Tipps und Tricks vom Blauwasser Hans: Unterwasserschiff Herausforderungen mit der Taucherbrille gelöst

Die kleine Schnorchel Schule

Eine passende Taucherbrille mit Schnorchel und Taucherflossen gehört auf jede Yacht © H.Mühlbauer

Manchmal kann es passieren, dass es am Unterwasserschiff eine Herausforderung gibt. Zum Beispiel hat sich ein Tampen in der Schraube verfangen oder es hat einen dumpfen Schlag gegeben und der Rumpf soll inspiziert werden. Bevor die Yacht kostenintensiv gekrant werden muss oder unterwegs gar zum manövrierunfähigen Schiff wird, ist es einfacher mit der Taucherbrille nach dem Rechten zu sehen.

  1. Jeder Skipper sollte sich ein wenig mit dem Schnorcheln beschäftigen und dies auch üben.
    Positiver Nebeneffekt: Gerade in warmen Gefilden eröffnet sich über das Schnorcheln die traumhafte Unterwasserwelt mit ihrer vielfältigen Flora und Fauna.
  2. Tauchschulen bieten verschiedene Kurse an, auch im heimischen Hallenbad.
  3. Eine passende Schnorchelausrüstung sollte auf jeden Törn mitgenommen werden. Aus Taucherbrille, Schnorchel und Schwimmflossen besteht die ABC-Ausrüstung.
  4. Bei kaltem Wasser 1-2 T-Shirts und/oder ein möglichst langärmeliges Hemd zusammen mit einer langen Hose anziehen, um einer Unterkühlung vorzubeugen. Ein Surf- oder gar ein richtiger Taucheranzug ist natürlich noch viel besser, dann aber mit tariertem Bleigürtel, damit der Taucher nicht wie ein Korken an der Oberfläche rumpaddelt.
  5. Manchmal wird es nicht reichen, dass von der Wasseroberfläche aus gearbeitet werden kann. Zur Inspektion oder zur Reparatur muss abtaucht werden. Hierzu möglichst ruhig durch den Schnorchel mit dem Gesicht im Wasser atmen. Dann einen tiefen Atemzug nehmen, den Oberkörper nach unten knicken und abtauchen.
  6. Beim Auftauchen muss der Kopf nicht aus dem Wasser gehoben werden. Der Schnorchel wird nach Erreichen der Wasseroberfläche durch kurzes und festes Pusten ausgeblasen und vom Wasser befreit. Dann kann der Taucher durch den Schnorchel mühelos weiteratmen.
  7. Wenn beim Runtertauchen die Ohren anfangen zu drücken (wie im Flugzeug), dann muß unbedingt Druckausgleich gemacht werden! Dazu mit Daumen und Zeigefinger in den Naseneingriff der Taucherbrille greifen, die Nase zuhalten und kurz “schneuzen”. Kräftiges Schlucken und dazu den Unterkiefer hin- und herbewegen hilft auch und unterstützt diese Maßnahme. Der Druck auf den Ohren sollte jetzt nachlassen. Wenn der Druckschmerz nicht nachläßt, dann sofort auftauchen!
    Da jedoch die Tauchtiefe zu Propeller oder Schiffsrumpf meist nur etwa 1 Meter beträgt wird dieses Problem oft gar nicht auftreten.
  8. Je ruhiger die Atmung, so kann Stress und Adrenalinausstoß reduziert bzw. vermieden werden und um so länger kann unter Wasser die Luft angehalten und sich dort aufgehalten werden.
  9. Findet die Unterwasseraktion im freien Wasser statt, so ist zweckmäßigerweise ein Lifebelt zu tragen, der von einer zweiten Person an Bord gesichert wird. So wird verhindert, dass der Taucher vom Schiff weggetrieben wird und dass dann eine Mann-über-Bord-Situation entstehen kann.
  10. Nach dem Tauchgang am besten sofort warm duschen, etwas Heißes trinken und sich warm anziehen.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
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Hans Mühlbauer

... hat in mehr als drei Dekaden in Mittelmeer und Übersee auf diversen Charteryachten und auf eigenen Yachten über 100.000 Meilen als Skipper (mit SHS, LRC etc.), Reiseveranstalter, und als Fahrtensegler gesammelt. Als freier Journalist, Autor und Filmemacher erkundet er spannende internationale Reviere, publiziert Bücher, schreibt Fachartikel für Zeitschriften und produziert Videos auf DVD und für das Fernsehen. Mehr unter www.dmcreisen.de. Seine Praxistipps finden Sie hier

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