Die Seenotretter sind am Sonntagnachmittag, 13. Juli 2025, drei Seglern in der Lübecker Bucht zu Hilfe gekommen. Diese liefen bei kabbeligem Seegang Gefahr, vom Wind mit ihrem Plattbodenschiff auf die Küste gedrückt zu werden.
Mit dem gerade frisch wieder aus der Werft eingetroffenen Seenotrettungsboot ERICH KOSCHUBS der Station Travemünde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und dem Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN brachten die Seenotretter den Havaristen sicher in den Hafen.

Die Rettungsleitstelle See der DGzRS, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC) Bremen, hatte gegen 14.30 Uhr eine Meldung über ein Plattbodenschiff mit Problemen in der Lübecker Bucht erhalten. Die Einsatzleiter alarmierten die Seenotretter in Travemünde, die sofort mit den Seenotrettungsbooten ERICH KOSCHUBS und HANS INGWERSEN Kurs auf die gemeldete Position nahmen.
Die ERICH KOSCHUBS war just zu diesem Zeitpunkt nach rund vier Monaten Werftzeit in der DGzRS-eigenen Werfthalle in Bremen und einer zweieinhalbtägigen Überführungsfahrt wieder in der angestammten Station in Travemünde eingetroffen. Vor Ort war ebenfalls noch das für die Zeit als Vertretung eingesetzte Springer-Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN. Die Überführungscrew und weitere freiwillige Seenotretter der Station hatten soeben begonnen, Rettungsmaterial wieder auf die ERICH KOSCHUBS zu verladen.
Da die Mobilfunkverbindung zum Havaristen ständig abbrach, war zunächst keine genaue Position des Havaristen bekannt. Nach kurzer Suche sichteten die Seenotretter gemeinsam mit dem Wasserschutzpolizeiboot „Hummer“ das Plattbodenschiff etwa eine Seemeile vor Travemünde.
Nach dem Ausfall der Maschine hatte die dreiköpfige Crew unter Segeln versucht, Travemünde zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt wehte ein steifer Wind aus Nordwest mit gut sechs Beaufort in Böen (Windgeschwindigkeiten bis zu 52 km/h), mit Seegang bis zu zwei Metern. Das Boot näherte sich bereits der Küste und drohte mittelfristig, in eine bei Seglern gefürchtete, äußerst gefährliche sogenannte Legerwall-Situation zu gelangen: Auflandiger Wind drückt das Boot immer weiter Richtung Land.
Die Seenotretter stellten bei kabbeliger See eine Leinenverbindung her und schleppten den Havaristen sicher nach Travemünde. „Das war tolles Teamwork zwischen den beiden Seenotrettungsbooten und auch mit der Polizei“, resümiert Vormann Patrick Morgenroth. Die drei Segler blieben unverletzt.
Nach dem Wiedereintreffen in Travemünde übernahm die ERICH KOSCHUBS wieder den regulären Stationsdienst. Das Seenotrettungsboot hat während seiner Werftzeit unter anderem einen kompletten Maschinenservice erhalten. Außerdem wurde der Anstrich erneuert und Opferanoden ausgetauscht.
Opferanoden schützen den hochwertigen Aluminiumrumpf vor elektrogalvanischer Korrosion und müssen regelmäßig ausgetauscht werden.
Das Seenotrettungsboot HANS INGWERSEN wird ab Montag, 14. Juli 2025, die Vertretung auf der Station Heiligenhafen übernehmen.
Quelle DGzRS
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