Meinung SKS-Schein: Zum Angeben – Segeln lernt man nicht

Segeln zum Schein

Der Segel-Profi Oliver Schmidt-Rybandt (36), der SR-Lesern zuletzt den neuen Pogo 3 erklärte, Ausbilder, Boatcaptain, Skipper und studierter Nautiker, nimmt das deutsche Ausbildungs- und Führerscheinsystem unter die Lupe und stellt unbequeme Fragen.

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42 Kommentare zu „SKS-Schein: Zum Angeben – Segeln lernt man nicht“

  1. Smutje Rosa sagt:

    Selbstüberschätzung ist auch an Land weit verbreitet. Da hilft also kein Schein und kein Zeugnis, sondern nur gesunder Menschenverstand und beizeiten etwas Demut …

  2. Ketzer sagt:

    Ein Blick nach Holland reicht, um zu erkennen, dass es sehr gut ohne Scheinpflicht geht.

  3. Cacki Kemmling sagt:

    bemerkenswert finde ich den hinweis auf die fähigkeit zur selbsteinschätzung. für einen sicheren törn geht es nicht um absolutes können sondern das richtige einschätzen der bedingungen, des materials und der eigenen fähigkeiten. wenn man bei diesem punkt in der ausbildung etwas weiter käme, wäre schon viel geholfen.

  4. Ulli Heisler sagt:

    Alles richtig! Sicherheit! Versicherung! Ausbildung!
    Ich denke das Segeln ist in den vergangenen 15 Jahren viel einfacher geworden.
    Navi, macht die Kasperkiste, Tiden auch, Wendewinkel auch,
    45 Fuß, kein Thema für 2 Personen – solange alles glatt geht.
    Wenn es kraus kommt, dann könnt ihr alle Scheine haben. Das hilft dann vielleicht.
    Was sicher hilft ist ERFAHRUNG.
    Die kommt von FAHREN. Schein hin oder her. Daher ist der Sportboot See doch prima.
    Lizenz zum Üben. Und dann üben, üben, üben, etc.
    Klar hören das die Segelschulen nicht so gerne.
    Geldmachen haben die Engländer perfektioniert. Alle 2 Meilen ein neuer Schein…
    Das braucht kein Mensch.
    Normalerweise hat man alle statistisch erfassten Risiken hinter sich, wenn man das Auto im Hafen geparkt hat.
    Is so!

    Segeln ist ein lebenslanger Lernprozess.
    Viel Spaß dabei.

  5. Zu mir hat mal ein älterer Schwede folgendes gesagt:

    “Wir gehen nicht segeln, wenn wir es dürfen. Wir gehen segeln, wenn wir es können.”

    • Norman sagt:

      Alter Schwede!

      Und was meinst Du? Wollte er Dir persönlich damit etwas auf subtile Art und Weise mitteilen?

      Im Ernst: Ich habe zwar bisher nicht länger mt Schweden geschnackt. Aber bei sämtlichen Begegnungen in Häfen durch Zuschauen etwas lernen können in Bezug auf Seemannschaft. Aber das Wort steht ja auf dem Index….

  6. oliver@segelnmallorca.de sagt:

    Der Ansatz aus Frankrreich, auf Sportbooten wie die J 80 zu beginnen und auch mal drei vier Stunden Laser segeln ist genau richtig.
    Das macht den Preis der Ausbildung nicht übermäßig teuer, es dauert nur länger, bis zum Schein. Irgendwann kommen aber auch viele Schei-Segler auf die Idee, mal etwas kleineres zu segeln, um mehr Gefühl fürs Boot, den Wind etc. zu bekommen.
    Die Ausbildung in Autofahrschulen ist deutlich teurer, beinhaltet Nachtfahrten und ähnmliches. Das macht Sinn.
    Meine Frage an dieser Stelle:
    Welche Autofahrschule hat heute einen Golf 3 als Ausbildungsfahrzeug?
    Und wieviele Segelschulen lehren auf Segelbooten, die älter als 10 Jahre sind?
    Und ganz gemien die Frage:
    Wer kennt einen DEUTSCHEN Prüfer, der aktiv Regatten segelt, oder mindestens aktuell noch einen Laser bei 5 Windstärken trocken segeln kann???
    Dieses Thema ist sehr komplex…

  7. Chris sagt:

    Wie sieht es denn mit der Versicherung aus?

    Ist es nicht so, dass ich da Schwierigkeiten bekomme, wenn ich eine Segelyacht charter, einen Unfall verursache und keinen Befähigungsnachweis (SKS) habe?

    Denkt darüber mal nach!!!!

    • Peter sagt:

      Werden Yachten überhaupt an Leute ohne SKS verchartet? Als ich mal gechartert habe musste ich den vorlegen, was ich auch verständlich ist. Die Charterunternehmen haben ja so schon Probleme damit das ständig was kaputt ist. Ich würde auch an niemanden eine Yacht verchartern, wenn ich nicht sicher gehen kann, dass dieser wenigstens Ansatzweise weiß was er tut.

      • Klaus sagt:

        Wurde da tatsächlich der SKS gefordert, oder nicht vielmehr der SBF See?

        • Sven 14Footer sagt:

          Lest mal die Eingangssätze des obigen Artikels. Der Autor hat sich genau mit der Frage beschäftigt. Sein Ergebnis: Die meisten verlangen keinen SKS. Aus eigener Erfahrung bei einem großen Vercharterer in Deutschland bestätigen dies.

      • Oceanus sagt:

        Ich bin noch nie nach einem SKS gefragt worden.
        Den ich auch übrigens gar nicht habe.
        Gechartert habe in der Türkei, Griechenland, BVI, Spanien.
        Alles aber immer über (große) deutsche Agenturen…

    • David sagt:

      Der ‘Befaehigungsnachweis’ ist der SBF See. Der SKS ist ein freiwilliger Schein.
      Des weiteren wirst du ein SRC benoetigen, wenn du ein Schiff chartern willst.

      Und das finde ich auch gut so. Ist halt wie der Fuehrerschein beim Auto – nicht weniger und nicht mehr. Die deutschen Scheine vermitteln einen Teil des theoretischen Grundwissens und man lernt, wie man lenkt und ‘einparkt’. Die restlichen 99% der Segelpraxis muss man sich selbst aneignen….

      Interessant zu sehen, wenn man mal in der Suedsee am Ankerplatz nach Segelscheinen fragt, da kommt ein ganz bunter Mix raus: die meisten haben gar keinen Schein (!!), viele haben den ‘notwendigen’ – also das Aequivalent zum deutschen SBF See und eine ganz kleine Handvoll hat dann auch einen SHS oder Yachtmaster Offshore aber das hat Seltenheitswert und liegt nicht so sehr daran, dass diese Leute das als notwendig erachten, sondern eher, dass sie einfach ‘zu viel Zeit’ hatten und die Scheine mehr oder weniger aus Langeweile machten. – So kam es mir auf jeden Fall oft vor.
      Kurzum: Praxis zaehlt. Sonst nix.

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  8. prospero sagt:

    Es ist aus meiner Sicht ganz richtig, eine fundierte theoretische Ausbildung anzubieten, auch wenn der Schein nicht vorgeschrieben ist. Die angehenden Segler sind so angehalten, sich über einen gewissen Zeitraum mit dem Stoff zu beschäftigen. SKS-Ausbildung an einem Wochenende mit 300-Meilen-Törn und Prüfung im Schnelldurchlauf ist allerdings unseriös. Wer sein Geld besser anlegen will, sollte in einen längerfristigen Kurs und viele Mitsegeltörns investieren. Insofern hat Herr Schmidt-Rybandt Recht. Letztendlich muss sich jeder selbst und seine Crew einschätzen lernen. Aber wenn man den Segelsport insgesamt aus seinem Nischendasein befreien möchte, muss die Ausbildung auf eine breitere Basis gestellt werden, um möglichst vielen Leuten Mut zu machen, selbst die Pinne in die Hand zu nehmen. Segeln ist schließlich keine Raketentechnik und lässt sich relativ schnell und leicht erlernen.

  9. o.h. sagt:

    Ehrlichgesagt finde ich ist die Ausbildung für den SKS für unerfahrene Leute allemal besser als gar keine Ausbildung….

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  10. Stefan sagt:

    Für meinen SBF See bin ich 20min Tuckerboot mit 20PS gefahren. Direkt danach die Prüfung auf dem selben Boot. Und jetzt darf ich mit 6900 PS vor Pelzerhaken rumknattern. Irgendetwas stimmt da nicht…

  11. Lars Hückstädt sagt:

    Aus meiner Sicht sollte man die Pflicht der Führerscheine zum Führen von Yachten komplett abschaffen, in England gibt es auch keine Scheinpflicht, jeder darf ein Segel- oder Motorboot privat nutzen. Die Unfälle (Im Verhältnis zu den Seglern in England) wird nicht höher sein.

    Die Scheine nur dafür da, dass der DSV eine Einkommensquelle hat. Einen anderen Grund gibt es nicht.

    Grüße

    Lars Hückstädt

  12. Firstler sagt:

    Super Artikel! Ich frag mich auch immer, was die Leute mit Ihren Scheinchen auf See wollen. Hier gehts allein um das Geschäft der Segelschulen.

    Richtig Segeln lernt man eh nur durch Trial-and-Error auf dem eigenen Boot/Jolle! Am besten sind die Ausbildungstörns, wo so gefühlt 30 Mann sich auf 10 Meter Boot tagelang im Weg stehen und am Ende können alle Segeln 🙂

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  13. Jens sagt:

    Auf Facebook den Artikel gesehen und dachte mir da kommt was neues…aber…

    Allgemeinplätze, wie sie im Vereinstammtisch nicht besser präsentiert werden. Altbekanntes wird aufgewärmt, allein ein wirklicher Lösungansatz wird nicht geliefert. Stattdessen manche Ideen, wie Erwachsene in Opti und dann in Laser die nicht mehr durchdacht sind. So bleibt es nur ein Frust von der Seele schreiben.

    Nicht falsch verstehen, ich sehe vieles ähnlich…nur so geht es auch noch nicht, Lösungen sollten her

  14. Martin sagt:

    „Das dafür erforderliche Wissen lässt sich für einen normal begabten Menschen ohne Vorkenntnisse innerhalb eines Wochenendes aneignen.“
    Das gilt evtl. für den Umgang mit dem Navigationsbesteck. Für den Pool an multiple-choice-Fragen habe ich deutlich länger gebraucht, ich denke so 14 Tage…
    Die ganze „Scheinerei“ ändert nix daran, dass so ein Boot gelegentlich mal „das Messer in der Hand des Affen“ ist…

    Grüße aus Rostock,
    Martin

  15. Stefan sagt:

    Wir leben halt in einer ScheinRepublik….

    Einfach mal den Fehmarnsund am Wochenende befahren….

    • KLEE sagt:

      Naja ich bin jetzt 27 und segle seit ich 3 bin auf den weltmeeren. Da wir unsere yacht nun verkauft haben bin ich erst jetzt gezwungen den sks schein zwecks chartern zu machen. Ich habe nun den sks schein gemacht, deshalb bin ich aber kein fuhrerscheinneuling ohne ahnung und ich denke so geht es den meisten sks-scheinabsolventen. Es kommt doch kein neuling auf die idee ohne vorkenntnisse den sks schein zu erwerben und sich eine yacht zu chartern. ALLER ANFANG IST SCHWER

      MFG UND IMMER EINE HAND BREIT WASSER UNTERM KIEL

      • Christian sagt:

        Hi Klee,

        Also deine Vermutung am Ende ist falsch.
        Ich bin ebenfalls (jetzt) 27 Jahre alt und habe den SBF-SEE seit 4 Jahren.
        Direkt nach der Ausbildung und nur mit theoretischem Wissen (außer den obligatorischen Stunden auf einem 6 Fuß Motorboot), plus einer gehörigen Portion Enthusiasmus bin ich auf dem IJsselmeer losgesegelt in einer Bavaria 31.
        Bis heute fühle ich mich sicher im Umgang und auch unter schwierigeren Bedingungen.
        Schäden sind auch ausgeblieben und ich konnte bisher alle, die Mitgesegelt sind, für das Segeln begeistern.
        Für mich war immer einfach das wichtigste die Kommunikation an Board, wenn jeder “unerfahrene” genau gesagt bekommt was er wann tun muss + eine ordentliche Einweisung vor dem Start in Begrifflichkeiten, Seile werfen und Fender austragen bekommen hat, geht alles gut.

        Viele Grüße und immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel 😉

    • richie sagt:

      Jo es ist wie beim Fahrrad fahren Übung macht den Meister, meine SKS Ausbildung liegt 3 Jahre zurück,
      und muss sagen, Sie hat mir im Umgang mit Jachten jenseits der 44er Marke einiges gebracht.
      Seemannschaft Navigation finde ich auf gutem Niveau, segeln muss man selber lernen aber auch hier konnte ich wichtige Einzelheiten lernen. Törn 14 Tage Prüfung durch zwei Prüfer, Gebiet Kanaren Wind 22 kn.
      Jeder musste die Manöver sauber fahren, unter Deck wurde nebenbei auch Navigation abgefragt ect.
      Ich finde die Ausbildung gut, und habe Sie bei meinen eigenen Charter noch nie vermisst.

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