DSV: Präsident Anreas Lochbrunner ist zurückgetreten

Trauriger Abgang

Andreas Lochbrunner tritt nach dreieinhalb Jahren von seinem Amt als Präsident des Deutschen Segler-Verbandes zurück. „Vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit Präsidium und Geschäftsführung nicht mehr möglich“.

Andreas Lochbrunner
DSV Präsident Andreas Lochbrunner im SR Interview beim Württembergischen Yacht Club. © SegelReporter

DSV-PRESSEINFORMATION

Der Präsident des Deutschen Segler-Verbandes (DSV), Andreas Lochbrunner, legt sein Amt aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zwischen ihm und den weiteren Präsidiumsmitgliedern über die weitere Führung des Verbandes mit sofortiger Wirkung nieder. Lochbrunner zog diese persönliche Konsequenz am Freitagmorgen. Er war seit November 2013 Präsident des DSV.

Vorbehaltlich der Zustimmung durch den Seglerrat wird Mona Küppers, Vizepräsidentin mit dem Geschäftsbereich „Fahrtensegeln, Freizeit- und Breitensport“, die Aufgaben des Präsidentenamtes bis zum nächsten ordentlichen Seglertag im November dieses Jahres kommissarisch übernehmen. Auf dem Seglertag 2017, der Mitgliederversammlung des DSV, wählen die Delegierten turnusgemäß den Präsidenten sowie die drei Vizepräsidenten mit den Geschäftsbereichen „Finanzen“, „Umwelt und Recht“ und „Leistungs- und Wettsegeln“.

Für eine weitere Zusammenarbeit sahen Lochbrunner und das Präsidium keine ausreichende und vertrauensvolle Basis mehr. Goetz-Ulf Jungmichel, Generalsekretär des DSV: „Das Präsidium dankt Andi Lochbrunner für die erfolgreiche Zusammenarbeit, seinen enormen Einsatz und sein außerordentliches Engagement und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.

Sowohl Andi Lochbrunner als auch die weiteren Präsidiumsmitglieder sind sich bewusst, dass der DSV sich momentan in einer Phase des Wandels befindet, in der es darauf ankommt, dass das Präsidium den eingeschlagenen Weg gemeinsam konsequent fortsetzt und geschlossen nach außen auftritt. Deshalb haben das Präsidium und auch ich persönlich großen Respekt vor der Entscheidung, den Weg frei zu machen, damit der DSV die von ihm eingeleiteten Veränderungen zügig vorantreiben und umsetzen kann.“

Quelle: DSV

 

Persönliche Erklärung von Dr. Andreas Lochbrunner

Hamburg, 10. März 2017 – Dr. Andreas Lochbrunner wird sich aus persönlichen Gründen von seinem Amt als Präsident des Deutschen Segler-Verbandes e.V. (DSV) mit sofortiger Wirkung zurückziehen und dieses satzungsgemäß niederlegen. Eine ordnungsgemäße Übergabe wird im Interesse des DSV gewährleistet, um die Kontinuität und Stabilität in der Funktion zu sichern.

Dr. Andreas Lochbrunner: „Nach dem Verlauf und Ergebnis der Arbeit der vergangenen Wochen ist aus meiner Sicht eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Präsidium sowie der Geschäftsführung nicht mehr möglich. Ich bedauere diese Entwicklung sowie den hierdurch unumgänglich gewordenen Rücktritt persönlich sehr, bin jedoch auch nach reiflicher Überlegung davon überzeugt, dass unser gemeinsames Ziel der Professionalisierung und Weiterentwicklung des DSV in der derzeitigen Konstellation nicht mehr umge- setzt werden kann. Ich möchte deshalb von meiner Seite den Weg für einen umfassenden Neubeginn freimachen.

Ich bedanke mich ausdrücklich für das mir aus der Seglerschaft entgegengebrachte Vertrau- en sowie für die vielfältige Unterstützung und wünsche dem DSV, dem ich eng verbunden bleibe, alles Gute und viel Erfolg. Und ich drücke unseren Seglerinnen und Seglern ganz kräftig die Daumen für die Olympischen Spiele 2020.“

Quelle: Torsten Fricke/CMC Munich GmbH

Das DSV Präsidium

8 Antworten zu „DSV: Präsident Anreas Lochbrunner ist zurückgetreten“

  1. bernd krieger

    sagt:

    Welche Vorteile hat es für einen Segelverein Mitglied im DSV zu sein? Wie unterstützt der DSV die kleinen Vereine und einfachen Segler? Ich habe den Eindruck, wir zahlen alle pro Vereinsmitglied an DSV Gebühren, damit die alten Herren ( und wenige Damen ) sich mit sich selbst beschäftigen

    1. waterman 2000

      sagt:

      Richtig! Ein passendes Beispiel dafür ist die neue stellvertretende Vorsitzende. Frau Küppers; die ich hier aus NRW kenne. Ich werde nicht vergessen wie sie mir mal von den schönen DSV Reisen und den tollen Einladungen als DSV Funktionärin vorschwärmte. Vom Segeln hat die Dame dagegen eher wenig Ahnung. Das die Abnicker des Seglertags solche Leute zulassen sagt alles über die DSV Struktur. Weg damit , die repräsentieren nur sich aber nicht mein Interessen

    2. W

      sagt:

      Andi Lochbrunner mag zwar bezogen auf sein Geburtsdatum ein „alter Herr“ sein – sein Taten- und Schaffensdrang ist aber über alle Altersklassen Benchmark….

  2. poseidon

    sagt:

    Ist doch herrlich wie die sich selbst zerlegen aber Hauptsache wir machen die Vermarktung selbst! Wir sind ja Profis 😉 u jetzt schoen das sinkende Schiff verlassen……

  3. waterman 2000

    sagt:

    Klar, die Abnicker des Seglertags werden es schon richten. Diesen mumifizierten Brauchtumsverein braucht tatsächlich kein Mensch. Da bin ich ganz bei Firstler.

  4. Vorsitzender eines Segelverbandes

    sagt:

    Um wieviel Geld es wohl ging zwischen Präsidium und Geschäftsführer? Hoffentlich wird das alles ordentlich und transparent auf dem Seglertag aufgeschlüsselt.
    SR sollte mal mit den Kassenprüfern ein Interview machen.

  5. Firstler

    sagt:

    Was für ein Kasperletheater, dieses deutsche Verbandsgedönse. Ich weiß schon, warum ich allein in einem niederländischen Segelclub bin 🙂

  6. Andreas Borrin

    sagt:

    Schade – ich hatte gehofft, der „Andi“ kriegt das Schiff DSV auf einen vernünftigen Kurs. Aber da gehört ja bekanntlich mehr dazu, als nur ein starker Käpt’n. Aus meiner Sicht hat Lochbrunner einen ordentlichen Job gemacht und man kam ihm die verdienten Segelstunden nur wünschen. Der Mann ist ja auch nicht mehr der jüngste, da muss man sich das nicht weiter antun.

    Da kommen nun schon so „quo vadis DSV“-Gedanken auf. Oder viellicht überhaupt die Frage nach der Existenzberechtigung von Amateursportverbänden. In Zeiten großen Kokurrenzdrucks, konträrer wirtschaftlicher Interessen und der allgemeinen Krise des Amateursports (da liegt Segeln ja sogar noch ganz gut) müssen sich auch Verbände unter Kritereien wie Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Compliance messen lassen.

    Da kommt viel Arbeit auf das neue Präsidium zu! Ich wünsche Frau Küppers dabei eine glückliche Hand.

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