Das ist noch nicht da gewesen. Über 310 Optimistensegler/innen aus 16 Nationen werden Kiel-Schilksee zur Internationalen Deutschen Jüngstenmeisterschaft vom 30. Juli bis 5. August überfluten. „Mit diesem Andrang haben wir nicht gerechnet. Aber natürlich freuen wir uns“, so der oberste Wettfahrtleiter, Jobst Richter vom veranstaltenden Kieler Yacht-Club.
Waren es im Vorjahr noch 210 Starter aus neun Nationen, die in Plau am See (Mecklenburg-Vorpommern) bei der IDJüM starteten, platzt Kiel-Schilksee in diesem Jahr fast aus allen Nähten. Ein vollgepacktes Rahmen-Programm dank der Sponsoren und die Chance, auf dem Kieler Woche Revier zu segeln, dürften zusätzlichen Anreiz gegeben haben, bei der IDJüM des Nachwuchses an den Start zu gehen.
So freut sich auch der 1. Vorsitzende der deutschen Optimisten-Klassenvereinigung, Günther Nülle, über den internationalen Andrang: „Wir sind natürlich sehr stolz auf die tolle internationale Beteiligung. Noch nie hatten wir so viele Nationen am Start. Gemeinsam mit dem Deutschen Segler-Verband und dem Kieler Yacht-Club haben wir uns auch entschieden, ausländische Meldungen nicht abzuweisen. Und es zeigt sich jetzt, dass der Austragungsort Kiel international bekannt und beliebt ist. Kiel Sailing-City hat im Segelsport einen großen Namen. Natürlich begründet sich die große Zahl der Meldungen auch durch den Bekanntheitsgrad des Kieler Yacht-Clubs. Er steht für Kompetenz und Zuverlässigkeit. Nicht zu vergessen den internationalen Ruf, den das deutsche Opti-Segeln nach den großartigen Erfolgen seit 2004 hat. Die Optis in Deutschland segeln auf einem hohen Niveau. Das hat sich international herumgesprochen“.
Auch die Landespolitik in Schleswig-Holstein gibt der IDJüM die volle Unterstützung. Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat die Schirmherrschaft für die Meisterschaft übernommen. „Die Förderung des Jugendsegelsports liegt uns im Land zwischen den Meeren besonders am Herzen und wir sind glücklich, dass es dem Kieler Yacht-Club gelungen ist, die hochrangigste Deutsche Optimisten Regatta ins Olympiazentrum nach Kiel-Schilksee zu holen“, so der Ministerpräsident.
Ein kleiner Wermutstropfen ist die etwas geringere deutsche Beteiligung. „Ein Grund dafür könnte im geänderten Umsteigeverhalten liegen. Viele sind nach der WMA umgestiegen und haben, trotz Qualifikation, nicht gemeldet“, so Nülle. Rund 125 der 310 Meldungen kommen aus dem Ausland.
Natürlich wird die komplette deutsche Opti-Spitze in Kiel erwartet. So nutzt das gesamte deutsche Opti-Team, das für Deutschland vom 28. Dezember 2011 bis 10. Januar 2012 bei der Weltmeisterschaft vor Napier (Neuseeland) starten wird, Kiel zu einer weiteren Trainingseinheit unter harten Wettkampfbedingungen. Mit Gwendal Lamay (SC Eckernförde/13 Jahre), Daniel Hamann (Steinberger YC), Henry Peters (Mühlenberger Segel-Club Hamburg/15), Marvin Frisch (Württembergischer YC/15) und Ingmar Vieregge (Düsseldorfer YC/13) ist der gesamte deutsche WM-Kader am Start. Vor allem Marvin Frisch, der bereits im Vorjahr an der Opti-WM in Malaysia teilnahm und als bester Europäer Rang fünf belegte, zählt auch in Kiel zu den Favoriten. Mit 15 Jahren hat der Baden-Württemberger bereits enorme Nerven und gewann auch die WM-Ausscheidungsserie vor Warnemünde souverän. Das Mitglied des Audi Sailing Team Germany beherrschte die Konkurrenz bei allen Wetterbedingungen. Ein weiterer Favorit ist aber auch der Eckernförder Lamay, der seinen Heimvorteil zur IDJüM ausnutzen möchte.
Neben dem WM-Team ist auch das deutsche EM-Team mit Julian Patrunky (Potsdamer YC), Gesa Bornemann (SV Weener), Annabel Weegen (SC Alpsee-Immenstadt), Dominic Fritze (Segel- und Motorboot Club Überlingen), Hannes Brückner (SK Scheppen), Fanny Popken (VSaW Berlin) und Haltje Studt (Segler-Verein Paderborn) am Start. Besonders die Mädchen haben bei der EM vor Tavira (Portugal) überzeugt. Die Berlinerin Fanny Popken belegte Anfang Juli Platz 18, die Bayerin Gesa Bornemann Rang 19.
„Die IDJüM ist natürlich der Saisonhöhepunkt der Optis in Deutschland. Für viele ist allein die Qualifikation zur Meisterschaft der Höhepunkt in der „Opti-Karriere“, beschreibt Nülle die Bedeutung der IDJüM vor Kiel.
Da bei einer Optimeisterschaft zu einem Segler oder einer Seglerin meist zwei Begleiter gerechnet werden, werden rund 1000 Segler/innen, Begleiter und Freunde in Schilksee erwartet. Damit erlebt Kiel nach den Young Europeans Sailing und der Kieler Woche ein weiteres Highlight, dieses Mal für den jüngsten Nachwuchs. „Es passt zu Kiel, dass wir neben den Topseglern zur Kieler Woche und der Kieler Woche des Nachwuchses über Pfingsten nun auch die Jüngsten auf dem Kieler Woche-Revier und in Kiel-Schilksee begrüßen können“, so Richter.
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