Charline Picon sorgte bei den Olympischen Spielen für eine der erstaunlichsten Geschichten. Nach Gold und Silber als RSX-Surferin gewann sie Bronze im 49erFX. Nun schreibt sie andere Schlagzeilen. Mit ihrer Familie musste sie vom sinkenden Cruising-Katamaran gerettet werden.

Das Ergebnis der Olympischen Segelspiele in Frankreich war für die Gastgeber eine Enttäuschung. Sie gewannen nur eine Medaille. Aber Bronze für Sarah Steyaert und Charline Picon im 49erFX strahlte besonders hell. Denn den 38- und 40-jährigen Seglerinnen waren nicht gerade als Edelmetall-Favoritinnen in die Rennserie gestartet. Im Finale verpassten sie zwar sogar Gold denkbar knapp aber ihre Geschichte wurde noch kitschig schöner, als sie am Strand vor jubelnden Zuschauern zu den Tönen der Marseillaise von ihren jeweiligen Partnern zeitgleich Heiratsanträge erhielten.

Danach beendeten beide ihre sportliche Karrieren und begannen das Familienleben. Kinder waren schon auf der Welt – das Duo war als „Team Mama“ bekannt – nun wollten sie auch wieder in den erlernten Berufen arbeiteten. Steyaert als Grundschullehrerin und Picon als Physiotherapeutin.
Vorher beschlossen aber Charline Picon mit ihr Partner Jean-Emmanuel Mestre, ebenfalls ein Sportphysiotherapeut, sich ein Sabbatjahr auf Hoher See zu gönnen, um die Strapazen der intensiven Leistungssportjahre ausklingen zu lassen. Mit ihrem Outremer 45 Katamaran Luna Bay II und Tochter Lou starteten sie im Oktober 2024 eine Weltreise Richtung Polynesien, dem Ziel ihrer Träume.

Sie bezwangen den Atlantik und Pazifik, aber am Wochenende endete der Törn vor den Marquesas-Inseln abrupt. Das Schiff versank.
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