Der Pass über den Brenner geht auf: Ab dem 3. Juni öffnen sich die Grenzen nach Italien. Große Freude herrscht am Gardasee, wo das Stickl Sportcamp jetzt alles vorbereitet, um in der Woche nach Pfingsten die ersten Gäste des Jahres in Empfang nehmen zu können.
Der Druck auf die Politik durch die Feriendestinationen in Italien hat in den vergangenen Tagen enorm an Dynamik gewonnen. Nachdem die Corona-Infektionszahlen stark zurückgegangen sind, wollten einige Regionen in Norditalien bereits Ende Mai wieder Gäste aufnehmen. Letztlich hat man sich dann auf die Grenzöffnungen am 3. Juni geeinigt. Dieser Termin wurde auch in der gestrigen Schaltkonferenz zwischen Bundesaußenminister Heiko Maas und seinen Amtskollegen aus den beliebtesten Ferienländern Deutschlands bestätigt.
Im Team von Heinz Stickl, der in Malcesine am Gardasee das renommierte Sportcamp für Segler, Surfer und Kiter betreibt, wurde sofort reagiert. Noch am Wochenende hat er einen Newsletter an seine Kunden verschickt, um auf den nahen Saisonstart hinzuweisen. „Wir waren dann selbst überrascht, wie schnell die Öffnung kommen wird. Ich selbst bin zwar noch in München, aber ein Teil des Teams ist schon unten und baut alles auf. Am 25. Mai wird alles fertig sein, und am 1. Juni öffnen wir das Camp wieder – zunächst in der Vermietung und mit Privatkursen für die lokalen Kunden. Ab dem ersten Juni-Wochenende geht es dann mit den regulären Kursen los“, berichtet Heinz Stickl.
Und die Kunden sind offenbar gierig, endlich wieder am Gardasee segeln zu können. Nach dem Versand des Newsletters klingelte das Telefon bei Heinz Stickl heiß, um in diesem Jahr einen Kurs zu buchen. Für die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregelungen während des Schulungsbetriebs ist bei Stickl alles vorbereitet. „In der Anlaufphase planen wir noch mit geringen Kundenzahlen, aber im Sommer wird viel möglich sein. Auf dem Wasser gibt es bei maximal acht Schülern pro Gruppe und allenfalls zwei auf einem Boot, die über Funkkontakt vom Lehrer geschult werden, ohnehin kein Problem. An der Station an Land gibt es zwar eine gewisse Enge, aber das werden wir durch genaue Zeitabsprachen, wann die Gruppen an die Station kommen, regeln“, erklärt Stickl.
Natürlich wird im Sportcamp beim Theorie-Unterricht auf das Tragen der Mund-Nasen-Maske geachtet, die entweder selbst mitgebracht oder zu einem günstigen Preis (6 Euro für eine Lycra-Maske) gekauft werden kann. Das Personal wird mit FFP3-Masken ausgestattet sein, Plexiglas-Scheiben sorgen in den Büros für den Schutz von Personal und Kunden. Desinfektionsspender werden entsprechend aufgestellt. Aber die Region rund um den Gardasee hat sich in den vergangenen Monaten ohnehin als nur wenig betroffen von der Pandemie gezeigt. Heinz Stickl: „Am Gardasee gab es nur ein Dutzend Infektionen, in Malcesine nur drei.“
Für die Unterkunft empfiehlt Heinz Stickl vorerst Ferienwohnung und kleine Anlagen: „Für die großen Hotels wird es sicherlich etwas schwieriger, den normalen Betrieb hochzufahren. Aber die familiengeführten Anlagen haben keine Probleme zu öffnen.“ Durch das Hochfahren des Tourismusbetriebs glaubt Heinz Stickl, mit seinem Betrieb mit einem mittel- bis dunkelblauen Auge davonzukommen. Der Wegfall des Oster-, Maifeiertags-, Himmelfahrts- und Pfingstgeschäftes reißt allerdings ein Loch von rund einem Drittel des Vorjahresumsatzes in die Bilanz. Die Hoffnung setzt Stickl auf einen guten Sommer, eine verlängerte Saison bis Mitte Oktober und seine Stammkundschaft: „Gott sei Dank haben wir sehr treue Kunden, die mit einer Gutschrift ihrer Buchung einverstanden waren und jetzt umbuchen. Und wir bieten weiterhin ein tolles Programm mit Segeln, Surfen, Kiten und vor allem einem großen Angebot für Foiler.“
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