Die Kieler Woche steht neun Tage im Blickpunkt der Öffentlichkeit, und deshalb wird eine bundesweite Kampagne des Netzwerk Inklusion Deutschland e.V. am Sonnabend (23. Juni) Station in Schleswig-Holstein machen. Mit Feuer und Flagge ein Zeichen setzen für mehr Miteinander – das ist das Ziel eines Inklusions-Fackellaufs mit Seglern. Und wie es sich für Kiel.Sailing City gehört, soll die brennende Fackel vom Olympiahafen in Schilksee erst zu Wasser und dann zu Land, von Boot zu Boot und von Hand zu Hand weitergereicht werden.
Um 11.30 Uhr wird auf der Audi-SAP-Bühne im Olympiahafen Kiel-Schilksee die Fackel vom Jersbeker Ausnahmesegler Heiko Kröger entzündet werden, der gerade erst in der 2.4mR-Klasse seinen achten Kieler Woche-Sieg eingefahren hat. Für Kröger kommt die Aktion gerade recht, kämpft der Projektleiter Inklusion beim Sailing Team Germany doch um den paralympischen Status des Segelsports bei den Spielen 2020. „Derzeit sind wir aus dem Programm für Tokio gestrichen worden, obwohl Segeln mit Abstand die inklusivste Sportart überhaupt ist“, ärgert sich der Silbermedaillengewinner von London 2012, „und es sieht leider überhaupt nicht gut aus, dass sich das noch zurückdrehen lässt.“
Kröger wird unterstützt von Jonas Bech von den Fußballern mit Cerebral-Parese. Um zwölf Uhr wird der „Traumdrache“, eine 15-Meter-Segelyacht der Stiftung Drachensee, am barrierefreien Steg 1 in Schilksee die Fackel an Bord nehmen. Von dort wird die „inklusive Crew“ die symbolträchtige Flamme bis zum Holtenauer Tiessenkai bringen und an ein Drachenboot-Team übergeben. In Höhe der Seglervereinigung Kiel ist die Übergabe an den deutschen Special Olympics Kanadier geplant, bevor zwei Schwimmer noch den allerletzten Teil der Wasserstrecke zurücklegen und die Fackel bei der Seebadeanstalt Düsternbrook auf die Landstrecke geht.
Diese führt über vier Etappen die Kiellinie entlang bis zur NDR-Bühne am Ostseekai. Dort nehmen der Oberbürgermeister Ulf Kämpfer, Schirmherr der Kieler Inklusionsfackel, und Ulrich Hase, Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderung, den brennenden Staffelstab im Herzen der Kieler Woche entgegen.
„Wir freuen uns über jedes Boot, das die Inklusionsfackel nach der Windjammerparade auf ihrem Weg in die Innenförde begleitet“, sagt Organisatorin Stefanie Gomez, und an Land gelte das gleiche: „Es geht nicht um sportliche Leistungen, sondern darum, die Fackel ans Ziel zu bringen – und um die Botschaft, dass gemeinsam auch schwierige Bedingungen gemeistert werden können.“
Beim Inklusions-Fackellauf in Kiel können und sollen daher alle mitmachen – und möglichst viele Boote. „Der Rücklauf von der Windjammerparade in die Innenförde bietet sich da wunderbar an“, so Gomez. Wer Flagge zeigen möchte für Inklusion, kann das am Sonnabend wörtlich nehmen in die Tat umsetzen: Exklusiv aufgelegte Flaggen vom Netzwerk Inklusion können beim Hafenmeister des Kieler Yacht-Clubs abgeholt werden. Interessenten melden sich bei Stefanie Gomez (0160/9097-9079). Läufer an Land können übrigens ebenso spontan mitmachen. Weitere Infos unter www.netzwerkinklusion.de/fackellauf.
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