DGzRS: Norwegische Segler vor Langeoog gerettet – Schleppleine gebrochen

Auf Schiet gesessen

Die freiwilligen Seenotretter der Station Langeoog haben zwei norwegische Segler gerettet. Ihre Segelyacht „Majan“ hatte am frühen Abend vor den Ostfriesischen Inseln Grundberührung gehabt und war auf den Sandbänken, die den Inseln vorgelagert sind, fest gekommen.

DGzRS
Die norwegische Segelyacht, hier bereits an der Schleppleine, liegt noch fest auf Grund. Teilweise liegen zwischen Tiefen von über zehn Metern und einer Sandbank nur wenige Meter. © DGzRS – Die Seenotretter

 

Die Segler hatten geplant, über das Fahrwasser Accumer Ee, das zwischen den Inseln Baltrum und Langeoog verläuft, den Hafen von Langeoog anzulaufen. Die besondere Gefährdung beim Festkommen in den Seegatten besteht darin, dass ein Schiff im Seegang immer wieder auf den harten Sanduntergrund aufgesetzt wird und sehr schnell schweren Schaden nehmen kann. In den Seegatten herrscht starke Strömung.

Nach der Alarmierung der SEENOTLEITUNG BREMEN der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) über den UKW-Not- und Anrufkanal 16 hatten die Wachleiter zunächst ein Schiff der Bundespolizei um Unterstützung gebeten, das sich in der Nähe des Havaristen befand. Bei dem Versuch, die Segelyacht mit dem Arbeitsboot freizuschleppen, erlitt dieses jedoch einen Motorschaden, und der Versuch musste aufgegeben werden.

Gleichzeitig war die Freiwilligen-Besatzung des Seenotrettungsbootes CASPER OTTEN auf Langeoog alarmiert worden. Als diese vor Ort eintrafen, schleppten sie zunächst das offene Arbeitsboot der Bundespolizei zu ihrem Mutterschiff zurück, da bei etwa einem Meter Seegang dessen Besatzung einer größeren Gefährdung ausgesetzt war.

Leinenverbindung gebrochen

Anschließend gelang es, eine Leinenverbindung mit der Segelyacht herzustellen, die jedoch brach. Erneut musste eine Schlepptrosse übergeben werden, und die Yacht konnte schließlich freigeschleppt werden.

Dabei ging das Dinghy der Segelyacht verloren. Erschwert wurde das Manöver durch die einbrechende Dunkelheit sowie eine sehr stark gestörte Funkverbindung. Gegen 21.50 Uhr erreichten die Seenotretter schließlich mit den erschöpften Seglern, einem jungen norwegischen Ehepaar, den sicheren Hafen.

In den frühen Morgenstunden wurde das Dinghy der Geretteten am Strand der Insel angetrieben. Ein Transport des Dinghys auf der autofreien Insel wäre für die jungen Norweger nicht einfach zu organisieren gewesen. Aber auch da schafften die Seenotretter Abhilfe: In Zusammenarbeit mit dem Strandmeister holte einer der freiwilligen Seenotretter das Dinghy ab und brachte es mit seinem Elektroplattformwagen (E-Karre) an den Hafen, wo die Besitzer es glücklich wieder in Empfang nahmen.

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