Der Segel-Profi Oliver Schmidt-Rybandt (36), Ausbilder, Boatcaptain, Skipper und studierter Nautiker, nimmt das Deutsche Ausbildungs- und Führerscheinsystem unter die Lupe. Und stellt unbequeme Fragen.
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42 Antworten zu „SKS-Schein: Zum Angeben – Segeln lernt man nicht“
Barbara Meyer
sagt:
Unsere Erfahrung deckt sich mit dem, was der Autor sagt. Gesegelt sind wir in zwei Wochen wenig, wir haben die für die Prüfung vorgeschriebenen Kunststücke geübt und den dazugehörigen Text auswendiggelernt. Mehr nicht. Prüfung bestanden. Bei wenig Wind wurde unter Maschine gefahren, bei viel Wind im Hafen gelegen. Den Skipper kann man sich ja nicht aussuchen. Zwei Wochen bezahlt und wenig gelernt.
1
Richard Gerg
sagt:
Hallo,
ja, Übung macht den Meister, ich war vor meiner SKS Prüfung jahrelang Binnen Jollensegler, und muss im nachhinein feststellen ja eine gute SKS Ausbildung bring einen weiter. Ich war im Feb. 2017 2 Wochen mit
einer guten Segelschule auf den Kanaren unterwegs. Wir waren 5 AZUBIS, der Skipper nahm seine Aufgabe
sehr ernst, am Morgen 2 Stunden Seemannschaft /Wetter und dann Gings 8 bis 9 Stunden raus inkl. Nachtfahrt und
längere Überfahrt 13 Stunden bei recht heftigen Seegang und Wind. In den 2 Wochen spielte sich das Team gut
ein und wurde immer sicherer. Bei der Prüfung hatten wir zwei Prüfer an Bord die es sehr genau genommen haben
2 sind bei schwierigen Windverhältnisse durchgefallen der Rest hat bestanden. Ich empfand absolut kein lariefarie
die Ausbildung ist professionell durchgeführt worden, ebenso die Prüfung, es wurde und nichts geschenkt.
Seit dem bin ich c.a. 2000 sm als Skipper unterwegs, und hab noch die SSS Praxis als Fortbildung mitgenommen.
Der Erfahrungsaustausch mit Ausbildern und Crewmitglieder unbezahlbar, Schwerwettertörn mit guter Mannschaft
möchte ich nicht missen.Ich meine Segeln ist ein Sport, in den man keine Möglichkeit auslassen sollte über den Tellerrand zu schauen, dazu gehört für mich eine gute Ausbildung, Übung , und die Bereitschaft neues anzunehmen.
Schöne Grüße
5
Jan
sagt:
Moin,
man muss aber dazu sagen, dass die Prüfungsregularien seit Anfang 2017 geändert und deutlich verschärft wurden. Der Beitrag ist ja nun schon ein paar Jahre alt und „damals“ war es wohl wirklich deutlich einfacher die Prüfung zu bestehen.
Solange Schulen Billigtörns anbieten und in einer Woche 300 sm + Ausbildung anbieten wird sich nichts ändern.
Peter
sagt:
Nur soviel: ich habe mal mit SSS/SHS-Inhabern die Biskaya durchsegelt, und danach mit einem SKS-Inhaber den Atlantik (Bermuda-Azoren). Das war der Auslöser, warum ich dann letztendlich auch den SSS gemacht habe – etwas theoretischer Background schadet definitiv nicht!
Nichts wirklich neues im Artikel. Ist iregendwie schön zusammengefasst, aber wird am eigentlichen Problem nix ändern. Nur wenige wollen heute wirklich noch praktisch etwas lernen. Zu vielen geht es um den „schönen Schein“ – der macht sich dann gut an der „Egowand“.
Und natürlich sind wir Ausbilder wieder die wahren Schuldigen, weil wir auf Prüfung ausbilden. So´n Quatsch. Ich würde zu gern auf Praxis und Kompetenz hin ausbilden, doch dafür haben unsere Kunden zu wenig Zeit.
Ich bringe gern folgendes Zitat ein: Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen. John Ruskin (1819 – 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer
Wenn der Kunde nur 500,00 Euro/Woche für seine Koje zahlen will, dabei noch 300sm machen möchte/muss und am Ende als Erfolgskontrolle der Schein und nicht das Können steht, der muss eben meist mit einem Hobbyausbilder fahren. Und darf vor allem auch nicht sonderlich viel erwarten ausser „Prüfungskino“.
Wer bereit ist mehr zu zahlen, kann auch sehr viel mehr bekommen.
3
µ
sagt:
Ich denke anfangs ist es wichtig ist es zu wissen, was man alles noch nicht weiß. Dabei kann ein SKS schon helfen. Schaden tut er keinesfalls. Unbedingt notwendig ist er aber auch nicht. SBF-See und ein Skippertraining reichen auch.
Jetzt verpflichtend Nachfahrten, zigtausend Seemeilen mit Tätigkeitsnachweisen zu fordern führt wohl eher zu leeren Marinas. Ich habe auch nicht davon gehört, dass wir ein übergroßes Problem mit Havarien haben. (und ich lese eigentlich immer die BSU-Berichte)
Gesunder Menschenverstand, wissen was man nicht kann und in dem Rahmen selbständig Erfahrungen sammeln. Segeln tatsächlich keine Rocket-Science und für den Tagesschlag von Laboe in die Schlei bei gutem Wetter brauche ich keinen RYA-Ocean-Master. Es werden ja nicht alle direkt Blauwassersegler.
3
Alex
sagt:
Einfach mal die Abkürzungen und Fahrzeuge austauschen.
Auto und Kl.3. Die Meisten mit Schein können ihr Fahrzeug auf der Straße halten und mehr oder weniger fest. äh einparken. Unfallursachen sind Selbstüberschätzung, mangelnde Praxis, ungenügende Eignung und und und.
Meist die, die es am wenigsten nötig haben, bilden sich beim ADAC und Co. mit Zusatztrainigs weiter.
Nur wenige Fahrschulen fahren anscheinend auch mal in ein Parkhaus.
Ist doch alles 1:1 austauschbar.
Weshalb nur kommt keiner auf die Idee, die Notwendigkeit eines Führerscheins oder die Möglichkeit zur Bildung einer verbesserten Praxis beim ADAC zu monieren oder gar den Sinn in Frage zu stellen?
Ein Schweißer verliert nach 6 Monaten, wenn er nicht im Geltungsbereich schweißt, seine Berechtigung.
Beispiel, 2 gleiche Werkstücke. Das eine in C-Stahl, das andere INOX. Schweißt er 6 Monate nur INOX, dann ist die Zulassung für C-Stahl erloschen.
Mein Fazit, unsere Ausbildungen sind zu schlecht und unsere Prüfungen zu lasch. Wiederkehrende Prüfungen mit Prüfung der persönlichen Eignung, alle 5 Jahre, halte ich für richtig.
Haben die Schweizer mit ihrem Führerschein schon lange und steht anscheinend nicht in der Kritik.
2
2
ToTe
sagt:
Lösungsansatz:
Zum „Schein“ sollte ein Charterer auch Erfahrung nachweisen! -> „personalisiertes Meilenbuch“ (ausgegeben vom DSV) Da hinein kommen alle gefahrenen Meilen. Für die Crew bestätigt vom Skipper mit der Funktion an Bord, den Meilen, Häfen und der Törndauer. Für den Skipper durch den Vercharter mit Bootstyp, Dauer und Schadenaufkommen. Selbstverständlich gehört ins Meilenbuch auch der DGZRS Einsatz der somit auch dem Vercharterer angezeigt werden sollte.
Macht Arbeit und ist unbequem – führt aber dazu, dass Schadenaufkommen sinkt, Erfahrung wächst und mehr gesegelt wird…
Ketzer
sagt:
Dann würde mich Deine Meinung mal zu Holland interessieren. Keinerlei Scheinpflicht für Segelyachten unter 15 m Länge und MoBos unter 20 km/h. Da wird eifrigst gechartert in Binnen-, See- und Wattenrevieren. Mit Tide und allem. .
Ich wage zu behaupten, dass das Schaden- und Havarieaufkommen dort im Verhältnis zu Deutschland nicht höher ist.
Da frage ich mich immer, wo diese Überzeugung für die Wichtigkeit der Scheinpflicht her kommt. Und wir reden hier von Yachten, die sich die Normalos leisten können, nicht von Riesenbratzen.
1
Segellehrer Max
sagt:
Als langjaehriger selbstaendiger Segellehrer kann ich dem Verfasser zum Teil verstehen und recht geben, zu grossen teilen allerdings nicht! Keine Frage Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, und wer behauptet mit 300sm und einem bestanden SKS haette er die Erfahrung eine Segelyacht zu fuehren leidet nicht nur unter unglaublicher Selbstueberschaetzung sondern stellt auch eine Gefahr fuer sich und andere dar!
Erfahrungsgemaess verschwinden diejenigen Ausbilder, die ihren Schuelern nur das noetige vermitteln und sie nach bestandener Pruefung in dem glauben halten dass sie nun ausgewachsene Segler seien genauso schnell wieder wie sie erschienen sind. Egal ob SBF-Binnen/SEE/SKS/SSS man erwirbt damit die Lizenz zum ueben!
Aber dennoch haben der SKS/SSS ihre Daseinsberechtigung. Zu sagen dieser oder jener Schein benoetigt wird um z.B. eine 40fuss Yacht fuehren zu duerfen mag nicht richtig sein, aber dennoch bieten die DSV-Scheine eine gewisse Moeglichkeit eines Erfahrungsnachweises.
Es gibt leider immer wieder diejenigen die nach bestandenem SBF-SEE sofort eine Segelyacht chartern und soviel Ahnung vom Segeln haben wie ein Fussball Ecken. Dann doch lieber einen SKSler der schon mal (in unserem Regefall) 2 Wochen auf einer Segelyacht verbracht und intensiv trainiert hat und nicht nur zum bestehen einer Pruefung.
Ich pflichte da Ulli Heisler bei „Segeln ist ein lebenslanger Lernprozess“.
2
christoph
sagt:
angesichts der völlig unzureichenden praxis der meisten charter-aspiranten, lohnt es sich, bei den seemeilen-nachweisen anzufangen. eine bestätigung einer teilnahme an einer woche mitsegeln rund fyn(300sm) ist absolut inakzeptabel(da kann derjenige auch 10std am tag kotzenderweise über der bilge gehangen haben….) . dagegen setze ich : kontrollierte tätigkeit als schiffsführer mit mindestens 2000sm und diverse mannöverpraxis jenseits von 8 bft, maschinenbastelkenntnis und sturmtraining.
christoph
sagt:
der beste hinweis ist immer noch die heutige bewerbung als schiffsführer einer 100ft-yacht für eine überführung
hamburg – nikosia (zypern) – da ist das britische yachtmaster ocean, sicherheitslehrgang, sämtliche funkscheine und obendrauf mindestens 30.000nm-erfahrung erforderlich…..
christoph
sagt:
vor über 35 jahren gab es schon diese prüfungen…“ fahrn sie mal nen anleger und eine halse und dann kommen sie wieder und legen hier direkt vor mir an!“ dann gabs noch achtkreuzpalstekklampe belegen und gut is! der sbf-see ist dagegen noch lächerlicher gewesen. ich habe anfang der 80er drei jahre lang als segellehrer gearbeitet und dann noch mal anfang 2000 als theorielehrer br bzw sks, nach 2 lehrgängen wurde ich entlassen, da hieß es“du bist zu streng, die leute wollen mehr fun…“ wo das war? auf der gurlitt-insel bei einer stadtbekannten segelschule. damals gab es einen herrn kapphammel als dsv-prüfer ; ich hätte 80% der leute durchfallen lassen, bei kapphammel waren es 95% „bestanden“. daran hat sich wohl bis heute nichts geändert- daß es nicht vielmehr havarien, leichtsinnigkeit und mangelnde selbsteinschätzung gibt , haben wir nur den relativ knackigen preisen für charter und neukauf zu verdanken. es wäre nicht auszudenken, wieviel bootsunfälle und schwere havarien es gäbe, wenn die kosten um 50% billiger wären….
42 Antworten zu „SKS-Schein: Zum Angeben – Segeln lernt man nicht“
sagt:
Unsere Erfahrung deckt sich mit dem, was der Autor sagt. Gesegelt sind wir in zwei Wochen wenig, wir haben die für die Prüfung vorgeschriebenen Kunststücke geübt und den dazugehörigen Text auswendiggelernt. Mehr nicht. Prüfung bestanden. Bei wenig Wind wurde unter Maschine gefahren, bei viel Wind im Hafen gelegen. Den Skipper kann man sich ja nicht aussuchen. Zwei Wochen bezahlt und wenig gelernt.
sagt:
Hallo,
ja, Übung macht den Meister, ich war vor meiner SKS Prüfung jahrelang Binnen Jollensegler, und muss im nachhinein feststellen ja eine gute SKS Ausbildung bring einen weiter. Ich war im Feb. 2017 2 Wochen mit
einer guten Segelschule auf den Kanaren unterwegs. Wir waren 5 AZUBIS, der Skipper nahm seine Aufgabe
sehr ernst, am Morgen 2 Stunden Seemannschaft /Wetter und dann Gings 8 bis 9 Stunden raus inkl. Nachtfahrt und
längere Überfahrt 13 Stunden bei recht heftigen Seegang und Wind. In den 2 Wochen spielte sich das Team gut
ein und wurde immer sicherer. Bei der Prüfung hatten wir zwei Prüfer an Bord die es sehr genau genommen haben
2 sind bei schwierigen Windverhältnisse durchgefallen der Rest hat bestanden. Ich empfand absolut kein lariefarie
die Ausbildung ist professionell durchgeführt worden, ebenso die Prüfung, es wurde und nichts geschenkt.
Seit dem bin ich c.a. 2000 sm als Skipper unterwegs, und hab noch die SSS Praxis als Fortbildung mitgenommen.
Der Erfahrungsaustausch mit Ausbildern und Crewmitglieder unbezahlbar, Schwerwettertörn mit guter Mannschaft
möchte ich nicht missen.Ich meine Segeln ist ein Sport, in den man keine Möglichkeit auslassen sollte über den Tellerrand zu schauen, dazu gehört für mich eine gute Ausbildung, Übung , und die Bereitschaft neues anzunehmen.
Schöne Grüße
sagt:
Moin,
man muss aber dazu sagen, dass die Prüfungsregularien seit Anfang 2017 geändert und deutlich verschärft wurden. Der Beitrag ist ja nun schon ein paar Jahre alt und „damals“ war es wohl wirklich deutlich einfacher die Prüfung zu bestehen.
sagt:
Solange Schulen Billigtörns anbieten und in einer Woche 300 sm + Ausbildung anbieten wird sich nichts ändern.
sagt:
Nur soviel: ich habe mal mit SSS/SHS-Inhabern die Biskaya durchsegelt, und danach mit einem SKS-Inhaber den Atlantik (Bermuda-Azoren). Das war der Auslöser, warum ich dann letztendlich auch den SSS gemacht habe – etwas theoretischer Background schadet definitiv nicht!
sagt:
Nichts wirklich neues im Artikel. Ist iregendwie schön zusammengefasst, aber wird am eigentlichen Problem nix ändern. Nur wenige wollen heute wirklich noch praktisch etwas lernen. Zu vielen geht es um den „schönen Schein“ – der macht sich dann gut an der „Egowand“.
Und natürlich sind wir Ausbilder wieder die wahren Schuldigen, weil wir auf Prüfung ausbilden. So´n Quatsch. Ich würde zu gern auf Praxis und Kompetenz hin ausbilden, doch dafür haben unsere Kunden zu wenig Zeit.
Ich bringe gern folgendes Zitat ein: Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen. John Ruskin (1819 – 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer
Wenn der Kunde nur 500,00 Euro/Woche für seine Koje zahlen will, dabei noch 300sm machen möchte/muss und am Ende als Erfolgskontrolle der Schein und nicht das Können steht, der muss eben meist mit einem Hobbyausbilder fahren. Und darf vor allem auch nicht sonderlich viel erwarten ausser „Prüfungskino“.
Wer bereit ist mehr zu zahlen, kann auch sehr viel mehr bekommen.
sagt:
Ich denke anfangs ist es wichtig ist es zu wissen, was man alles noch nicht weiß. Dabei kann ein SKS schon helfen. Schaden tut er keinesfalls. Unbedingt notwendig ist er aber auch nicht. SBF-See und ein Skippertraining reichen auch.
Jetzt verpflichtend Nachfahrten, zigtausend Seemeilen mit Tätigkeitsnachweisen zu fordern führt wohl eher zu leeren Marinas. Ich habe auch nicht davon gehört, dass wir ein übergroßes Problem mit Havarien haben. (und ich lese eigentlich immer die BSU-Berichte)
Gesunder Menschenverstand, wissen was man nicht kann und in dem Rahmen selbständig Erfahrungen sammeln. Segeln tatsächlich keine Rocket-Science und für den Tagesschlag von Laboe in die Schlei bei gutem Wetter brauche ich keinen RYA-Ocean-Master. Es werden ja nicht alle direkt Blauwassersegler.
sagt:
Einfach mal die Abkürzungen und Fahrzeuge austauschen.
Auto und Kl.3. Die Meisten mit Schein können ihr Fahrzeug auf der Straße halten und mehr oder weniger fest. äh einparken. Unfallursachen sind Selbstüberschätzung, mangelnde Praxis, ungenügende Eignung und und und.
Meist die, die es am wenigsten nötig haben, bilden sich beim ADAC und Co. mit Zusatztrainigs weiter.
Nur wenige Fahrschulen fahren anscheinend auch mal in ein Parkhaus.
Ist doch alles 1:1 austauschbar.
Weshalb nur kommt keiner auf die Idee, die Notwendigkeit eines Führerscheins oder die Möglichkeit zur Bildung einer verbesserten Praxis beim ADAC zu monieren oder gar den Sinn in Frage zu stellen?
Ein Schweißer verliert nach 6 Monaten, wenn er nicht im Geltungsbereich schweißt, seine Berechtigung.
Beispiel, 2 gleiche Werkstücke. Das eine in C-Stahl, das andere INOX. Schweißt er 6 Monate nur INOX, dann ist die Zulassung für C-Stahl erloschen.
Mein Fazit, unsere Ausbildungen sind zu schlecht und unsere Prüfungen zu lasch. Wiederkehrende Prüfungen mit Prüfung der persönlichen Eignung, alle 5 Jahre, halte ich für richtig.
Haben die Schweizer mit ihrem Führerschein schon lange und steht anscheinend nicht in der Kritik.
sagt:
Lösungsansatz:
Zum „Schein“ sollte ein Charterer auch Erfahrung nachweisen! -> „personalisiertes Meilenbuch“ (ausgegeben vom DSV) Da hinein kommen alle gefahrenen Meilen. Für die Crew bestätigt vom Skipper mit der Funktion an Bord, den Meilen, Häfen und der Törndauer. Für den Skipper durch den Vercharter mit Bootstyp, Dauer und Schadenaufkommen. Selbstverständlich gehört ins Meilenbuch auch der DGZRS Einsatz der somit auch dem Vercharterer angezeigt werden sollte.
Macht Arbeit und ist unbequem – führt aber dazu, dass Schadenaufkommen sinkt, Erfahrung wächst und mehr gesegelt wird…
sagt:
Dann würde mich Deine Meinung mal zu Holland interessieren. Keinerlei Scheinpflicht für Segelyachten unter 15 m Länge und MoBos unter 20 km/h. Da wird eifrigst gechartert in Binnen-, See- und Wattenrevieren. Mit Tide und allem. .
Ich wage zu behaupten, dass das Schaden- und Havarieaufkommen dort im Verhältnis zu Deutschland nicht höher ist.
Da frage ich mich immer, wo diese Überzeugung für die Wichtigkeit der Scheinpflicht her kommt. Und wir reden hier von Yachten, die sich die Normalos leisten können, nicht von Riesenbratzen.
sagt:
Als langjaehriger selbstaendiger Segellehrer kann ich dem Verfasser zum Teil verstehen und recht geben, zu grossen teilen allerdings nicht! Keine Frage Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, und wer behauptet mit 300sm und einem bestanden SKS haette er die Erfahrung eine Segelyacht zu fuehren leidet nicht nur unter unglaublicher Selbstueberschaetzung sondern stellt auch eine Gefahr fuer sich und andere dar!
Erfahrungsgemaess verschwinden diejenigen Ausbilder, die ihren Schuelern nur das noetige vermitteln und sie nach bestandener Pruefung in dem glauben halten dass sie nun ausgewachsene Segler seien genauso schnell wieder wie sie erschienen sind. Egal ob SBF-Binnen/SEE/SKS/SSS man erwirbt damit die Lizenz zum ueben!
Aber dennoch haben der SKS/SSS ihre Daseinsberechtigung. Zu sagen dieser oder jener Schein benoetigt wird um z.B. eine 40fuss Yacht fuehren zu duerfen mag nicht richtig sein, aber dennoch bieten die DSV-Scheine eine gewisse Moeglichkeit eines Erfahrungsnachweises.
Es gibt leider immer wieder diejenigen die nach bestandenem SBF-SEE sofort eine Segelyacht chartern und soviel Ahnung vom Segeln haben wie ein Fussball Ecken. Dann doch lieber einen SKSler der schon mal (in unserem Regefall) 2 Wochen auf einer Segelyacht verbracht und intensiv trainiert hat und nicht nur zum bestehen einer Pruefung.
Ich pflichte da Ulli Heisler bei „Segeln ist ein lebenslanger Lernprozess“.
sagt:
angesichts der völlig unzureichenden praxis der meisten charter-aspiranten, lohnt es sich, bei den seemeilen-nachweisen anzufangen. eine bestätigung einer teilnahme an einer woche mitsegeln rund fyn(300sm) ist absolut inakzeptabel(da kann derjenige auch 10std am tag kotzenderweise über der bilge gehangen haben….) . dagegen setze ich : kontrollierte tätigkeit als schiffsführer mit mindestens 2000sm und diverse mannöverpraxis jenseits von 8 bft, maschinenbastelkenntnis und sturmtraining.
sagt:
der beste hinweis ist immer noch die heutige bewerbung als schiffsführer einer 100ft-yacht für eine überführung
hamburg – nikosia (zypern) – da ist das britische yachtmaster ocean, sicherheitslehrgang, sämtliche funkscheine und obendrauf mindestens 30.000nm-erfahrung erforderlich…..
sagt:
vor über 35 jahren gab es schon diese prüfungen…“ fahrn sie mal nen anleger und eine halse und dann kommen sie wieder und legen hier direkt vor mir an!“ dann gabs noch achtkreuzpalstekklampe belegen und gut is! der sbf-see ist dagegen noch lächerlicher gewesen. ich habe anfang der 80er drei jahre lang als segellehrer gearbeitet und dann noch mal anfang 2000 als theorielehrer br bzw sks, nach 2 lehrgängen wurde ich entlassen, da hieß es“du bist zu streng, die leute wollen mehr fun…“ wo das war? auf der gurlitt-insel bei einer stadtbekannten segelschule. damals gab es einen herrn kapphammel als dsv-prüfer ; ich hätte 80% der leute durchfallen lassen, bei kapphammel waren es 95% „bestanden“. daran hat sich wohl bis heute nichts geändert- daß es nicht vielmehr havarien, leichtsinnigkeit und mangelnde selbsteinschätzung gibt , haben wir nur den relativ knackigen preisen für charter und neukauf zu verdanken. es wäre nicht auszudenken, wieviel bootsunfälle und schwere havarien es gäbe, wenn die kosten um 50% billiger wären….