America's Cup World Series – Régates du 27/02… by CANALPLUS
Sir Ben Ainslie und sein Land Rover Team BAR haben am Sonnabend (27. Februar) in Maskat/Oman den ersten Tag des Saisonauftakts der Louis Vuitton America’s Cup World Series dominiert.
Ben Ainslie sagt im FAZ-Interview mit Matthias Müller von Blumencron am Rande des Auftakts zur Louis Vuitton World Sailing Series im Oman nach seinem starken Auftritt am Samstag…
zu den Formel 1 Spezialisten in seinem Cup Team: „Meine Erfahrungen im Team Oracle beim letzten Cup haben mir gezeigt, dass wir etliche der zukunftweisenden technische Lösungen selbst entwickeln müssen. Die Segelindustrie hat schlicht nicht die Expertise für unsere Anforderungen. Die Autoindustrie dagegen hat die Erfahrungen, etwa mit unseren hydraulischen Kontrollsystemen. Und mit aerodynamischen Herausforderungen, die sich für uns bei den hohen Geschwindigkeiten neuerdings ergeben.“
zum America’s Cup Budget: „Wir müssen die Kosten weiter senken. Das Ziel sollte es sein, mit einem Budget von 30 bis 40 Millionen klarzukommen.“
zur Zukunft des Segelns: „Wir müssen drastische Änderungen durchsetzen. Wir sollten die „Motte“ olympisch machen, das foilende Einhand-Dinghi. Wir sollten die Anzahl der Klassen halbieren. Die Kosten müssen runter. Es muss aufregender werden, telegener. Da müssen ein paar Boote dran glauben, darunter auch mein geliebtes Finn-Dinghi und die 470er-Klasse.“
zu Olympia: „Wir müssen drastische Änderungen durchsetzen. Wir sollten die „Motte“ olympisch machen, das foilende Einhand-Dinghi. Wir sollten die Anzahl der Klassen halbieren. Die Kosten müssen runter. Es muss aufregender werden, telegener. Da müssen ein paar Boote dran glauben, darunter auch mein geliebtes Finn-Dinghi und die 470er-Klasse.“
"We're in the hunt," says ORACLE TEAM USA tactician Tom Slingsby as he recaps the first of two race days at the Louis Vuitton America's Cup World Series Oman. #LVACWSOman Video: Sam Greenfield / ORACLE TEAM USA
Posted by ORACLE TEAM USA on Samstag, 27. Februar 2016
Die Pressemitteilung von Oman Sail zum ersten Renntag
Mit zwei Tagessiegen übernahmen die Briten mit 28 Punkten klar die Führung vor Cupverteidiger Jimmy Spithill (ORACLE TEAM USA/24) und dem Cup-Finalist von 2013, Emirates Team New Zealand (22) mit Peter Burling am Steuer. Zuvor durfte der Segelnachwuchs der Kampagne Oman Sail America’s Cup-Luft schnuppern und wurde vom fünfmaligen Gewinner und heutigen AC-Boss Russell Coutts gelobt und geehrt.
Leichte nordöstliche Winde, die pünktlich zum Rennstart vor der Küste von Maskat einsetzten, sorgten in allen drei Wettfahrten für zahlreiche Positionswechsel, darunter auch herbe Rückschläge für die Topfavoriten. Außer Ben Ainslie, dessen beiden Tagessiegen trotz Frühstarts gleich zu Beginn ein dritter Rang voraus ging, lagen alle Skipper taktisch auch mal vollkommen daneben. Spithill verhinderte im zweiten Rennen nur mit Glück die Rote Laterne; der Gesamtführende in der Louis Vuitton America’s Cup World Series, Burling, bekam genau diese im letzten Zieleinlauf umgehängt.
„Das war ein hartes Stück Arbeit, ein guter Start und gleich die bessere Seite erwischen – das waren heute die Schlüssel zum Erfolg“, meinte Ainslie nach seinem überzeugenden Auftritt. Der erfolgreichste Olympiasegler aller Zeiten profitierte auch häufiger von kostspieligen Zweikämpfen anderer Teams, während er frei von Abwinden und Vorfahrtzwängen auf Topspeed segeln konnte. Einige Gegner verstrickten sich auf dem engen Regattakurs mehr als einmal untereinander und verloren dabei nicht selten gleich zwei Plätze.
Die schwachen Winden erforderten zudem taktische Segelwechsel. Das große Code-0-Vorsegel wurde teils am Wind eingesetzt. Am Ende verzichtete zunächst das ORACLE TEAM USA sogar darauf, einen Schwimmer (Rumpf) auf dem Wasser zu heben, weil die unstete Brise es zu weit vom Zielkurs abgebracht hätte. Andere folgten dem Vorbild im Flautenrennen Nummer drei später, manche zu spät. Unterm Strich blieben die Verfolger jedoch dicht beieinander. Dean Barker und seinem SoftBank Team Japan gelangen neben einem zweiten Rang nur zwei Fünfte. Mit 21 Punkten sind sie Vierter, nur einen Zähler vor den punktgleichen Mannschaften von Artemis Racing aus Schweden und Team Groupama France aus Frankreich.
Obwohl Wind- und Bootsgeschwindigkeiten nicht zum „Flugmodus“ reichten, denn auf die Tragflächen (Foils) kamen die AC45-Katamarane überhaupt nie, waren die Zuschauer von der Cup-Premiere begeistert. Zum ersten Mal in der 165-jährigen Geschichte der ältesten Segeltrophäe der Welt findet eine Vorregatta im Mittleren Osten statt. Das Sultanat von Oman unterstreicht damit seinen Anspruch, ein gesuchter Austragungsort für die hochwertigsten Sportevents der Welt zu sein.
Unvergesslich war der Tag auch für die 30 besten Nachwuchssegler des Omans. Kein geringerer als AC-Chef Russell Coutts nahm sich am Wettkampftag Zeit, um einem Optirennen zuzuschauen und zollte den Youngstern höchsten Respekt. „Ich hoffe und wünsche mir, dass in Zukunft mal eine olympische Segelgoldmedaille in den Oman geht“, so Coutts, „oder aber es einer von ihnen bis in ein America’s Cup-Team schafft. Das wäre phantastisch.“ Seit Gründung der Kampagne Oman Sail wurden schon rund 20.000 junge Omanis an den Segelsport herangeführt.
Die Louis Vuitton America’s Cup World Series Oman wird am Sonntag (28. Februar) von 11 bis 12.30 Uhr deutscher Zeit mit drei weiteren Wettfahrten fortgesetzt. Im Anschluss folgt die Siegerehrung in Maskat.
Zwischenstand nach drei von sechs Rennen:
Land Rover BAR/Sir Ben Ainslie (Großbritannien, 3./1./1.) 28 Punkte
ORACLE TEAM USA/Jimmy Spithill (USA, 2./5./2.) 24
Emirates Team New Zealand / Peter Burling (Neuseeland, 1./4./6.) 22
SoftBank Team Japan/Dean Barker (Japan, 5./2./5.) 21
Artemis Racing/Nathan Outteridge (Schweden, 4./6./3.) 20
Groupama Team France/Adam Minoprio (Frankreich, 6./3./4.) 20
Quelle: Oman Sail – Andreas Kling
Schreibe einen Kommentar