Das war ein langes Wochenende für die Seenotretter in Nord- und Ostsee: Seeleute ebenso wie Wassersportler waren auf die Hilfe der DGzRS angewiesen – rund 40 Einsätze waren abzuarbeiten. Dabei halfen die Seenotretter mehr als 80 Menschen.
Hooksiel/Wilhelmshaven
Zweimal kurz hintereinander im Einsatz waren die freiwilligen Seenotretter der Station Wilhelmshaven. Mit dem Seenotrettungsboot „Wilma Sikorski“ kamen sie – gemeinsam mit dem Tochterboot „Johann Fidi“ des Seenotrettungskreuzers „Bernhard Gruben“/ Hooksiel – am Sonntag, 30. April 2023, einer dänischen Motoryacht mit Wassereinbruch zu Hilfe. Dem Skipper gelang es noch, an einem Anleger der Wilhelmshavener Raffineriegesellschaft festzumachen. Dort pumpten die Seenotretter das eingedrungene Wasser außenbords. Sie nahmen den Havaristen auf den Haken und schleppten ihn und die zweiköpfige Besatzung sicher nach Wilhelmshaven.
Am späten Abend alarmierte die Crew einer im Vareler Tief festgekommenen Segelyacht die Seenotretter. In der Nacht war sie bei ablaufendem Wasser nicht mehr zu erreichen. Beim nächsten Hochwasser am Maifeiertag befreiten die Seenotretter das Boot samt alleinsegelndem Skipper und brachten beide sicher nach Varel.
Stralsund
Besonders arbeitsreich war das lange Wochenende für die Seenotretter der Freiwilligen-Station Stralsund. Am Nachmittag des Maifeiertags gegen 14.35 Uhr brach an Bord eines Motorkajütboots auf dem Strelasund vor Drigge Feuer aus. An Bord befanden sich die Eigner, ein älteres Ehepaar aus Stralsund, sowie etwa 460 Liter Dieselbrennstoff und fünf Gasflaschen. Das Seenotrettungsboot „Hertha Jeep“ war gemeinsam im Einsatz mit dem Wasserschutzpolizeiboot „Ummanz“, zwei kleineren Booten der Feuerwehr Stralsund sowie dem Bundespolizei-Kontroll- und -Streifenboot „Prignitz“.
Als die Seenotretter eintrafen, hatte die „Ummanz“ die Eigner bereits übernommen. Die „Prignitz“ begann damit, das Deck des Havaristen zu kühlen. Während die Feuerwehr den Brand bekämpfte, übernahmen die Seenotretter das Ehepaar auf die „Hertha Jeep“. Es war glücklicherweise unverletzt geblieben. Die Seenotretter schleppten den rund 14 Meter langen Havaristen schließlich sicher in den Hafen von Gustow und brachten dort Ölsperren der Feuerwehr aus.
Bereits am Freitagnachmittag, 28. April, waren die Stralsunder Seenotretter gemeinsam mit einem Schlauchboot der Wasserschutzpolizei südöstlich von Stralsund einer Segelyacht mit Motorschaden zu Hilfe gekommen. Das Seenotrettungsboot „Hertha Jeep“ schleppte die Yacht mit zwei Menschen und zwei Hunden an Bord sicher nach Stralsund.
Wenig später waren die Seenotretter der Stationen Stralsund und Vitte/Hiddensee gemeinsam im Einsatz für eine Segelyacht mit Wassereinbruch im Hiddenseefahrwasser. Während sich die Seenotretter davon überzeugten, dass der Skipper die Situation mit Bordmitteln in den Griff bekam, sicherte ein Boot der Wasserschutzpolizei etwa zur selben Zeit ein treibendes Angelboot mit zwei Menschen an Bord nahe dem Rügendamm und schleppte es ein.
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