Nur durch einen Zufall sind zwei Segler nach der Kenterung ihres Bootes in der Flensburger Förde entdeckt und von den Teilnehmern eines Ausbildungslehrgangs aus dem Wasser gerettet worden.
Die freiwilligen Seenotretter der Station Langballigau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) brachten die beiden Männer sicher an Land.
Offenbar in einer starken Windböe war ein etwa sieben Meter langes Segelboot gekentert und die beiden Segler waren ins Wasser gestürzt. Sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt zwischen Holnis und Marina Minde in einem Gebiet, wo normalerweise kein Schiffsverkehr herrscht. Bei dem Älteren der beiden öffnete sich zudem die Rettungsweste nicht.
Einem aufmerksamen Kitesurfer entging das Unglück jedoch nicht. Da er selbst nicht helfen konnte, surfte er zu einer Segelyacht und berichtete von dem Unglück. Die Segelyacht „Skiathos“ befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Rückweg von einem mehrtägigen Ausbildungstörn mit acht Seglern an Bord, einer davon der Skipper und Ausbildungsleiter.
Sofort nahm die „Skiathos“ Kurs auf die angegebene Stelle und alarmierte die Seenotretter. „Wir konnten erst etwas sehen, als wir bereits ganz dicht herangekommen waren!“ berichtete Skipper Peter Weese (60). Die Crew warf der Besatzung Leinen zu und zog sie durchs Wasser zu sich ans Boot heran. Über die Badeplattform am Heck des Schiffes gelangten die beiden Schiffbrüchigen an Bord. Sie wurden von den Seglern mit trockener Bekleidung versorgt.
Das Seenotrettungsboot WERNER KUNTZE war sofort nach der Alarmierung von Langballigau ausgelaufen. Vor Ort übernahm es die beiden Schiffbrüchigen von der „Skiathos“. Die beiden hatten sich bereits so gut erholt, dass die Seenotretter sich auch um das gekenterte Boot kümmern konnten. Sie stellten eine Leinenverbindung her und schleppten es in den Flachwasserbereich. Dort stiegen drei Seenotretter in Überlebensanzügen über Bord und richteten das Holzboot mit vereinten Kräften wieder auf. Durch die starke Pumpe des Seenotrettungsbootes konnte es schließlich erfolgreich gelenzt werden. Sowohl die Segler wie auch ihr Boot überstanden die Kenterung somit unbeschadet.
Peter Weese von der „Skiathos“, der selbst aus Kaisersbach in Baden-Württemberg kommt, hätte zu gern seinen Segelschülern die heutige Prüfung erlassen: Eigentlich haben sie alle doch gestern bereits ihre Prüfung abgelegt“, meinte er – „die erfolgreiche Rettung bei einem Seenotfall!“ Warum die regelmäßige Wartung von Rettungswesten unabdingbar ist, konnte er seinen Segelschülern übrigens an diesem Beispiel ebenfalls demonstrieren: Die Weste, die sich nicht geöffnet hatte, war seit mehreren Jahren nicht gewartet worden.
Quelle: DGzRS
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