Umwelt: Dänischer Meeresbiologe erklärt erste Riffe vor der Insel Als für tot

Die Ostsee stirbt

“Der Meeresboden ist tot.” So lautet das erschreckende Fazit, zu dem der dänische Meeresbiologe Bo Mammen Kruse nach dem letzten Tauchgang in der Nähe der Stadt Sønderborg kommt. Kruse ist Projektleiter des Naturschutz-Vereins Als Stenrev. Der Verein wurde 2012 mit dem Ziel gegründet, die Umwelt, die Qualität und die Artenvielfalt des Meeres um Als durch die Einrichtung von Steinriffen zu verbessern. Die Grundlage für dieses Vorhaben ist die Zusammenarbeit aller Beteiligten, von Biologen und Tauchern bis hin zu Berufsfischern und Landwirten.

Beim letzten Tauchgang in der vergangenen Woche stellte Kruse einen deutlichen Abfall des Sauerstoffgehalts fest. In der Bucht von Sønderborg sollte sich eigentlich ein lebendiges Steinriff befinden, bewachsen mit einem Tang-Wald, der Dorschen und anderen Meeresbewohnern einen perfekten Lebensraum bietet. Doch stattdessen ist das gesamte Riff mit Braunalgen bedeckt, die jegliches Sonnenlicht nehmen.

Braunalgen statt Artenvielfalt auf dem Felsenriff vor Sønderborg. © Youtube Bo Mammen Kruse

Kruse, der den Tauchgang zusammen mit Mitgliedern von Greenpeace unternahm, erklärt bei 365Nyt: „Wir hatten erwartet, ein gut funktionierendes Felsenriff mit großen Makroalgen und reicher Artenvielfalt vorzufinden. Stattdessen ist das Meer voll von Fettschmutz, einer Art Braunalge, die in nährstoffreichen Gebieten gedeiht“. Man würde, so der Biologe, dort unten keinerlei Leben mehr finden. Das, was fliehen kann, sei verschwunden, alles andere sei tot.

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4 Kommentare zu „Umwelt: Dänischer Meeresbiologe erklärt erste Riffe vor der Insel Als für tot“

  1. pl_ready-about sagt:

    betr.: Kommentar von -keine Ostseekleber: ich wusste gar nicht, dass es diese Ignoranten auch in der Seglerszene gibt! Zudem dieses noch mit schlechtem Journalismus in Verbindung bringen. Ich rate diesem Kommentarschreiber dringend mal scharf nachzudenken und entsprechend zu handeln. Wir können den „Klebern“ fast dankbar sein, nicht radikalere Aktionen gemacht zu haben. Gründe dafür gäbe es genug.
    betr.: Stephan Boden… guter Bericht

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  2. keine-Ostseekleber sagt:

    Die Ostsee stirbt, der Meeresboden ist tot, schreckliche Neuigkeiten…oh Gott oh grauß, Armageddon!!! Bitte nicht diese populistischen lokalen Momentaufnahmen überbewerten! Das hat mit seriösem Journalismus wirklich gar nichts zu tun und ist Panikmache a la Klatschpresse…DAS ist wirklich unterirdisch!

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    • Christian1968 sagt:

      Selten so einen blöden Kommentar hier gelesen. Wie – entschuldigung – doof muss man eigentlich sein, um sowas zu posten? Mit Panikmache hat das nix zu tun, es bildet nur die Realität ab.
      Die Ostsee ist in weiten Bereichen am Meeresgrund tot, mit Folgen für alles oben drüber. Darüber einen Artikel zu schreiben ist allemal besser als das 3000 Video von einem Segelboot, das an einer Brücke hängen bleibt.

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      • PL_info040 sagt:

        Da gebe ich dir recht, Christian. Unser „Kontra Ostseeklebee“ ist da wohl anderer Meinung.

        Ich hätte jetzt keine Lust, auf einem toten Tümpel zu segeln, der voll von Braun- und Blaualgen ist. Dass die Ostsee mehr als nur das hier geschilderte Problem hat, sollte hinlänglich bekannt sein. Jedem, der sich minimal informiert wird daher klar sein, dass das in diesem (sehr informativen) Artikel geschilderte Problem also auch noch dazu kommt.

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