Fundstück I Am The Walrus: Freya und Wally auf Tour – Ein Walross überlebt nicht

Walrosse, die weit weg von ihrem natürlichen Lebensraum auftauchen, machen zuerst Schlagzeilen, dann Probleme. Eigner machten Druck, weil ihre Boote in Gefahr waren.

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Ein Walross schaut irgendwie gemütlich aus. Plumper Körper mit dicken Speckfalten, verschlafen wirkende Äuglein, schnuffiger Schnurrbart. So wundert es nicht, dass Menschen erst einmal entzückt sind, wenn sie so ein Exemplar sichten. Üblicherweise kann man das nur in der Arktis tun, dem natürlichen Lebensraum dieser Tiere, doch in den letzten Jahren gab es immer wieder „wandernde Walrosse“, die, vermutlich als Folge von Eisschmelze und Klimaerwärmung, in Europa auftauchten – und dort speziell im nautischen Bereich ordentlich Ärger verursachten. Bei gummierten Beibooten scheinen sie schon mal  mächtig auf den Geschmack zu kommen (Video).

Zwei Beispiele gingen vor ziemlich genau zwei Jahren durch alle Medien. Das Weibchen Wally, das sich zunächst an den Küsten von Irland und Wales, später in Frankreich und Spanien herumtrieb, und ihre Gattungskollegin Freya, die verschiedene Länder an der Nordsee besuchte und sich schließlich für längere Zeit in Norwegen niederließ. Beide Damen hatten eine Vorliebe für Boote und benutzten diese mit schöner Regelmäßigkeit als Rastplatz, richteten dabei allerdings beträchtliche Schäden an und brachten manche sogar zum Kentern bzw. Untergehen; kein Wunder bei einem Gewicht von rund 700 Kilogramm. Und so schlug die anfängliche Freude über den ungewöhnlichen Besuch zumindest bei den Bootsbesitzern rasch in Unmut und Ablehnung um.