Freude und Stolz bei der Reederei Sailcargo: Das Spantengerüst des Schoners “Ceiba” steht. Wenn der Schoner über die Meere segelt, soll er Kaffee, Kakao oder auch Gerste transportieren – nachhaltig.
Nach zwei Jahren Werftbau und Spantenstellen steht der 45 Meter lange 3-Mast-Schoner “Ceiba” kurz vor dem Eintritt in eine neue Bauphase. Der nächste Schritt wird das Aufplanken des Rumpfes oder der Außenhaut des Schiffes sein.
Die Bauteams müssen sich auf neue Aufgaben einstellen, wenn sie vom Aufrichten des Spantengerüsts auf die Beplankung des Rumpfes mit langen Holzbalken wechseln. Die kanadische Reederei Sailcargo hatte in Costa Rica eigens eine Werft gegründet, um Holzschiffe zum Frachtsegeln zu bauen.
Nachhaltigkeit und Frachtsegeln
Das gesamte Holz, das in der Werft verwendet wird, stammt aus lokaler, nachhaltiger Forstwirtschaft. Im letzten Jahr ist die Belegschaft auf über 35 Mitarbeiter angewachsen. Sie soll auch weiterhin um Bootsbauer und Schiffszimmerleute erweitert werden.

Das Spantengerüst des Frachtseglers “Ceiba” steht © Sailcargo
Die Reederei Sailcargo verfolgt zwei Ziele: Den Nachweis, dass eine CO2-neutrale Reederei finanziell wettbewerbsfähig sein kann, und Aufmerksamkeit für eine oft übersehene Branche. Das Unternehmen wird von privaten Investoren finanziert, die nachhaltige Unternehmen und nachhaltigen Welthandel unterstützen.
Realistischer Geschäftsplan
Pat Woodland, Schiffbauer und Eigentümer von Woodland Boatworks, erklärte anlässlich der Fertigstellung des Spantengerüsts, dass die Bootsgröße auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt sei: “Sobald man das Boot voll bekommt und es auf dem Ozean hin und her bewegt, wird es anfangen, Gewinn zu machen und die Kosten zu tragen.”
“Ceiba” soll 250 Tonnen Güter wie Kaffee, Kakao, Baumwolle und Gerste transportieren. Für Hafenmanöver und ungünstiges Wetter soll es einen regenerativen Elektromotor geben. Zweimal im Jahr soll der Schoner eine Reise entlang der amerikanischen Pazifikküste zwischen Alaska und Peru unternehmen. Dank eines Aufforstungsplans soll “Ceiba” eine negative CO2-Bilanz erzielen.