Bootsbau: Selbstbau-Katamaran für Sri Lanka nach Tsunami-Katastrophe

100 Prozent recycelbar

Der Produktdesign-Student Felix Großklaus hat ein Boot für die Bevölkerung in Entwicklungsländern wie Sri Lanka entwickelt. Es ist leicht zu bauen und kann zu 100 Prozent recycelt werden.

Recyclebarer Katamaran "Kattu" für Entwicklungsländer. © Hochschule Coburg

Recyclebarer Katamaran “Kattu” für Entwicklungsländer. © Hochschule Coburg

Sand, Zement, Wasser, Holz, Hanfseile und Kokosfasern: Das sind die Materialien, aus denen „Kattu“ hergestellt werden kann. Ohne technische Hilfsmittel und spezielles Fachwissen. „Ich wollte ein Boot entwerfen, das aus heimischen Stoffen besteht, die möglichst einfach verarbeitet werden können“, sagt Felix Großklaus. „Und wenn man es eines Tages nicht mehr benutzen kann, ist es zu 100 Prozent recycelbar.“

Durch das Erdbeben und den darauf folgenden Tsunami im Indischen Ozean vor acht Jahren wurden in Sri Lanka viele Fischerboote zerstört. Um schnelle Abhilfe zu schaffen, führten Hilfsorganisationen europäische Kunststoffboote ein. Doch auf dem steinigen Untergrund am Strand gingen diese kaputt. Großklaus Entwurf besteht deshalb aus einem Sandwichbeton mit fünf Schichten. Als Armierung dienen Kokosfaserstränge. Diese stabilisieren die Betonwandung. Im Boden und im Bug des Bootes sind außerdem Kunststoffflaschen eingelegt, die Stöße abfangen sollen.

Beim Entwurf hat sich der gebürtige Hamburger an der Bauweise eines Katamarans orientiert. In den beiden Rümpfen können bis zu 60 obstkistengroße Körbe verstaut werden. Das Boot wäre als Fischerboot einsetzbar oder als eine Art schwimmender Markt, der abgelegenen Dörfer beliefert. Auch die Kultur Sri Lankas wird im Entwurf des Produktdesigners aufgegriffen. In die Gestaltung sind landestypische Merkmale eingeflossen, die an die traditionellen Boote erinnern.

Produkt-Design-Student Felix Großklaus.

Produkt-Design-Student Felix Großklaus. © Hochschule Coburg

Felix Großklaus kennt sich auch privat mit Booten aus. Seit er zehn Jahre alt ist, begleitet er andere beim Segeln. „Ich bin mit diesem Sport aufgewachsen“, sagt er. Die Faszination für den Wassersport konnte der 32-Jährige jetzt im Rahmen seiner Diplomarbeit bei Prof. Peter Raab kreativ umsetzen. Sein Studium an der Hochschule Coburg hat er mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. Heute arbeitet Felix Großklaus als freischaffender Produktdesigner.

Presstext: Madelaine Ruska

5 Kommentare zu „Bootsbau: Selbstbau-Katamaran für Sri Lanka nach Tsunami-Katastrophe“

  1. das Betonschiffe funktionieren ist klar, aber die Rümpfe sehen dann anders aus … ich behaupte das mit dargestellten Rumpfproportionen keine vernünftigen Zuladungen zu erreichen sind!

  2. avatar 123 sagt:

    …weiß doch jeder, dass nur Schiffbaustahl schwimmt 😉

  3. Es war einmal …

    … und wenn Sie nicht gestorben sind, dann scheitern sie heute noch am Archimedischen Prinzip!

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