Das automatische Identifikationssystem AIS macht es möglich, andere Schiffe rechtzeitig zu sehen und Kollisionen zu vermeiden. Die Sache hat allerdings einen Haken, die das ganze System unsicher macht. Wie könnte man das ändern?

Irgend ein schöner Tag während der Hochsaison im Kattegat. Eben noch sehe ich viele Segel am Horizont. Plötzlich sind sie weg. Dichter Seenebel fällt über das Gebiet und innerhalb weniger Minuten ist die eben noch gute Sicht völlig weg. Hier, vor Grenå, herrscht stets dichter Schiffsverkehr. Schnellfähren fahren nach Schweden, Frachter und andere Berufsschifffahrt mischen sich mit all den Segelyachten auf Urlaubstörn.
Zum Glück habe ich AIS an Bord. Allerdings nur passives, das bedeutet, ich kann andere Schiffe, die AIS Signale senden, erkennen, sie mich aber nicht. Und genau da fängt der Haken am AIS-System an.
Während der etwa einstündigen Nebelphase kommen mir viele Schiffe entgegen. Manche erwarte ich bereits, weil ich sie auf dem Display sehen konnte, andere tauchen völlig unvermittelt dicht neben oder vor mir auf. Nach einer Weile bemerke ich, dass ich durch das ständige Starren aufs AIS viele Schiffe fast vergesse, Ausschau zu halten. Irgendwann wende ich den Blick vom AIS komplett ab und konzentriere mich auf die Angelkähne, Motorboote und andere Kleinboote, die hier in der grauen Suppe herumdümpeln. Hin und wieder auch mal Segelyachten ohne AIS.
Geisterschiff im Kanal
Szenenwechsel. Nachts, etwa 10 Seemeilen vor der belgischen Küste auf dem Weg nach England. In diesem Seegebiet ist nachts sehr viel Verkehr. Die Yacht, mit der ich unterwegs bin, hat aktives AIS.
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