Katamaran-Wrack geborgen: Nach Rhum-Kenterung zwei Monate lang verschollen

Neun Tonnen Plastikmüll

Brieuc Maisonneuve wurde während der Route du Rhum nach einer Kenterung spektakulär von Jean-Pierre Dick gerettet. Sein Katamaran trieb nun als Totalschaden nahe Lorient an die südbretonische Küste.

(Direkter FB-Link)

Jeder, der sich den Meeren und Ozeanen auf welche Art und Weise auch immer verbunden fühlt, hat so seine Lieblingsstrände. Zum Baden, Schwimmen, Surfen, Kiten, Kat-ins-Wasser-schieben, Sonnen, Joggen, Spazieren, Flanieren, Abhängen und sowieso fürs Kontemplative.

Als der Katamaran noch intakt war. © Maisonneuve

Der Autor dieser Zeilen hat in Sachen „Strände“ schon so einiges erlebt und gesehen; letztlich aber die Region rund um Lorient als eine der schönsten ausgeguckt. Von dem kleinen Ferienort Guidel Plage bis zur Spitze der Halbinsel Quiberon wechseln sich dramatische Felsen und Riffe mit Sand, Dünen, Wellen, eben viel Ozean ab. Fast überall so viel Ruhe und gesuchte Einsamkeit wie auf dem Wasser… göttlich!

Selbst wenn man nicht alle Tage an seinen Lieblingsstränden ist, fühlt man sich ihnen doch etwas verbunden. Also wird sich alljährlich an Säuberungsaktionen beteiligt, man trauert um den toten Delfin, der kürzlich dort angeschwemmt wurde, findet mitunter sogar Nützliches (zwei Fender für den Mini!), sammelt tolle Muscheln und Steine, die dann zu Hause enttäuschend farblos wirken.

Großer Brocken angelandet

Entsprechend juckte es in den Fingern, als Kumpel Francois Anfang der Woche meldete, auf einem dieser Lieblingsstrände sei Großes und eben auch Tragisches angespült worden: die Reste des ORC50-Katamarans „Addictive Sailing“.

Wirklich nur noch wenig übrig © Maisonneuve

Ehrlich gesagt: Beinahe wäre ich mal „eben schnell“ zum Lieblingsstrand gefahren, um mir die Bergung der traurigen Überreste anzuschauen. Wäre das nicht allzu sensationslüstern und ökologisch bescheuert gewesen – quer durch Frankreich zu reisen, wegen eines Wracks!

Ihr erinnert Euch: Der Franzose Brieuc Maisonneuve segelte bei der Route du Rhum in der Rhum Multi Class auf seinem 15,50 m x 8,50 m-Katamaran seit dem Start unter den Top Drei. Der 48-Jährige hatte große Ambitionen in seiner Kategorie – „ein Sieg ist möglich“ – und durchaus das Zeug, um selbige zu realisieren.

Vor den pandemischen Zeiten war er in der Class 40, bei den Figaristen und Ministen relativ erfolgreich. Auch beruflich konzentriert er sich voll auf den Segelsport, gründete u.a. ein Unternehmen, das große Katamarane ausrüstet. Der Start bei dieser Route du Rhum war für ihn also nicht nur ein Ego- sondern durchaus auch ein Prestige-Projekt.

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Michael Kunst

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