Boris Herrmann wirbt für Hamburger Volksentscheid: Lieber ohne die Sponsor-Logos

Problematisches Branding

Boris Herrmann ist dieser Tage omnipräsent in Hamburg. Er lächelt von Wahlplakaten, die den Klima-Volksentscheid propagieren. Am Sonntag wird abgestimmt. So weit, so gut, aber offenbar sind einige seiner Sponsoren „not amused“.

Boris Herrmann wirbt in Hamburg auf Plakaten für den Volksentscheid.

Klimaschutz ist Boris Herrmann ein Anliegen. Darauf stützt sich seine Segel-Kampagne mit Malizia. Unter dem Motto „A Race We Must Win – Climate Action Now!” haben sich acht Hauptpartner hinter dem Team Malizia versammelt, die das Millionen-Budget aufbringen, mit dem der Betrieb möglich ist. Herrmann beziffert die Kosten für eine Vendée-Globe-Kampagne auf bis zu 30 Millionen Euro. Mit seinen weiteren Aktivitäten im Klimaschutz, wie etwa dem Betrieb des neuen Forschungsschiffes, setzt das Malizia-Unternehmen noch weit mehr um.

Die Sponsoren erhalten für ihr Geld durch Herrmanns Präsenz Aufmerksamkeit und Reputationsgewinn. Sie laden ihre Marke mit positiven Werten auf. Unter jeder Pressemitteilung steht die Malizia-Mission „ist nur dank des starken und langjährigen Engagements seiner acht Hauptpartner möglich: dem Yacht Club de Monaco, EFG International, der Zurich Group Germany, Kühne+Nagel, MSC Mediterranean Shipping Company, Hapag-Lloyd, Schütz und KPMG Germany. Diese Partner stehen hinter dem Team Malizia, um dessen Kampagne zu unterstützen, und jeder von ihnen arbeitet an Projekten in seinem eigenen Bereich, um innovative Lösungen für den Klimaschutz zu entwickeln.“

Da sollte es ihnen eigentlich gefallen, wenn Herrmann für einen Volksentscheid wirbt, der Hamburg schneller klimaneutral machen soll. Bisher hat der Senat dieses Ziel für 2045 geplant; die Befürworter des Entscheides wollen aber Druck machen, damit es fünf Jahre früher erreicht wird.

Die Initiative wurde von einer Gruppe initiiert, deren Vertreter bei „Fridays for Future“, NABU, Verdi, dem Hamburger Mieterverein sowie Organisationen aus Umwelt-, Sozial- und Kulturverbänden und Sportvereinen aktiv sind.

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3 Antworten zu „Boris Herrmann wirbt für Hamburger Volksentscheid: Lieber ohne die Sponsor-Logos“

  1. Hans W.

    sagt:

    Selbst die Grüne Fraktion ist dagegen:
    Weitere Verbände und Parteien haben sich in den letzten Tage klar gegen den Entscheid positioniert, selbst die Grüne Fraktion im Rathaus. Aber auch alle anderen Parteien. CDU, SPD, alle (nur nicht die Linke, deren Klientel es aber am härtesten treffen wird). Auch alle wissenden Verbände laufen hoch. Handelskammer, Handwerkskammer, die Arbeitgeber. Die Betreibstemperatur der Koalition der Vernunft nimmt zu, selbst bei der Handwerkskammer, deren Unternehmen ja offensichtlich Profiteuere wären ist man klar dagegen. Man kann nur hoffen, dass Gutgläubige nicht Ihr Kreuz bei „Ja“ machen. Worth a read:

    https://www.abendblatt.de/hamburg/wirtschaft/article410189591/jobs-weg-wirtschaftsverbaende-in-hamburg-warnen-vor-ja-zum-zukunftsentscheid-klimaschutz.html

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  2. Hans W.

    sagt:

    Jeder, der eine Prise Rest-Ahnung hat in dieser Stadt, ist völlig zurecht gegen diesen Volksentscheid. Ein breites Bündnis aus Parteien und Verbänden ist begründet dagegen. Trotzdem finde ich gut, dass die Zeitungen ausgewogen alle Stimmen zu Wort kommen lassen, also beide Seiten. Wer mir jetzt schon leid tun sind u.a. die Mieter, denn Vermieter wie ich können/werden/müssen alle Maßnahmen an den Gebäuden gesetzes-konform auf die Mieter umlegen. Es is ja wie es is. Da werden fast alle Mieter leider ihr Waterloo erleben. Es ist damit der sozial unverträglichste Volksentscheid seit Einführung der Volksentscheide. Bemerkenswert, dass ausgerechnet Verdi da mitmacht. Whatever….

    Ich denke Boris hat sich da vor einen falschen Karren gespannt, dass hätte er schlauer machen können/müssen/sollen.

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  3. Armchairsailor

    sagt:

    Wir nehmen es hin, zu jeder sich bietenden Gelegenheit von Reklame zugeschüttet zu werden – jetzt hat es plötzlich ein Gschmäckle, zumal der gute Zweck des Ganzen ja völlig ausser Frage steht. Kirche im Dorf lassen, das wäre meine Meinung dazu.

    Wenn Die BILD sich echauffiert ist das ja eher eine Auszeichnung. Da muss sich Hermann nicht schämen.

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