Streiflicht: Uwe Röttgering über die vorgetäuschte Weltumsegelung von Wolfgang Vandeck

„Objektive Realität ist für Schwächlinge“

1999 erschien ein Buch mit dem Titel „Ennoia mit Kurs auf die Sonne“ über die Weltumsegelung des Einhandseglers Wolfgang Vandeck. Schon damals hatte ich den Verdacht, dass die Reisebeschreibung ein Fake ist.

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22 Antworten zu „Streiflicht: Uwe Röttgering über die vorgetäuschte Weltumsegelung von Wolfgang Vandeck“

  1. kvs

    sagt:

    Kaufte es auch als e-book. Gestern Abend begann ich zu lesen und freute mich heute schon auf das Buch als
    Abendlektüre. Auf der Suche im Netz nach mehr Infos und Bildern, bin ich auf diesen Beitrag gestoßen und
    bin nun wirklich enttäuscht. Wenn ich ein Buch über das Segeln lese, erwarte ich keine literarischen
    Meisterwerke, sondern detailierte Beschreibungen von tatsächlich erlebten Segelreisen! Ich fühle mich
    getäuscht! Auch wenn dieses Buch nur 3,60 gekostet hat, als Roman hätte ich es nicht gekauft.

  2. Eckart

    sagt:

    Beim Stöbern in den e-books von Amazon habe ich das Buch gefunden und als begeisterter Segler naürlich sofort gekauft und gelesen. Als ich nun mehr über das Schicksal von Herrn Vandeck erfahren wollte, bin ich auf die Information von Herrn Röttgering gestossen. Ich hatte mich schon gewundert, daß ich von dieser Weltumsegelung bisher noch nie etwas gehört hatte. Nun weiß ich warum und bin enttäuscht.
    Wenn es in der Buchbeschreibung klar als Fiktion angegeben wäre, ich hätte es vielleicht trotzdem gekauft und mich über die Fantasie des Autors gefreut. Aber nun….

  3. HB

    sagt:

    Ich weiss nicht was die Aufregung soll. Gullivers Reisen, Moby Dick oder Robinson Crusoe wurden doch auch ohne die Kennzeichnung: Achtung Fiktion vermarktet. Damit möchte ich aber keinesfalls das Ennola Buch in die Klasse der oben erwähnten Literatur einordnen.

    1. regattafan

      sagt:

      Viel Lärm um nichts !

  4. max thisen

    sagt:

    Wem hat der spinner geschadet?
    Ist doch kein lehrbuch , solche leute erledigen sich doch von selbst , da brauchste garnicht lang drauf zu warten , der arme luechtenborg hat es ja leider auch nicht gepackt.-schade

  5. 142

    sagt:

    Mir gehen diese Fakes wahnsinnig auf die Nerven. Danke, dass du das aufdeckst und veröffentlichst. Auch die „kleine Provokation“ auf deiner Homepage habe ich sehr begrüßt und fand sie mutig, konsequent und hochinteressant. Köstlich ist natürlich auch, dass Segeloberhirte und Charterpostille das nicht gecheckt haben. Mehr davon!

  6. Jürgen Leven

    sagt:

    Mein Arbeitgeber weis es durchaus zu schätzen, wenn ich real zur Arbeit erscheine und nicht nur fictional. Auch im Supermarkt kennt man den Unterschied zwischen echtem Geld und Blüten……
    Von daher sollte ein Reisebeicht auch von einer echten Reise berichten, seit Lügenbold hat der Ruf der Szene sowieso gelitten…
    LG Jürgen

  7. T.B.

    sagt:

    Hallo!

    Finde ich richtig dass mal klargestellt wird was real und was fiktional ist.

    Ich habe auf der HP von Bobby S. nur den kleinen zitierten Teil aus dem Buch gelesen.

    Dort spricht der Autor immer von „meiner kleinen Proa“?!

    Was soll denn dieses Boot jetzt gewesen sein, ein 9m Kat oder eine Proa?

    Wobei das meines Wissens die erste Weltumseglung mit einer Proa gewesen wäre.
    (Ganz schön kompliziert mit dem Konjunkiv…:-)

    1. Uwe

      sagt:

      Die Proa hat er sich als Beiboot gebaut. Das eigentliche Reisegefährt war ein Kat.

      1. Ketzer

        sagt:

        „Die Proa WÜRDE er sich als Beiboot gebaut HABEN. Das eigentliche Reisegefährt WÄHRE ein Kat GEWESEN“. 😉

  8. Felix

    sagt:

    Immerhin ist es bei amazon.co.uk in der richtigen Kategorie einsortiert: Fiction !

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    1. Uwe

      sagt:

      Hi Felix,

      hast Recht, ist mir gar nicht aufgefallen. Das Printprudukt ist/war unter:

      Bücher > Reise & Abenteuer > Abenteuer & Reiseberichte > Nach Themen > Meere & Segeln

      eingeordnet. Trotzdem wird jeder Käufer des e-books davon ausgehen, dass das Buch eine reale Reise beschreibt.

      Gruß Uwe

      1. Felix

        sagt:

        Hallo Uwe.

        Da hast du vermutlich Recht. Vielleicht müssen wir Google etwas auf die Sprünge helfen, indem wir hier oft genug „Wolfgang Vandeck“ und „fiktionaler Abenteuerroman“ zusammenbringen.

        Gruß, Felix

  9. Ketzer

    sagt:

    Was’n das hier für ’ne künstliche Aufregung? Bei einer Auflage von max. 1000 Stück würde ich mir um so einen Quatsch doch keine Gedanken machen. Oder sieht der Autor hier etwa ein Konkurrenzprodukt zu seinem eigenen Buch?

    1. Uwe

      sagt:

      Lieber Ketzer,

      das Buch ist ja nicht nur in Papierform erschienen, sondern wird jetzt digital vermarktet. Insofern ist der Fall aktuell. In Hinblick auf mein eigenes Buch treibt mich nicht die Sorge um Konkurrenz um, sondern der Ärger darüber, dass jemand versucht, mit unlauteren Mitteln ein Stück Sportgeschichte zu schreiben. Die vielen, vielen bewundernswerten realen Fahrten, die in Buchform verarbeitet wurden, werden durch solche Phantasiegeschichten ein Stück weit entwertet, finde ich. Die Einstellung „egal, ob wahr oder gelogen – Hauptsache gute Unterhaltung“ teile ich nicht.

      Gruß Uwe

      1. Lyr

        sagt:

        Ganz meine Meinung.
        Zumal ich glaube, dass der plötzliche Umschwung von Herrn Lahrmann etwas mit dem erwähnten Yacht-Artikel zu tun haben könnte, der vielleicht neuerliche Aufmerksamkeit für das Buch erregte?
        Also doch aus Profitgier?

        grüße

      2. Ketzer

        sagt:

        Dann musst Du Deines halt auch digital vermarkten… Die Bücher dienen Deiner Meinung nach dazu, „ein Stück Sportgeschichte zu schreiben“? In meinen Augen dienen sie eher dem Ego des Verfassers. Literarisch sind die meisten eher schlecht. Wirkliche Unterhaltung habe ich nur in wenigen gefunden. Und es gibt viele Segler, die einfach nur still und unbekannt tolle Segelreisen machen und keine Bücher verfassen. Die tun es für sich, nicht für den Ruf. „Sportgeschichte“… Das finde ich in diesem Kontext eher lächerlich.

        1. Uwe

          sagt:

          Egal aus welchem Motiv ein Reisebuch geschrieben wird: es wird damit auch immer ein Stück Reise- oder Sportkultur der Nachwelt überliefert. Ich habe viele alte Reiseberichte im Regal, die als Stück Geschichte spannend zu lesen sind. Da mag manches hingebogen oder gar gelogen sein. Schwamm drüber – aber eine Reise komplett erfinden und als Tatsachenbericht verkaufen geht nun mal gar nicht. Gruß Uwe

  10. Todo

    sagt:

    Hehe, Herr Lahrman gibt aber in seinen Referenzen ganz klar das Buch mit an:
    „1999 Publishing of the second book: “Ennoia mit Kurs auf die Sonne”“

    Quelle zum Nachlesen (Stand 12.9.2011) unten in der Tabelle:
    http://www.nl-translations.com/article.php3?id_article=4

  11. John

    sagt:

    Sorry, habe mich missverständlich ausgedrückt. Also nochmal:

    „Interessante Sache und gut, dass darüber informiert wird.

    Dass die Yacht auf sowas reinfällt, dürfte nicht passieren. Schließlich ist seit Karl May bekannt, dass es erfundene Reiseberichte gibt.“

  12. John

    sagt:

    Interessante Sache. Dass Reiseberichte nicht immer selbsterlebt sein müssen, ist seit Karl May ja nichts Neues.

    🙂

    1. Uwe

      sagt:

      Hallo John,

      das ist hier aber nicht der Punkt. Ich habe kein Problem mit erfundenen Geschichten (und auch nicht mit unter Pseudonym schreibenden Autoren). Aber mit erfundenen Geschichten, die als wahr verkauft werden. Wäre das Buch mit „Roman“ überschrieben, wäre alles ok.

      Gruß Uwe