Zwei Obdachlose entwenden auf Mallorca eine Jeanneau Sun Odyssey 40. 48 Stunden später setzen sie einen Notruf ab und werden von der Polizei aufgegriffen. Was an dieser Geschichte besonders ist: Die Täter konnten das Boot völlig ungehindert entwenden. Nun ist eine Diskussion um die Sicherheit in den Marinas entbrannt.

Was sich am vergangenen Sonntag im Hafen von Can Pastilla ereignete, liest sich wie das Drehbuch eines Films, in dem allerdings unrealistische Fehler enthalten sind. Jedoch ist die Szene völlig real: Zwei auf der Insel bekannte Obdachlose Männer entwendeten eine zwölf Meter lange Segelyacht mitten in der Nacht, offenbar betrunken, und ohne auf den geringsten Widerstand zu stoßen. Der Vorfall wirft vor Ort vor allem bei Yachteignern Fragen zur Sicherheit in Mallorcas Yachthäfen auf – und offenbart massive Schwachstellen im System.
Was genau ist passiert?
Videoaufnahmen von den Überwachungskameras zeigen, wie die Yacht in den frühen Morgenstunden des Sonntags problemlos ablegt. Die Täter: keine Profis, keine Maskierung, keine Tarnung. Sie spazierten in den Yachtclub San Antonio de la Playa, bestiegen das Schiff und legten ab – ohne einen Alarm auszulösen, ohne kontrolliert zu werden.
Erst am Montagmorgen konnten Einsatzkräfte der Guardia Civil die „Peregrin Tuk“ schließlich festsetzen. Das Boot wurde allerdings von der Polizei nicht im Rahmen einer Fahndung gefunden, sondern von den beiden Männern selbst gerufen, nachdem sie die Orientierung auf See verloren und über UKW Kanal 16 einen Notruf abgesetzt hatten. Spanische Medien schreiben, einer der beiden Männer sei so betrunken gewesen, dass er ohnmächtig wurde.
Die Beamten nahmen die Männer direkt an Bord fest. Anschließend wurde die Yacht von einem Patrouillenboot in den nahegelegenen Yachtclub von sa Ràpita geschleppt.
Sicherheitslücke Hafen
Nach derzeitigem Kenntnisstand war die Yacht weder abgeschlossen, noch war der Zugang zum Steg gesichert.
Schreibe einen Kommentar