America’s Cup: Luna Rossa boykottiert Louis Vuitton Cup Auftakt

"There is no second, mylady" ...

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Nachdem Luna Rossa gezeigt hat, wie man Halsen durchfoilt, ist das Team nicht zum ersten Rennen gegen das Team New Zealand angetreten. Es will erst den Ausgang des Protestes abwarten.

Die Pressemitteilung:

Team New Zealand

Team New Zealand holt sich den ersten Punkt ohne Gegner. © Chris Cameron/ETNZ

Mit der höchsten Geschwindigkeit, die bislang beim America’s Cup gemessen wurde, hat das Emirates Team New Zealand heute den ersten Punkt im Louis Vuitton Cup, der America’s Cup Herausfordererserie, eingefahren. Das Team absolvierte den 16 Seemeilen langen Regattakurs in 46 Minuten und 27 Sekunden.

Bei nahezu idealen äußeren Bedingungen (14 bis 16 Knoten Wind und kaum Wellengang) segelte die Aotearoa, der AC-72-Katamaran des Emirates Team New Zealand, majestätisch durch die Bucht von San Francisco.

Skipper Dean Barker und sein neuseeländisches Team, amtierende Louis-Vuitton-Cup-Sieger aus dem Jahr 2007, kamen auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,7 Knoten. Auf den Tragflügeln am Ruder reitend erreichte der Kat in der Spitze 42,8 Knoten (78,8 km/h) und bewältigte damit die Distanz seiner eigenen Länge (72 Fuß/22 Meter) in einer Sekunde. Nicht einmal die Multihulls mit 90 Fuß Wasserlinienlänge, die beim America’s Cup 2010 zum Einsatz gekommen waren, erreichten in Wettfahrten diese Geschwindigkeiten.

„Eigentlich mögen wir es, wenn wir mehr Wind haben, dann kann man vor dem Wind richtig Gas geben und rasant halsen“, meinte Barker. „Nach einem Rennen auf diesen Booten kommt man niemals an Land und hat das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Auch wir haben heute ein paar Fahler eingestreut, aber es war gut, dass wir segeln und etwas ausprobieren konnten.“

Das Emirates Team New Zealand absolvierte das Rennen ohne Gegner, da Luna Rossa Challenge nicht antrat, weil es zunächst die Anhörung der Internationalen Jury zum Protest des Teams abwarten will.

„Wir erwarten die Entscheidung der Jury zum Protest, danach werden wir planen“, sagte Max Sirena, Skipper von Luna Rossa Challenge. „Wir sind hier, um Wettfahrten zu segeln. Dafür haben wir viel Energie und Geld investiert. Es ist uns Traum und unser Ziel, hier Regatten zu bestreiten.“

Auch die Neuseeländer warten auf das Ergebnis der morgigen Anhörung, haben sich aber entschlossen, den Regattakurs zu segeln und so einen Punkt zu gewinnen und ihren Fans etwas zu bieten.

„Wir sind ein von Sponsoren finanziertes Team“, sagte Barker. „Für uns als Team, für unsere Sponsoren und für unsere Fans in Neuseeland ist es wichtig, auf dem Wasser zu sein. Wir haben Vertrauen in die Internationale Jury und glauben, dass sie auf Basis der ihr zugegangenen Informationen die richtige Entscheidung treffen wird. Dieser Prozess geht seinen Gang und wird nicht davon beeinflusst, ob wir zu einem Rennen antreten oder nicht.“

Das nächste Rennen des Louis Vuitton Cup steht am Dienstag auf dem Programm.

22 Kommentare zu „America’s Cup: Luna Rossa boykottiert Louis Vuitton Cup Auftakt“

  1. Stefan sagt:

    Oh man, das ZDF spricht im Mittagsmagazin immer noch von „BMW Oracle“. Traurig, was Sportredaktionen in Deutschland trotz ihrer Budgets so abliefern.

  2. Heinz sagt:

    Ich glaube fest, dass eine ganze Generation von „Facebook-Usern“ wie gebannt vor den Bildschirmen saß und das spannende Rennen vom vergangenen Sonntag mitverfolgt hat, ganz so wie RC und LE sich das vorgestellt hatten! ich bin mir auch sicher, dass die Stimmumg überkochen wird, sollten tatsächlich mal zwei Boote im Wettkampf gegeneinander antreten, das wird wohl ein echtes „Highlight“ und Meilenstein in der Geschichte des Segelns!

    • Thomas sagt:

      Kurzer nicht-representativer Erfahrungsbericht:
      Ich saß auf dem Balkon als meine Mitbewohner dazu kamen und mich fragten, was ich da ansehe. Ich hab das erklärt, sie wirkten noch recht gelangweilt, aber als der AC72 dann nach dem Start beschleunigte und abhob, waren sie wie gebannt.

      Natürlich wird so eine Begeisterung bei einer One-Boat-Show nicht auf die Dauer anhalten, aber die Richtung in die es geht, ist schon positiv zu beurteilen:
      – Spektakuläre Boote (die natürlich dennoch „sicher“ sein sollten)
      – hochwertige Visualisierungen (Virtual Eye, On-Board-Kameras)
      – gute Kommentatoren (hey, vergleicht es mal ehrlich mit den DSF-Sendungen)
      – Live und kostenlos

      Dass sowas auch auf AC45 Eindruck gemacht hätte (zumal mit 15+ Teilnehmern) steht außer Frage.

    • STG FAN sagt:

      Wenn das am Montag die gesamte Facebook Generation war wird Facebook bald pleite sein…

      Ca 5.000 Zuschauer im youtube live-Channel.
      Ca 38.000 Aufrufe vom Replay (Wie viele es davon komplett geguckt haben mal abgesehen…)

  3. Alex sagt:

    Ob in Genf jetzt einige Backen schmerzen?

  4. 12er Enthusiast sagt:

    Ein Rennen mit nur einem Boot – was für eine Farce, aber auch symptomatisch für diesen AC. Wir werden im Juli ja noch viele von diesen „1-Boot Rennen“ angeboten bekommen – wochenlang. Das ist dann das „medienwirksame Format“ des Segelns. Vielleicht warten ja alle, speziell die sich aufgeilenden Komentatoren, dann nur noch auf den großen Crash mit möglichst noch mehr Toten. Dann können sie ja lle wieder ordentlich berichten…

    Und ales nur für Larry Ellison und Russel Coutts…. ich glaub es einfach nicht.

  5. AC 90 sagt:

    Ist mir absolut rätselhaft, das Louis Vuitton nicht schon längst die Brocken hingeschmissen hat. Haben als Premiummarke schließlich einen guten Ruf zu verteidigen, der dieser Witzveranstaltung ganz und gar nicht gerecht wird. Als CEO von LV hätte ich Russel und Larry schon längst mit nem Knüppel durchs AC-Village gejagt.

    • Stefan sagt:

      Ein Schelm wer daran denkt, das es ausgerechnet Prada ist, die eine von LV gebrandete Veranstaltung boykottieren 😀

      • Kauni sagt:

        Haben sie doch schon längst! Erfüllen nur noch den existieren Vertrag – werden aber ziemlich sicher die Sponsor Summe deutlich reduzieren – es waren mindestens 5 Teams in LV versprochen und einen globale Pre-Event Serie..

  6. Ballbreaker sagt:

    Spannung pur! Ein einzelnes Boot beim Louis Vuitton Cup fährt ohne Gegner den Kurs ab…….

    Hier noch mal ein paar andere Bilder vom Louis Vuitton Cup:

    http://www.thestar.com/content/dam/thestar/sports/2010/12/01/canadian_sail_team_could_challenge_for_americas_cup/spamericascup.jpeg.size.xxlarge.letterbox.jpeg

    http://www.sailbattens.com/pix/gallery/act05_0571x600.jpg

    • Enno sagt:

      „Spannung pur!“

      jo – könnte ja auch so schief gehen wie bei Oracle oder Artemis (auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei ETNZ wohl eher im Bereich „Restrisiko“ liegt).

    • Stefan sagt:

      Sorry, das was du dort auf den Bildern siehst hat nun (ausser das es die selben Boote sind) nicht mit LVC oder AC zutun. Das waren fleet races aus den Act-Veranstaltungen, die Alinghi damals eingeführt hatte (um Erfahrungen mit den möglichen Herausforderern zu sammeln, was eigentlich dem Verteidiger verboten ist). Die Act-Serie ist vergleichbar mit dem was sich jetzt AC45-world series nennt.

      Beim LVC gibt es immer nur Match races, sprich du wirst auf keinem Photo mehr als 2 aktiv segelnde Yachten sehen.

      • Kauni sagt:

        Tja aber es sollten dann immerhin 2 sein….

        • Stefan sagt:

          Es hat auch früher schon in RR1 Rennen gegeben, die nicht stattgefunden haben, weil einer der beiden Beteiligten zurückgezogen hat. Im LVC 2007 waren das allein 4 Rennen. Allerdings ist dann der andere nicht gesegelt, was theoretisch aber auch möglich gewesen wäre. Das Ganze ist also nicht so unüblich, wie es jetzt dargestellt wird.

  7. Tom sagt:

    Sehr treffend formuliert (meiner Meinung nach) auf http://www.catsailingnews.com:

    „One thing is for sure, there is no other format / boat or class that can make me watch a race with one participant.“

  8. wooling sagt:

    besser würde passen:

    „There is no one else“

  9. SR-Fan sagt:

    Typisches amerikanisches Jubelgedönse, diese Moderation. Kann man sich ja gar nicht anhören.

    Ich dachte eigentlich, die ach so wichtige Coastguard lässt keine Rennen starten ohne die bewegliche(ren) Foils?

    VG

    • Enno sagt:

      Nun ja, die „Coast Guard“ Regeln sind ja „Recommendations“ … also man darf >anpassbaresymmetrische< Foils benutzen, weil dass nach Meinung des Regatta Direktors die Flugphase stabiler ,macht. Das ist übrigens genau der Punkt den TNZ angeht: Die Umsetzung dieser "Recommendation" erfordert eine Klassenänderung – und die kann nur einstimmig erfolgen. Da sie nachgewiesen haben, dass man auch ohne diese Änderung sicher Foilen kann, werden sie dieser Änderung nicht zustimmen. Ihrer (meiner Meinung nach plausiblen) Meinung nach dient diese Änderung nur vorgeblich der Sicherheit aber bietet Oracle vermutlich erhebliche Performance Vorteile. Nicht zuletzt auch deswegen, weil Oracle a) schon länger mir den vormals "Out-Of-Class" Foils experimentiert hat (ein Schelm der sich Böses dabei denkt) und b) noch bis zum eigentlich AC im September Zeit hat, ihren Kat auf diese Regeländerung hin zu optimieren.

      • Stefan sagt:

        Den Sturz der Ruderachse konnte man aber nach den Klassenregeln schon immer in einem Bereich von +/- 10mm verändern. Da hat sich nichts geändert oder ergänzt. Und das ist das was bisher immer als „verstellbare Foils“ im Raum stand.

  10. Super-Spät-Segler sagt:

    Der Replay vom ersten „Rennen“:

    https://www.youtube.com/watch?v=K1nsxdqGQu4

    • andreas borrink sagt:

      Was für eine saubere Performance! Da müssen sich die Amis aber ganz, ganz warm anziehen mit ihrem Springbockboot.

      Nur Schade, dass im September, wenn es dann soweit ist, nur noch ein laues Lüftchen um das Gefängnis weht und wir solche beeindruckenden Bilder wohl kaum sehen werden.

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