Die freiwilligen Seenotretter der Station Ueckermünde waren am Mittwochnachmittag, 10. August 2022, für einen Einhandsegler im Einsatz, der rund zwei Seemeilen vor Ueckermünde über Bord gegangen war. Gemeinsam mit Ersthelfern rettete die Besatzung des Seenotrettungsboots „Eva Ahrens-Thies“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Schiffbrüchigen. Nachdem dieser sich mehrere Stunden an einer Schwimmreuse festgehalten hatte, betrug seine Körpertemperatur nur noch 34 Grad Celsius.
Informiert wurden die Seenotretter gegen 15.20 Uhr von der aufmerksamen Besatzung einer Segelyacht. Diese meldete sich bei der von der DGzRS betriebenen deutschen Rettungsleitstelle See (Maritime Rescue Co-ordination Centre, MRCC Bremen). Die Segler hatten einen Mann in einer Schwimmreuse im Stettiner Haff entdeckt. MRCC Bremen alarmierte umgehend die Besatzung des Seenotrettungsbootes „Eva Ahrens-Thies“. Wind wehte zur Einsatzzeit aus Nord-Nordwest mit Stärke 4. Bei rund einem halben Meter Seegang hatte das Stettiner Haff eine Wassertemperatur von etwa 24 Grad Celsius.
Noch bevor die Seenotretter vor Ort eintrafen, drehte eine zweite Segelyacht bei, um den Schiffbrüchigen zu befreien. Die Bootsbesatzung konnte den gut 70-Jährigen erreichen und ihn an Bord nehmen. Anschließend versorgten die Segler ihn mit Decken. Bei dem Manöver hatte sich jedoch der Propeller der Segelyacht selbst in der Reuse verfangen.
Kurze Zeit später traf die „Eva Ahrens-Thies“ ein. Ein als Notfallsanitäter ausgebildeter Seenotretter übernahm die medizinische Erstversorgung des Schiffbrüchigen und stellte eine Körpertemperatur von nur noch 34 Grad Celsius fest. Nachdem der unterkühlte Mann stabilisiert war, lief das bis zu 38 Knoten schnelle Seenotrettungsboot zurück nach Ueckermünde und übergab den Patienten dem bereits zum Stadthafen bestellten Landrettungsdienst.
Bei der Übergabe übersetzte ein Passant die Worte des polnischen Schiffbrüchigen. Der Verunglückte schilderte, wie er über Bord seines etwa sieben Meter langen Motorsegler gestürzt war. Auf die Reuse habe er sich retten können und dort etwa drei Stunden ausgeharrt.
Während der Patient ins Krankenhaus transportiert wurde, nahmen die Seenotretter erneut Kurs auf die in der Reuse gefangene Segelyacht. Sie befreiten das Boot und schleppten es in den Hafen. Das ebenfalls in Ueckermünde stationierte Seenotrettungsboot „Gerhard ten Doornkaat“ sowie die „Eva Ahrens-Thies“ suchten gemeinsam das treibende Boot des Schiffbrüchigen. Die Seenotretter fanden es schließlich, holten das Segel ein und schleppten das Boot ebenfalls in den Hafen.
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