Die neue Kolumne von Stephan Boden: Über die Aussagekraft von Bootstests

Kein Eimer ist wie der andere

Segelboote sind keine Autos und Wasserstraßen keine Straßen. Diese Erkenntnis kommt spätestens, wenn man sich Bootstests betrachtet.

Foto: Stephan Boden

 

Nullkommaneunzwosechs. Diese Zahl sieht nicht nur wenig aus, sie ist es. Vor allem sind 0,926 kaum ein Entscheidungskriterium, wenn man ein Boot sucht. 0,926 haben dennoch manchmal ein starkes Gewicht, und zwar immer dann, wenn sie in Vergleichstests zwischen mehreren Segelbooten gemessen werden. Niedrige Zahlen spielen häufig dann eine Rolle, wenn in Bootstests folgende Formulierungen auftauchen: “Auf dem Amwindkurs mit 8 Knoten Wind zieht die Französin mit einem halben Knoten mehr an Speed an der Konkurrenz vorbei.” Ein halber Knoten sind nämlich genau 0,926 km/h. Oft entscheidet dieser in der Praxis kaum merkbare Geschwindigkeitsunterschied zwischen Testsieger, guten oder schlechten Bewertungen. 

Bootstests sind beliebt. Auch ich lese und schaue immer wieder mal den ein oder anderen. Ich habe hinterher allerdings immer das Gefühl, nichts über die Segeleigenschaften des getesteten Schiffes erfahren zu haben. Und dafür gibt es viele Gründe.

Geringer Erkenntnissgewinn

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