Zwei moderne Yachten, zwei gut ausgebildete Crews, zwei tragische Untergänge auf dem Atlantik. Der nun veröffentlichte Abschlussbericht der Kommission offenbart: Strukturelle Schwächen, deren Gründe teils tief in der Vergangenheit liegen, führten zur Katastrophe. Was wir daraus lernen können.

Die Vorgeschichte
Am 21. Juni 2024 starten 162 Boote vom malerischen Fort Adams in Newport. Vor ihnen liegen rund 650 Meilen Hochseeregatta beim Bermuda Ocean Race, von Newport auf die Bermuda-Insel Hamilton Island. Der Wetterbericht verspricht eine Bilderbuch-Regatta: leichter Wind zum Start, dann satter Südwest mit 20 bis 35 Knoten. Doch die eigentliche Herausforderung lauert unter Wasser: Eine Meander-Schleife des Golfstroms mit steilem Seegang, Wind gegen Strom und je nach Kombination dieser Faktoren untereinander teilweise gefährliche Bedingungen.
Dass Teilnehmer diese harte Wettfahrt nicht beenden und aufgeben, ist wegen der Bedingungen nicht ungewöhnlich. Auch in diesem Rennen brechen 14 Yachten ab. Ungewöhnlich in diesem Jahr war, dass gleich zwei Boote gesunken sind. Zu Glück wurden beide Crews abgeborgen. Über den genauen Hergang der Havarien und Rettungsaktionen berichtete SR bereits im Februar. (Hier lesen: Fall 1, Fall 2, Fall 3)
Nun hat ein Kommitee, dessen Mitglieder sich aus der Rennorganisation, Experten von USA Sailing und dem US Cruising Verband zusammensetzen, den Abschlussbericht veröffentlicht. Ziel ist es, aus den Havarien und deren Gründe Handlungs- und Sicherheitsempfehlungen abzuleiten. Um eine etwaige Schuldfrage geht es der Kommission nicht.
Der Fall Gunga Din: Die schleichende Zerstörung

Die 1988 gebaute Gunga Din, eine 41 Fuß Sweden-Yacht, galt als robust und regattaerprobt. Sie war nach Lloyd’s Register Standards gebaut, mit erfahrenem Skipper und gut ausgebildeter Crew. Als sie am 25. Juni rund 120 Seemeilen vor Bermuda plötzlich Wasser machte, suchten die Segler stundenlang verzweifelt nach dem Leck.
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