Harald im SWR (Video)
König Harald von Norwegen musste feststellen, dass vor dem Segel-Gesetz alle gleich sind. Und das gilt noch viel mehr, wenn der Wettfahrtleiter am Bodensee Rudi Magg heißt.
Eine Zeitlang war es nicht klar, ob sich König Harald von Norwegen höchstpersönlich die Ehre geben und die Pinne seiner „Sira“ übernehmen würde. Es hieß, der 81-Jährige sei gesundheitlich angeschlagen. Aber das Vergnügen am Steuer seines grünen Achters ließ er sich nicht nehmen. Und prompt segelte er im zweiten Rennen der Achter-WM auf Rang drei und ließ nur die beiden einzigen modernen Schiffe im Feld der insgesamt 23 rund 15 Meter langen Klassiker voraus ins Ziel segeln.
Eine Woche lang hat Harald schon am Bodensee seinen Urlaub verbracht, um sich zu akklimatisieren. Und das Revier präsentierte prompt zum Auftakt der WM Kaiser-Wetter. Drei Rennen konnten absolviert werden, und dabei genoss auch ein König keinen Sonderstatus. Wen der legendäre Wettfahrtleiter Rudi Magg beim Frühstart erwischt, der fliegt raus. Die „Sira“ ist nun mit einer Frühstart-Disqualifikation belastet.
Aber die WM dauert noch die ganze Woche, und der Norweger hat genügend Gelegenheiten, die Scharte auszuwetzen. Dass es bei ihm laufen kann zeigt der Weltmeister-Titel im Hochseesegeln mit seiner Yacht „Fram X„. 2005 wurde er mit seiner „Fram XV“ in Schweden IMS-Europameister. Mit seiner 1938 gebauten „Sira“ holte er bei den Achtern 2008 den WM-Titel.
Allerdings geht ihm auch schon mal was daneben. 2011 wurde bei der Rolex Baltic Week in Glücksburg eine Fotoserie dokumentiert, die Harald bei einer Kollision zeigt. Danach zeigte er die Erziehung der alten Schule: Er gab das Rennen auf.
Am Dienstag begann der Tag mit eher widrigen Bedingungen und starkem Regen. Aber am Nachmittag wurde die Flotte wieder auf den See geschickt.
Die Pressemitteilung:
Mit einem Traumtag begann die Weltmeisterschaft der 8mR-Yachten beim Yacht Club Langenargen auf dem Bodensee. Drei Wettfahrten wurden bei zwei Beaufort aus Südwest gesegelt. In der Gesamtwertung der 23 Yachten führt der Bregenzer Werner Deuring.
„Der erste Tag war hervorragend, wir hatten super Wind“, freute sich Deuring über den perfekten Auftakt der WM. Mit zwei ersten und einem zweiten Platz (vier Punkte) liegt er klar in Führung. „Wir hoffen, dass der Wind gut bleibt und wir jeden Tag noch ein bisschen besser werden.“
Deuring segelt mit seiner Stamm-Crew aus Bregenz und Langenargen sowie dem neuseeländischen Profi Daniel Slater als Taktiker. „Bordsprache ist englisch“, bestätigt der Skipper der 2004 gebauten „Conquistador“, der voriges Jahr noch mit einem älteren Boot Vizeweltmeister wurde. „Jetzt wollen wir auch in der Klasse ‚modern‘ reüssieren“, hat der Österreicher ein klares Ziel.
Dass die älteren Boote gut mithalten können, zeigt der dritte Platz der 1938 gebauten „Sira“, die von S. M. König Harald V. von Norwegen gesteuert wird, im zweiten Rennen, gleich hinter den beiden modernen Achtern. Und dass für den König keine anderen Regeln gelten, zeigte das dritte Rennen: Er war beim Startschuss mit seiner Yacht klar vor der Startlinie und wurde von der Wettfahrtleitung wie ein anderes Schiff für dieses Rennen disqualifiziert.
Auf Rang zwei in der Gesamtwertung liegt mit acht Punkten der Schweizer Jean Fabre (Genf) auf „Yquem II“ vor Harry Roschier (Finnland) auf „Luna“ mit neun Punkten.
In der Gruppe „First Rule“ – die echten Oldtimer bei der WM – führt der Lindauer Andi Lochbrunner mit der „Elfe II“. In der Gesamtwertung liegt die „Elfe II“ an 15. Stelle.
Geplant sind zehn Rennen, ab der sechsten gewerteten Wettfahrt gibt es einen Streicher.
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