Rettung: Sehkraft schwindet – Segler bei Usedom aus ungewöhnlicher Notlage befreit

Skipper konnte nicht mehr sehen

Durch starken Beeinträchtigungen seiner Sehkraft ist ein 68-jähriger Alleinsegler am Samstagnachmittag, 22. Juli 2017, nahe der Insel Usedom in eine ungewöhnliche Notlage geraten.

Freiwillige Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) holten den schwer erkrankten Mann von seinem Boot. Der Erfolg des Einsatzes ist der reibungslosen Zusammenarbeit der Seenotretter mit der DRF Luftrettung und der Wasserschutzpolizei zu verdanken.

DGzRS

Seenotrettungsboot HECHT der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruechiger © Sven Claussen

Gegen 14.15 Uhr erfuhr die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) von der Notlage des Mannes. Ihm war es noch gelungen, seine Ehefrau über seine plötzlich schwindende Sehkraft zu verständigen. Der 68-Jährige war allein mit seinem etwa neun Meter langen Boot auf dem Peenestrom zwischen der Zecheriner Brücke und Voßberg unterwegs.

Eine genauere Positionsangabe konnte er nicht mehr machen. Auch das UKW-Seefunkgerät seines Bootes konnte der Segler nicht mehr bedienen. Allerdings war es ihm zuvor glücklicherweise noch gelungen, einen Anker zu werfen und damit das unkontrollierte Treiben seiner Segelyacht zu verhindern.

Die Seenotretter leiteten anhand der Beschreibung des Bootes eine Suche ein. Sie alarmierten das Seenotrettungsboot HECHT/Station Zinnowitz der DGzRS und den Rettungshubschrauber „Christoph Offshore 2“ der DRF Luftrettung. Außerdem baten sie die Schifffahrt im Revier um Mithilfe.

Der Hubschrauber fand die Segelyacht gegen 15.05 Uhr, konnte aber aufgrund ihrer Takelage keinen Mann mit Hilfe der Seilwinde an Bord bringen. Das Polizeiboot „Werder“ und das Schlauchboot „MV 6“ der Wasserschutzpolizeiinspektion Wolgast waren aufgrund einer Regatta in der Nähe und trafen kurz darauf ein. Ein Polizist stieg auf die Yacht über. Wenige Minuten später erreichte auch das Seenotrettungsboot HECHT die Segelyacht.

Während der Rettungshubschrauber den Notarzt auf dem Polizeiboot „Werder“ absetzte, gingen die Seenotretter mit der HECHT bei der Segelyacht längsseits. „Der Segler klagte über Doppelbilder, große Unschärfe und taube Hände und war sehr aufgeregt“, schildert Seenotretter Martin Broßmann die Situation an Bord.

Die Seenotretter übernahmen den 68-Jährigen und brachten ihn auf das Polizeiboot, wo ihn der Notarzt erstversorgte. Der Hubschrauber winschte den Patienten auf und brachte in ein Spezialkrankenhaus nach Greifswald. Ein Seenotretter blieb auf der Yacht und segelte sie nach Zinnowitz.

 

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