Michael Wunsch hat als 27-Jähriger einen Atlantik-Törn vor 40 Jahren mit einer durchschossenen Brust nur knapp überlebt. Im SWR lässt er das Drama Revue passieren, bei dem zwei Menschen starben.
Der Fall der Apollonia hat viele Jahre für Aufsehen in Deutschland gesorgt. Der SPIEGEL berichtete 1982 über das Verfahren gegen den Navigator Paul Termann, der auf hoher See den Yacht-Eigner und seine Freundin erschoss und Michael Wunsch schwer verletzte. Er sei ein „Disziplin-Fanatiker“ gewesen, sagt Wunsch heute. Das sei einer der Gründe gewesen, warum die Situation an Bord eskalierte.
Der SPIEGEL erklärt: „Mit den beiden jungen Männern kommen schließlich zwei Menschen in die Crew, die ausspannen, Urlaub machen wollen, die kein Gespür dafür haben, dass sich etwas aufstaut. Sie sehen alles nicht so verkrampft, weil sie in ihrer frohen Stimmung nichts sehen wollen. In drei Wochen ist ja doch alles vorüber, hat sich Dieter Giesen immer wieder gesagt. Die Konflikte waren »geradezu vorprogrammiert.
Der Oberstaatsanwalt Dr. Hans Janknecht beschreibt die Situation in seiner strengen, aber fairen Anklageschrift genau: ‚Keiner der sechs Mitsegler verfügte über hinreichende Hochsee-Segelerfahrungen. Sie waren weder mit den speziellen Gefahren des Segelns auf hoher See, noch mit der Stresssituation vertraut, die sich erfahrungsgemäß bei längerem Zusammenleben auf engstem Raum einstellt. Die Crew bestand aus drei Gruppen zu je zwei Personen, die sich bis wenige Tage vor der Abreise noch gar nicht kannten‘.“ Die Crew ist eine hochexplosive Mischung.
Der Fall wurde ausführlich von Klaus Hympendahl in seinem Buch „Logbuch der Angst“ beschrieben. Termann saß schließlich 17 Jahre im Gefängnis und wurde 1999 entlassen.
Auch die Geschichte der „Apollonia“ – die ehemalige „Wappen von Bremen“ – ist bemerkenswert. Viele halten sie inzwischen für verflucht.
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