Bruch gegeben.
        Mein neuer Einlass hat nun aber größere Schlitze außen statt kleine Löcher wie sie der alte Einlass hatte.
        Nun fürchte ich, dass ich künftig noch mehr Schmutz in den äußeren Kreislauf kriege.
        Im Internet nennen die Händler leider nicht die Feinheit des Siebes, also wie groß die Löcher sind.
        Mein alter Filter ist ungeeignet, der hat sogar kurze Spalten, da begreife ich gar nicht, was da außer Seegras überhaupt hängen bleiben soll.
        Ich würde deshalb auch gern zwei Filter einbauen, allerdings meinen jetzigen „normalen Filter“ nur dann (als Umgehung) benutzen, wenn der „Feinfilter“ sich während der Fahrt zu setzt.
        Kennt jemand so einen Feinfilter? Wäre dankbar für Info
        Und sorry noch mal wg. o.g. Irrtum.

        1. Wilfried

          sagt:

          Ich glaub nicht das du mehr oder anderen Dreck bekommst. Evtl. ein bisschen mehr Seetang aber der wird komplett im Filter zurückgehalten. Bei meinem 26 Jahre alten Bukh Diesel spielte bis jetzt die Verschmutzung durch Sand in den Kühlkanälen keine Rolle. Der einzige Verschleiss war ein Zylinderkopf (Riss) und die Kolbenringe müssten gemacht werden. Ich glaub dieser feine Sand den durch den Motor spült lagert sich schlicht nicht wesentlich ab. Beim Zweikreiskühler spielt es soweiso nur noch für den Tauscher ne Rolle. Wenn du natürlich in der Nordsee regelmässig tockenfällst und dadurch richtig viel Sand angesaugt wirst mag es anders sein. Ich der Ostsee ist das Belanglos. Kannst du auch daran erkennen das auch X-Yachts die Boote früher völlig ohne Filter ausgeleifert hat.

          1. Matthias

            sagt:

            Früher hatte ich bei ’nem Oldtimer einen sog. Schlammtopf (mit Filter) unter der Wasserlinie. Der war allerdings aus Gußeisen und absolut dicht. Leider fahre ich oft in schlammigen Gewässern, wo die Berufsschiffahrt den Sand aufwühlt. Aber Schlammtöpfe, wo sich der Dreck in Ruhe absetzen kann gibt’s gar nicht mehr. Hab mich jetzt für einen „überdimensionierten“ (großvolumigen) Bronzefilter mit Sichtglas und Edelstahl-Sieb entschieden, wo die Sieb-Löcher relativ klein sind. Mehr kann man wahrscheinlich heute nicht machen. Immer ’ne Handbreit Wasser unterm Kiel, Wilfried.

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