470er Junioren WM: Favorisierte Männercrews in Goldflotte – Führungswechsel bei den Frauen

Ein Fehler und das Feld zieht vorbei!

Kieler Woche, WM 470er Junioren

Malte Winkel/Matti Cipra sind auf Kurs. Nach Bronze und Silber fehlt den Deutschen die Goldmedaille bei einer 470er-Junioren-WM. © Marina Könitzer

82 gestartete Teams aus 22 Nationen freuten sich am zweiten Tag der 470er-Juniorenweltmeisterschaft über konstantere Bedingungen bei zwei bis drei Windstärken, nachdem sie am Vortag mit schwachem, drehenden Wind zu kämpfen hatten.

Die Ergebnisse brachten bei den Herrencrews die Entscheidung über den Einzug in die Gold- und Silberflotte. Die Frauen segeln aufgrund der geringeren Meldezahlen weiterhin in nur einem Feld, in dem sich inzwischen eine Führungsriege etabliert hat.

Junior-WM der Männer: Zweimal ließ Wettfahrtleiter Fabian Bach die Männer starten, danach war die Mindestanzahl an Wettfahrten der Qualifikationsserie erreicht. Die Vorjahres-Bronzegewinner aus Italien, Giacomo Ferrari und Giulio Calabro, segelten heute mit zwei ersten Plätzen eine ausgezeichnete Serie und zeigten sich dementsprechend glücklich. „Gestern war verrückt, heute war viel besser. In den kommenden Tagen wollen wir daran anschließen“, sagte Steuermann Ferrari. Nach einem durchwachsenen ersten Tag liegen sie im Gesamtklassement bisher auf Rang vier. Die deutschen Favoriten Malte Winkel und Matti Cipra profitieren von der bisher unsteten Platzverteilung unter den Top Ten. Trotz eines zweiten und eines vierten Platzes heute führen sie die Wertung derzeit an. „Es geht darum, keine Fehler zu machen“, sagte Winkel. „Bisher ist uns das gut gelungen. Aber die Konkurrenz aus Italien ist sehr stark.“

Keiju Okada und Naoya Kimura konnten ihren imposanten Start in die JWM nicht ganz bestätigen, liegen aber dennoch auf Rang zwei vor den spanischen Brüdern David und Alex Charles, die nach einem vierten Platz bei der Vorjahres-Weltmeisterschaft ebenfalls Aspiranten auf einen Podiumsplatz sind. Sie gingen heute einmal als viertes, einmal als drittes Boot über die Ziellinie und zeigten sich mit den Ergebnissen zufrieden. Weniger zufrieden waren die Titelverteidiger aus Frankreich, Guillaume Pirouelle und Valentin Sipan. Nach einem dritten und einem sechsten Platz liegen sie nun in der Gesamtwertung auf Rang fünf. „Derzeit reicht es nicht, um zu gewinnen“, sagte Sipan. „Wir sind gute Rennen gesegelt, aber die Flotte ist stark, wir liegen hinter den Führungscrews.“

Kieler Woche, WM 470er Junioren

50 470er-Crews kämpfen bei den Männer um den Titel der Junioren-WM. Fotos Marina Könitzer

Auf dem besten Weg, ihre Ansage, „wir wollen eine Medaille“, in die Tat umzusetzen, sind Maor Abu und Yoaz Rooz aus Israel: Nachdem sie gestern dreimal als sechstes Boot ins Ziel gingen, war heute ein erster und ein zweiter Platz drin. An Land äußerten sie sich vorsichtig optimistisch. „Heute war ein sehr guter Tag, anders als gestern. Aber wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Sobald das passiert, zieht das Feld vorbei“, sagte Abu. Es ist die erste Saison von Abu/Rooz im 470er und schon jetzt ein starker Einstand in die olympische Klasse.

Von den deutschen Herrencrews gelang neben Winkel/Cipra Simon Diesch und Patrick Aggeler sowie Max Schuberth und Silas Oettinghaus der Einzug in die Goldflotte, deren zehn beste Crews im Medal Race um die Podiumsplätze segeln werden.

Junior-WM der Frauen: Nach drei gesegelten Wettfahrten haben die führenden Frauenteams die vorderen Plätze neu verteilt. Strahlend kamen Silvia Mas Depares und Paula Barcelo Martin (Spanien) vom Wasser. Zweimal waren sie heute Nummer zwei im Ziel, einmal Nummer vier und verdrängten damit die führenden Französinnen Marina Lefort und Lara Granier von Platz eins der Gesamtwertung. „Heute war es nicht so tricky wie gestern. Die Bedingungen waren ähnlich wie vor Palma, wo wir viel trainiert haben. Daher waren wir heute im Vorteil“, sagte Depares.

Für die 470er-Newcomerinnen Lefort/Granier reichte es nach einem starken JWM-Auftakt bei Leichtwind nur noch für Platz vier am Ende des zweiten Wettfahrtstages. Mit dem Tagesergebnis waren sie dennoch zufrieden: „Wir sind hier, um zu sehen, was in der Klasse möglich ist“, so die Seglerinnen aus Marseille.

Die Titelverteidigerinnen aus dem vergangenen Jahr, Benedetta di Salle und Alessandra Dubbini, liegen am Ende des Tages auf Gesamtrang fünf. „Es ist okay, aber das geht noch besser“, sagte di Salle.

Frederike Loewe und Anna Markfort aus der deutschen Segelnationalmannschaft bestätigten ihr guten Leistungen des ersten Tages und rückten in der Gesamtplatzierung auf Rang drei vor. Theres Dahnke und Birte Winkel, ebenfalls aus dem Audi Sailing Team Germany, bewiesen ihr Potential, indem sie heute gleich zweimal das gesamte Feld hinter sich ließen. Derzeit reicht es am Ende des Tages für Platz zehn.

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