Alan Roura bei der Vendée Globe: Der Schweizer segelt mit ex „Hugo Boss“ seinen Träumen hinterher

Alles im grünen Bereich?

Mit gerade 31 Jahren bestreitet der Schweizer Alan Roura bereits zum dritten Mal die Vendée Globe. Auf seinem IMOCA Hublot – der ex-Hugo Boss von Alex Thomson – wollte er dieses Mal sportlich vorn mitmischen. Aktuell segelt er 1600 Seemeilen von den Führenden entfernt – und bleibt dennoch gelassen. 

Alan Roura bei der Arbeit © vendée globe

Neulich bei der Vendée Globe, irgendwo mitten auf dem Atlantik. Alan Roura schreibt an seine Fangemeinde: „Hey, ich bin Vierter! Kann jemand bitte die Zeit anhalten? Was für ein Gefühl! Tut das gut! Und auch für die nächsten Tage scheine ich gut platziert zu bleiben! Hab’ mich gleich aufs Ohr gelegt, eine ganze Stunde geschlafen! Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Für genau solche Momente mache ich hier mit!“

Wenige Tage später, Alan beißt sich feixend ins Fäustchen, dreht die Mukke an Bord voll auf, singt, tanzt, jubelt – Disco-Stimmung an Bord der „Hublot“. „Wir sind Zweite! Ich kann es kaum glauben. Als Zweiter bei der Vendée Globe gelistet. Das ist Grund genug, mal so richtig die Sau herauszulassen. Ein Grund zum Feiern, ich freue mich so! Wenn ich auch weiß, dass ich in ein paar Stunden nichts mehr zu lachen haben werde – dann segeln die anderen mit Wind davon und ich bleibe in der Flaute stehen. Aber immerhin: Ich hatte was zu lachen!“

Alan Roura, als er sich auf Platz zwei wähnt, das Rennen aber woanders stattfindet.

Und: „Als würde meine Tochter mal wieder mit dem Lichtschalter spielen. An, aus, an, aus … mal weht der Wind, dann wieder nicht, dann wieder Wind, gleich hört er auf! Von 10 bis 30 Knoten ist alles dabei. Ich bin ein paar Mal quer durchs Wohnzimmer geflogen, so zieht die Kiste an, wenn wieder eine Böe kommt! Aber es gibt keine „Bobos“, keine Verletzungen. Alles im grünen Bereich!“

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4 Antworten zu „Alan Roura bei der Vendée Globe: Der Schweizer segelt mit ex „Hugo Boss“ seinen Träumen hinterher“

  1. hoffy

    sagt:

    Für mich als interessierter Laie siehts so aus als wär der Foilansatz am Rumpf deutlich tiefer als bei den neuen Booten…sieht aus als sind die Aufnahmen unter der Wasserlinie? … ich meine bei den aktuellen Designs liegen die über der Wasserlinie eher auf der Kurve nach oben oder sogar im unteren Ansatz der Bordwandkurve ? … die Foils also tiefer im Wasser bei wenige Fahrt zB. Könnte mir vorstellen dass die Foils deswegen das Boot später rausheben? Rein spekulativ, wilde Vermutungen natürlich.

    Ich persönlich empfand @VG20 die finalen Gründe für Alex retirement als eventuell ein bissl vorgeschoben. Als diese oberkrassen Strukturschäden nach seinem extremen Ritt durch den Sturm auftraten wurden die Vibes in den Videos von Alex sehr dystiopisch und es wurde nicht besser. Dieser spezielle verschmitzte, burschikose Draufgängervibe und sein breites schelmisches Grinsen in Alex Vids war auch vom Start weg sehr reduziert oder gar nich da, eher so eine grundsätzliche Verbissenheit. Ich spekuliere wild und vermute ihm war vielleicht schon klar dass die Konstruktion fundamental vergeigt war? Dann dieses plötzliche Ende seiner Vendee Gladiator-Karriere recht bald danach… das würde auch ins Bild passen. Dass er die Rückführung von Kapstadt nach Gosport selbst gefahren ist und die Vids da von Bord, das hatte schon was von Farewell-tour, ich meine er hat seinen Rückzug erst danach bekannt gegeben. Alex war schon ne extreme Bereicherung. Für mich gehört der ganz klar in den Pantheon derjenigen die Vendee zu dem gemacht haben was jetzt ist. Ich vermisse ihn sehr.

  2. Lasse

    sagt:

    Ist Alex Thomson in der letzten VG nicht wegen einer Kollision mit „Fishinggear“ und Ruder ausgeschieden nachdem er seine laminat schäden im Vorschiff repariert hatte?
    Meines Wissens nach ist das nach wie vor die Offizielle Stand.
    Oder da ist da später was anderes herausgekommen, Miku?

    1. walter

      sagt:

      Alan hat den Bugbereich des Bootes völlig umgebaut, gekürzt und die Form verändert. Er war in Testfahrten sehr zufrieden und das sah auch alles ganz toll aus. Unter Boote.com finden Sie mehr unter dem Titel: Hublot, ein atypischer IMOCA, der von Alan Roura für die Vendée Globe 2024 aufgerüstet wurde.

    2. Till

      sagt:

      doch, genauso war es damals, die Strukturschäden im Bug waren repariert, kurz danach war dann das Ruder kaputt.

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