Ein großer Katamaran ist am Sonntag, 16. Januar 2022, vor Glowe (Rügen) festgekommen und musste von den Seenotrettern frei- und eingeschleppt werden. Das 25 Meter lange und zwölf Meter breite Schiff war vor dem Hafen auf eine Untiefe mit steinigem Untergrund geraten. Aufgrund seiner Größe schleppte ihn ein Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) nach Sassnitz.
Offenbar bereits am Sonntagnachmittag war der Katamaran vor Glowe an der Nordküste der Insel Rügen in Schwierigkeiten geraten und festgekommen. Stürmischer Westwind mit acht Beaufort war aufbrisend bis auf Böen mit elf Beaufort (orkanartiger Sturm) gemeldet. Die fünfköpfige Besatzung des Katamarans auf Überführungsfahrt aus Polen ins Mittelmeer hatte nach eigenen Aussagen in der Bucht Schutz gesucht, jedoch habe der Anker nicht gehalten.
Mit dem Beiboot war der Skipper im Hafen von Glowe angelandet und hatte Kontakt zu den Seenotrettern aufgenommen. Die Freiwilligenbesatzung der Station Glowe lief daraufhin mit dem 10,1 Meter langen Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN aus und kontaktierte gleichzeitig den in Sassnitz stationierten 36,5 Meter langen Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE.
Gegen 18.30 Uhr gelang es den Seenotrettern schließlich, eine Leinenverbindung zum Katamaran herzustellen. Das Tochterboot NOTARIUS setzte ein Besatzungsmitglied der HARRO KOEBKE auf den Katamaran über, um dessen Crew zu unterstützen. Nach mehrmaligen Versuchen zog die KURT HOFFMANN den großen Katamaran aus den Steinen und übergab die Schleppleine an die HARRO KOEBKE. Möglich waren die Manöver nur dank des geringen Tiefgangs der eingesetzten Boote, die allein sich dem deutlich tiefer gehenden Katamaran auf der Untiefe nähern konnten.
Da der Katamaran beim Auflaufen offenbar seine Ruderanlage beschädigt hatte, schleppte die HARRO KOEBKE das Schiff unter Sicherungsbegleitung des Mehrzweckschiffes ARKONA der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nach Sassnitz. Kurz vor dem Hafen nahmen die Seenotretter das deutlich breitere Fahrzeug längsseits und legten es im Hafen sicher an die Pier.
Quelle: DGzRS
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