Die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben in der Nacht zu Freitag, 14. Juli 2023, in der Mecklenburger Bucht, zwei Segler – einen Mann und eine Frau – gerettet. Die aufmerksame Besatzung der 230 Meter langen RoPax-Fähre „Nils Holgersson“ hatte die kleine Holzyacht entdeckt, die manövrierunfähig in der Dunkelheit, mitten im Fahrwasser der Fähren trieb.
Gegen 4.45 Uhr meldete sich die RoPax-Fähre „Nils Holgersson“ bei der der von der DGzRS betriebenen Rettungsleitstelle See (MRCC = Maritime Rescue Co-Ordination Centre): Auf dem Weg von Trelleborg nach Travemünde, etwa auf Höhe Kühlungsborn, habe die Besatzung Lichtsignale einer Taschenlampe im Wasser bemerkt. Sie stammten von einer 9,5 Meter langen hölzernen Segelyacht, die bei etwa einem Meter Wellenhöhe im Fahrwasser trieb.
Umgehend alarmierte die Rettungsleitstelle See die Freiwilligenbesatzung des in Kühlungsborn stationierten Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO. Wenige Minuten später liefen die Seenotretter aus und nahmen Kurs auf den Unglücksort, etwa 8 Seemeilen (rund 15 Kilometer) vor dem Festland, zwischen Fehmarn und Kühlungsborn. Die Fähre stoppte währenddessen auf und gab der Segelyacht Windschutz.
Als die KONRAD-OTTO den Havaristen erreichte, ging sie längsseits und zwei Seenotretter stiegen über. Die Segler – ein älteres Ehepaar – schilderten, sie hätten ihre Segelyacht nach Warnemünde überführen wollen und gegen 3 Uhr Mastbruch erlitten. Im Wasser treibende Leinen seien dann in den Propeller geraten und hatten die Maschine unbrauchbar gemacht.
Die Seenotretter bargen den Mast sowie umherschwimmende Leinen und sicherten alles an Bord. Anschließend nahm die KONRAD-OTTO den Havaristen in Schlepp und brachte ihn nach Kühlungsborn. Die Segler blieben unverletzt. Während der Einsatzzeit wehte der Wind aus West mit vier bis fünf Beaufort (bis zu 34 Stundenkilometer).
Quelle: DGzRS
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