Deutsche Segler-Verband: Mona Küppers gewinnt Präsidenten-Wahl – Haverland bestätigt

Frau am Ruder

Mona Küppers
DSV-Präsidentin Mona Küppers.© Melanie Gibbat

Mit Mona Küppers führt erstmals in der 129-jährigen Verbandsgeschichte eine Frau das Präsidium des Deutschen Segler-Verbandes. Mit deutlicher Mehrheit setzte sich die Kandidatin vom Oberhausener Segel-Club gegen den Oliver Kosanke vom Mühlenberger Segel-Club durch.

„Ich freue mich, dass die Delegierten mir das Vertrauen gegeben haben, die begonnene Arbeit fortzusetzen und die Modernisierungsprozesse im Verband weiter voranzutreiben“, sagte Mona Küppers nach der gewonnenen Wahl. Die Kauffrau, deren Kandidatur im Vorfeld unter anderem vom Seglerverband Nordrhein-Westfalen und großen Vereinen unterstützt wurde, sieht ihre Schwerpunkte im Ausbau des Service für Vereine und der finanziellen Konsolidierung. Küppers war beim Seglertag 2015 zur DSV-Vizepräsidentin mit dem Geschäftsbereich Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport gewählt worden. Im April 2017 übernahm sie nach dem Rücktritt von Andreas Lochbrunner kommissarisch das Amt der Präsidentin. Von dem Amt als Vizepräsidentin mit dem Geschäftsbereich Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport ist Küppers direkt nach ihrer Wahl zur Präsidentin zurückgetreten.

Mona Küppers
Das neue DSV-Präsidium. © Sven Jürgensen

Zum DSV-Vizepräsidenten mit dem Geschäftsbereich Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport wählten die Delegierten den Fahrtenobmann des Berliner Segler-Verbandes Clemens Fackeldey (Verein Seglerhaus am Wannsee, Schiffergilde zu Berlin). Fackeldey möchte den von Mona Küppers eingeschlagenen Kurs fortsetzen und den Breitensport im Verband weiter ausbauen. „Besonders liegt mir am Herzen, die Vielfalt des Segelns generationsübergreifend zu fördern.“

Im Amt bestätigt wurde Torsten Haverland (Schweriner Yacht-Club) als Vizepräsident mit dem Geschäftsbereich Leistungs- und Wettsegeln, der die Abstimmung gegen Jobst Richter (Kieler Yacht-Club) gewann. Damit geht der 52-Jährige in seine dritte Amtszeit. Haverland freute sich, mit dem Vertrauen der Delegierten weiter an der Entwicklung des deutschen Spitzensports mitzuwirken im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020, aber auch 2024. „Wir denken und arbeiten langfristig. Gute Resultate im Segelsport kann man nicht innerhalb weniger Monate erzielen“, so Haverland, der selbst auf eine Olympiakampagne für Atlanta 1996 im 470er zurückblicken kann. Ziel der Verbandsarbeit sei es, so viele junge Leute wie möglich im Segelsport zu halten – auch nach Ende einer Karriere im Leistungssport.

In weiteren Spitzenpositionen des DSV-Präsidiums gab es Veränderungen: Als Vizepräsident mit dem Geschäftsbereich Umwelt und Recht folgte Andreas Löwe auf Dietmar Reeh (Deutscher Touring Yacht-Club), der nicht mehr kandidierte. Löwe, der in Konstanz am Bodensee zu Hause ist, fungierte bislang als Mitglied im DSV-Schlichtungsausschuss. Im Hauptberuf Anwalt, engagiert sich der 51-Jährige als Präsident des Motor-Yacht-Club Überlingersee und ist Mitglied im Vorstand der Internationalen Bodenseewoche. Seit rund 20 Jahren berät und unterstützt Andreas Löwe die Wassersportverbände am Bodensee juristisch, beispielsweise zum Thema Segler-Berufsschifffahrt, Abgasnormen und Sperrgebiete. Ein Anliegen ist ihm auch das gute Verhältnis zwischen Seglern und Motorbootfahrern. „Ich habe als Jugendlicher in meinem Verein viel Unterstützung erfahren“, begründet Andreas Löwe seine Motivation, im DSV-Präsidium tätig zu werden, „nun möchte ich auch etwas zurückgeben.“

Neuer Vizepräsident mit dem Geschäftsbereich Finanzen wurde Claus Otto Hansen (Flensburger Segel-Club), der das Amt von Udo Scheer (Segel-Club Hattingen) übernahm. Der 65-jährige Diplomkaufmann bringt mehrere Jahrzehnte Erfahrung im segelsportlichen Ehrenamt mit, ist seit 1972 Wettfahrtleiter im Flensburger Segel-Club und seit 2005 Internationaler Wettfahrtleiter. Hansen war lange selbst aktiver Regattasegler in der OK-Jolle. Im DSV engagierte er sich bislang als Mitglied des Seglerrates, gehörte dem Finanzausschuss und dem Ausschuss für Wind- und Kitesurfen an.

Seglerrat

Auf dem Seglertag 2017 wurden auch die 16 Weisen des Seglerrates neu gewählt. Sie bilden gemeinsam mit den 16 Vorsitzenden der Landesverbände den Seglerrat, der das Präsidium berät und in den DSV-Ausschüssen aktiv ist. Gewählt wurden:
Katrin Adloff
Annemieke Bayer-de Smit
Anne-Gritt Denda
Hartmut Desiderato
Hans-Walter Fink
Oswald F. Freivogel
Torsten Fricke
Petra Homeyer
Hans Köster
Gabriele Kromer-Schaal
Rochus Ponn
Günther Probst
Dirk Ramhorst
Ulrike Schümann
Steffen Westerkamp
Christoph Zander

Volker Radtke, langjähriges Seglerratsmitglied, Ehrenvorsitzender des Segler-Verbandes Niedersachsen und des Hannoverschen Yacht-Clubs, erhielt für seine langjährigen Verdienste um den Segelsport die höchste Auszeichnung des Deutschen Segler-Verbandes, die Goldene Ehrennadel.
Eine weitere Goldene Ehrennadel ging an die 49er-Crew Erik/Heil und Thomas Plößel, die bei den Olympischen Spielen in Rio 2016 eine Bronzemedaille gewonnen haben.
Im Rahmen der Initiative „Gemeinschaftsprojekt Vereinsausbildung“ zeichnete der Deutsche Segler-Verband 36 DSV-Vereine aus, die ihren Mitgliedern eine hochwertige Ausbildung bieten.

Die Delegierten stimmten einer Beitragserhöhung auf 12 Euro pro Jahr für Erwachsene und 4,50 Euro für Jugendliche zu. Die vom Präsidium vorgeschlagene Satzungsänderung wurde auf dem Seglertag nicht besprochen, da die Mehrheit der Delegierten einem Antrag folgte, diese von der Tagesordnung zu nehmen.

Der nächste Seglertag findet vom 22. bis 24. November 2019 in Hamburg statt.

Quelle: Deutscher Segler-Verband e. V. Christiane Perlewitz

5 Antworten zu „Deutsche Segler-Verband: Mona Küppers gewinnt Präsidenten-Wahl – Haverland bestätigt“

  1. waterman 2000

    sagt:

    Tssss … und diese Fossile sollen meine Interessen vertreten? Ne danke. Mutti Küppers kenne ich aus NRW und sie wird sich sicher wieder freuen so schöne Reisen machen zu können.

  2. Fastnetwinner

    sagt:

    Wenn man sich diese Herrschaften auf dem Tank eines 420er oder 470ers vorstellt, dann sind Haarrisse vorprogrammiert. Und Nicht-Regatta-Vereine brauchen den DSV nicht und fühlen sich durch Ihn auch nicht repräsentiert. Da waren die STGler eine ganz andere Liga. Es muss glaube ich mal sehr genau diskutiert werden, wozu man den Laden braucht. Ich könnte mir vorstellen, dass am Ende dieser Diskussion wenig übrig bleibt, ausser vielleicht alle 4 Jahre die Überarbeitung der WR, welches inzwischen auch ein ultra-unförmiges Regelwert geworden ist, nebst entsprechenden Lehrgängen.

    1. thorsten

      sagt:

      Unförmig stimmt nicht. Ist immer noch rechteckig und sogar recht handlich, hat sich also nix geändert – und auch die Farbe ist einigermaßen verträglich..

    2. Torsten Fricke

      sagt:

      Hallo Fastnetwinner, wir können gerne mal 470er segeln. … Da gibt es auch keine Haarrisse….

      1. Fastnetwinner

        sagt:

        Das wäre sicherlich nett. Aber mit dem 470er bin ich seit etwa 1992 durch. Damals gab es in HH noch einen Kader. Starboot fehlt noch auf meiner Liste….

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