Wartungsarbeiten: Huntesperrwerk in Elsfleth für zwei Wochen auf dem Trockenen

Ein Tor bleibt für Schifffahrt geöffnet

Seit 1979 schützt das Huntesperrwerk Oldenburg, Elsfleth und das Umland zuverlässig vor Sturmfluten. Um das hohe Schutzniveau zu erhalten, legt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) das Sperrwerk einmal im Jahr teilweise trocken. 

Das 120 Meter breite Huntesperrwerk aus der Luft: Vier mächtige, konvex gebogene Sperrtore können bei Sturmflut geschlossen werden und schützen so das Hinterland vor Überflutung. Foto: NLWKN

Am 30. Mai wurde der westlichen Schifffahrtsöffnung buchstäblich der „Stöpsel gezogen”, um die umfangreichen Reparatur- und Wartungsarbeiten zu ermöglichen. Eine Querung des Bauwerks für Radfahrer – der Weserradweg führt übers Sperrwerk – ist für rund zwei Wochen bis 9. Juni nur eingeschränkt möglich. Auswirkungen auf die Schifffahrt sind nicht zu erwarten, da für diese noch eine zweite Schifffahrtsöffnung zur Verfügung steht. 

Kontrolle der Stemmtore

Bei der Bauwerkskontrolle wird nach dem vollständigen Abpumpen des Wassers zunächst eine Treppe in die 26 Meter breite Schifffahrtsöffnung eingebaut. „Über sie können unsere Kollegen den Boden des Sperrwerks erreichen, der sonst mit Wasser bedeckt ist”, erläutert Reiner Geveke von der NLWKN-Betriebsstelle Brake-Oldenburg. Neben einer Überprüfung des Korrosionsschutzes der unter Wasser liegenden Bauteile ist auch ein Austausch der so genannten Opferanoden an den Stemmtoren vorgesehen, die für einen aktiven Korrosionsschutz sorgen. Größere korrosionsbedingte Schäden oder Probleme mit der Hydraulikanlage, die ebenfalls überprüft wird, erwartet der Landesbetrieb nicht, so Geveke: „Die Stemmtore laufen problemlos”.

Prüfung der Spülpumpen

Bei weiteren Tests werden u.a. die Luftsprudelanlage, die für die Eisfreiheit in der Schiffsdurchfahrt sorgt, sowie die Spülpumpen einer eingehenden Funktionskontrolle unterzogen. Sie dienen dazu, Sand- und Schlickanlagerungen zu minimieren. Mit einer Sichtprüfung der Betonwände und der Bauwerkssohle auf Abplatzungen und Korrosionsschäden in der Stahlbewehrung und der Überprüfung des Schließvorgangs der Stemmtore und ihrer Dichtigkeit im geschlossenen Zustand werden die Arbeiten in Elsfleth abgeschlossen.
Auswirkungen hat die Bauwerkskontrolle vor allem auf Radfahrer und Fußgänger: Vom 30. Mai bis voraussichtlich 9. Juni kann die bei Ausflüglern beliebte Überquerung des Huntesperrwerks eingeschränkt sein. Während der Trockenlegung werden die Klappbrücken des Huntesperrwerks dabei je nach Bedarf tageweise gesperrt. Der NLWKN ist Betreiber des Huntesperrwerks, das zu den wichtigsten wasserwirtschaftlichen Bauwerken der Wesermarsch zählt.

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