Am Samstag, 2. April eröffnete der Norddeutsche Regatta Verein zusammen mit Staatsrat Holstein, Bezirksversammlungsvorsitzender Priscilla Owosekun-Wilms und Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse den neu gebauten NRV Inklusionshafen und den NRV Haspa Jugendhafen an der Alster.
Mit der Erweiterung der Steganlage des Norddeutschen Regatta Vereins an der Schönen Aussicht 37 ist eine einzigartige und einladende Anlage für den inklusiven Segelsport geschaffen worden, die darüber hinaus noch den Ausbau der Jugendausbildung im Club ermöglicht.
Der NRV HASPA Jugendhafen, der NRV Inklusionshafen und der barrierefreie Umbau der bestehenden Anlage fußen auf einer erheblichen Unterstützung durch die Hamburgische Bürgerschaft, die Bezirksversammlung Nord und die Hamburger Sparkasse.
Erst diese Zuschüsse und das zusätzliche Engagement von Förderern, Stiftungen und Mäzenen ermöglichten die Realisierung des umfangreichen Projekts, das als Leuchtturmprojekt neue Wege aufzeigt: Der neue Hafen soll eine Heimat für den inklusiven Segelsport mitten in Hamburg sein, getragen durch eigene inklusive Initiativen und insbesondere auch durch innovative Kooperationen mit anderen Vereinen und Organisationen.
Genau für dieses Miteinander in Zeiten, in denen „die Gesellschaft von zentrifugaler Wirkung erfasst wird“, bedankte sich Staatsrat Christoph Holstein beim NRV in seiner Eröffnungsrede: »Sie sind auf dem Weg einer der modernsten Segelclubs Deutschlands zu werden. Heute gehen Sie einen Schritt weiter auf einem Weg, den Sie vor einer längeren Zeit eingeschlagen haben, auf dem Sie sich verstärkt zu einer gesellschaftlichen Verantwortung bekennen und die auch umsetzen.«… »Sie setzen ein Zeichen und Sie helfen uns, der Stadt, gleichzeitig, unsere Stadt als ein Motor des inklusiven Segelsport zu profilieren und zu positionieren. Ich danke Ihnen dafür sehr!«
Auch der Bezirk Nord hat sich gern an dem Projekt beteiligt. Priscilla Owosekun-Wilms, Vorsitzende der Bezirksversammlung Nord, erläuterte noch einmal die Gründe, warum sich der Bezirk damals für die Förderung entschieden hätte. Einer davon sei die Vorbildfunktion gewesen: »“You can´t be what you can`t see“. Es ist eben nicht so, dass Menschen mit Behinderung oder Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, weniger Segeln, weil sie kein Interesse haben oder es nicht können. Was fehlt sind einfach viel mehr Vorbilder und Ressourcen.«, sagte die Vorsitzende der Bezirksversammlung Nord.
Haspa Vorstandssprecher, Dr. Harald Vogelsang, begrüßte das Miteinander, das durch den neuen Hafen entsteht: »Der Jugend- und Inklusionshafen ist ein ganz besonderes Projekt. Menschen, Zukunft und Sport stehen hier im Mittelpunkt. Wenn Jugendliche und Hamburger mit Handicap gemeinsam auf dem Steg stehen und von hier aus mitten in unserer Stadt segeln können, dann ist das großartig. Diese Idee haben wir sehr gern unterstützt. Es ist ein weiterer Baustein mit dem die Haspa die Active City mit Leben füllt«, sagte Dr. Harald Vogelsang, Vorstandssprecher der Hamburger Sparkasse.
NRV Vorsitzender Tobias König betonte in seiner Begrüßung, wie dankbar der NRV für die umfassende Unterstützung ist: »Wir sind unglaublich dankbar, dieses Projekt durch Ihre Hilfe realisiert haben zu können. Die zunehmende Begeisterung, die wir bei unserer Inklusionsoffensive erleben, ist berührend und macht Mut sich weiter zu engagieren. Danke, Hamburgische Bürgerschaft. Danke, Bezirksversammlung Nord. Danke Haspa und Danke Eberhard Wienholt, stellvertretend für alle Mäzenen und Stiftungen, die den NRV in seiner Arbeit so großzügig unterstützen! «
Für die Inklusionsoffensive, die der NRV 2019 unter dem Motto »Verantwortung für Morgen« startete, sind die neuen Häfen und der Umbau des Clubgebäudes das Grundgerüst, das nun mit Leben gefüllt werden kann.
Einige Projekte dieser Initiative hat der NRV seit dem Start schon auf den Weg gebracht; diese können nun nachhaltig reifen und viele neue können entstehen.
Dazu gehören u.a. inklusive Regatten, wie der Helga Cup, der Helgahard Cup, die Ü75-Regatta und die ersten beiden inklusiven Segelweltmeisterschaften, die der NRV an der Alster die erfolgreich ausgerichtet hat.Überregional bekannt ist mittlerweile das Gemeinschaftsprojekt des NRV und des FC St. Pauli Segeln ‚Gelebte Inklusion auf der Regattabahn‘ bei dem sowohl Sehbehinderte, Sehende sowie Gehörlose und Hörende ohne besondere Verrechnung oder besondere Berücksichtigung jeweils mit einer J/70 erfolgreich an den Regatten der Kieler Woche teilgenommen haben. Mit noch mehr Teams und noch mehr Unterstützung wächst dieses Leuchtturmprojekt jetzt weiter und animiert andere, es ihnen gleich zu tun.
Ganz neu ist die Anschaffung des ersten nachhaltigen Optis für die Jugend – einen ‚Flachsopti‘ –, mit dem der NRV Nachhaltigkeit schon bei den Kleinsten demonstrieren möchte. Der Flachs-Opti der neugegründeten Firma „KHULULA“ ist das erste recycelbare Serienklassenboot der Welt, gefertigt aus Flachs, Basalt und recycelten Karbon. Sein CO2 Fußabdruck ist 85 % kleiner, als der der derzeit in China produzierten Serienoptis.
Khulula wurde vor einem Jahr von Schauspieler und Segler Simon Licht und seinem Partner Holger Ambroselli gegründet mit dem Ziel, das „vorhandene Bewusstsein von Nachhaltigkeit endlich auch auf die Straße zu bringen und einen Beitrag zur Rettung unseres Planeten zu leisten“, wie Licht bei der Präsentation des Optis erklärte.
Die Hafeneinweihung war der passende Rahmen, diesen neuen Opti zu präsentieren und zu taufen. Genauso wie die speziell für das inklusive Segeln angeschafften S/V 14 Segelboote, die u.a. von Olympiasilbermedaillengewinnerin Susann Beucke getauft wurden.
Alles in allem war die Eröffnung ein Startschuss in eine neue Zeit, der trotz allem Mut und Hoffnung macht, passend zum Start in die neue Segelsaison, die seit zwei Jahren erstmals wieder pünktlich Ende März starten konnte.
Quelle: NRV
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