Baltic 500: Langstrecken-Regatta trotzt Corona-Auflagen, heftigen Winden und zehn Ausfällen

Die ersten Sieger

Das Ziel ist erreicht: Zur Baltic 500, der ersten Regatta seit Corona, wurde die erste Yacht gezeitet. Um 10.52 Uhr am Sonntag und damit nach fast drei aufregenden Tagen auf See passierte die „Black Pearl“ von Frank Eckardt/Yo Wiebel die Linie nahe Kiel Leuchtturm.

Unterstütze SegelReporter

Liebe Seglerinnen und Segler,

der SegelReporter Club wurde aufgesetzt, um neue Projekte zu finanzieren. Wir haben noch viele Ideen und großen sportlichen Ehrgeiz.

Ab 1,25 € pro Woche bist Du bei einer
12-monatigen SR Club-Mitgliedschaft dabei.

  • Täglich die Highlights  aus der Welt des Segelns mit Hintergrundinformationen und tiefer Analyse
  • Ohne Beschränkungen alle SegelReporter Artikel lesen
  • Lesefreundlicheres, einspaltiges Artikel-Layout mit weniger Werbung

Die SegelReporter

» Fragen und Antworten zum SegelReporter Club

8 Kommentare zu „Baltic 500: Langstrecken-Regatta trotzt Corona-Auflagen, heftigen Winden und zehn Ausfällen“

  1. Leute Leute –
    Erst mal auch hier – vielen Dank an Cord und das gesamte Orga-Team für die gelungene Wettfahrt.

    Ja, das Terrain und die Wetterbedingungen waren nicht ganz einfach. Aber … alle sind im Rahmen ihrer Fähigkeiten “konservativ” an die Nacht von Freitag->Sonnabend heran gegangen. Wir waren weit entfernt von echten Seenotfällen und haben damit gezeigt, dass eine DH Regatta Flotte auch solches Wetter meistern wird oder eben dem Wetter ausweicht.
    Für das epidem. Geschehen spielen 3..4 2-Personen Crews in Dänemark keine Rolle und so sehen es auch die Behörden dort. Insbesondere, wenn die am Abend einlaufen und am Morgen wieder auslaufen und nicht in die Stadt zum Essen gehen. Also auch hier – alles gut und Dank an die besonnenen Teilnehmer sowie Behörden.

    Ansonsten – es war ein tolles Rennen auch wenn der Rückweg echt hart war.

  2. avatar Ostseesegler sagt:

    Moin, keiner stellt in Abrede, dass es absolut gerechtfertigt und sinnvoll ist, bei Sturmwarnung eine Regatta abzubrechen. Das ist aber doch nicht der Punkt. Es geht doch darum, dass dieses Ablaufen gleich mehrerer Yachten in dänische Häfen erfolgen musste. Da kann man sich schon fragen: Musste es sein, mit anwaltlicher Hilfe ein Revier zu befahren, dass einfach momentan geschlossen ist? Kann man das nicht einfach akzeptieren, wie alle anderen Fahrtensegler auch, die über Himmelfahrt in den deutschen Ostsee-Gewässern gesegelt sind? Es handelte sich hier um eine Spaß-Regatta und nicht um ein staatstragendes Event! Es hätte sicher andere Kurse gegeben, zum Beispiel nach Osten Rund Gotland o.ä. Nun ist genau das eingetreten, was man vorher ahnen konnte: Dänische Häfen mussten angelaufen werden und hihihi, war ja Nacht, hat keiner gesehen/mitbekommen. Oder aber die dänische Polizei war so nett zu helfen (Quelle: yacht.de). Aus dänischer Sicht würde ich sagen: Toll, Wasser auf die Mühlen – wer friedliche Durchfahrt fordert, fährt halt am Ende doch nicht nur, sondern muss eventuell doch anlegen. Sollte sich diese Spaß-Tour auswirken auf die Öffnungen der dänischen Häfen, werden sich andere deutsche Fahrtensegler bedanken – ist ja nicht so, dass die nicht ebenfalls mit den Hufen scharrren, wieder nach Dänemark segeln zu können. Das soll keine Kritik an der Regatta an sich sein – toll, dass es die gibt und Hut ab vor dem tollen Engagement. Aber ob man sie dieses Jahr so hätte durchführen müssen?

  3. avatar PL_martin.gnass sagt:

    Hallo Zusammen,

    als Beteiligter kurz folgender Kommentar: die Entscheidung bei einer nach dem Start eingehenden Sturmwarnung von 50 kn die Regatta nicht fortzusetzen trägt jeder einzelne Skipper. Ich würde jedenfalls in der Situation wieder so entscheiden (die Regatta nicht fortsetzen und damit vermeiden in den Sturm ‘reinzusegeln). Ich möchte auch nicht spekulieren wie viele Schäden aufgetreten wären wenn die 50kn tatsächlich gekommen wären.
    Jeder Teilnehmer kennt die Corona Regeln und hält sich sicher auch dran.
    Mit sportlichem Gruß

  4. avatar Stefan sagt:

    Zunächst den Gewinnern der Regatta herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Die Wetterverhältnisse waren sicher die nicht die einfachsten. Dennoch sind 2 Kritikpunkte anzumerken:

    1. Mich wundert, dass zur Meldung ein großer Securutiy-Check, was die Ausrüstung angeht, stattfindet, allerdings in keinster Weise Nachweise über Langstreckenerfahrung bei Abgabe der Meldung abgefragt werden. Dies kennt man aus dem Auslang anders (z.B. Nachweise beim Start zum Fasnet-Race). Leider gibt es immer wieder Crews, die sich teilweise überschätzen. Durch so eine Regelung könnte die Ausfallquote sicher geringer gehalten werden. Die Teilnehmerzahl wird dadurch sicher auch schrumpfen, aber Sicherheit sollte doch immer vorgehen. Nur der Nachweis eines Segelscheins reicht hier meiner Meinung nach nicht aus.

    2. Mir mißfällt ihr Kommentar zum Landgang / Festmachen der 4 teilnehmen Schiffe in Dänemark. Mit dem Zudrücken des Hafenmeisters Auge und dem einfach nach Hause Fahren lässt sich keine Pandemie bekämpfen. Laut offizieller Seite müssen diese 8 Personen nun bei Einreise nach Deutschland in Quarantäne. Der Strander Yachtclub täte gut daran, die Teilnehmer zu informieren und dies auch zu überprüfen. Als Blockwart muss man hier ja wohl nicht noch tätig werden und der Polizei einen Hinweis geben. Wenn ein Teilnehmer das Risiko in so einer Regatta eingeht, dann sollte er auch ehrlich mit den Konsequenzen umgehen und diese tragen. Insgesamt war diese erste Regatta sicher auch ein Test für Dänemark, inwieweit die Grenze weiter gelockert wird. Es wäre schade, wenn durch Regelverstoße einiger weniger Personen viele Fahrtensegler leiden müssten und länger auf Lockerungen / Grenzöffnungen warten müssten durch so ein Fehlverhalten.

    • avatar Cord Hall sagt:

      Zu 1: bemerkenswert, diese Aussage ohne Kenntnis der konkreten Ausfallgründe und die Erfahrung der ausgefallenen Segler zu tätigen. Unter den ausgefallenen Booten waren erfahrene Teilnehmer von Langstreckenregatten bis zum Mini Transat.
      Zu 2: die Aussage hinsichtlich der Quarantänepflicht ist schlichtweg falsch. Gem. §1 Abs. 1 der derzeit gültigen Verordnung zur Quarantänepflicht gilt diese nur für Personen, die aus einem nicht EU Land einreisen (https://www.schleswig-holstein.de/DE/Schwerpunkte/Coronavirus/Erlasse/Verordnung_Reiserueckkehrer.html)

    • avatar Carsten Kemmling sagt:

      Hi Stefan, du bist Segler und erwägst das Denunzieren? Weil sich andere Segler in einer Notlage nicht entsprechend der Regeln verhalten haben? Weil du Angst hast, der Segelurlaub in Dänemark könnte dadurch gefährdet sein? Schwer zu glauben…

      • avatar Stefan sagt:

        Hi Carsten, ich denke, dass du das falsch verstehst. Jedem war klar, dass diese Regatta eine besondere Herausforderung ist unter den Corona-Umständen.
        Für mich ist es auch richtig, dass die betroffenen Segler in einer Notlage einen Hafen anlaufen sollen und sich in Sicherheit bringen sollen. Aber jeder Teilnehmer wusste vorher, dass es Corona gibt und dass durch Corona auch die Konsequenzen (bei zum Beispiel das Anlaufen eines Hafens) anders als normal sein werden, bzw. sein können.
        Ich denke, jeder der nun zu Hause in Sicherheit ist und nicht mehr in Seenot ist, gefährdet nicht sein Leben, wenn er in Quarantäne geht. Wenn er es nicht tut, gefährdet er vielleicht eher andere.
        Mich stört die Art, dass es heißt, wird schon gut und nichts passiert (der Hafenmeister kann ja ein Auge zudrücken).
        Bei dieser Wettfahrt müssen sicherlich nicht nur die Wettfahrtregeln, sondern auch die Hygieneregeln eingehalten werden. Für Sportlichkeit gehört der 2. Teil (das einhalten der Hygieneregeln) bei der jetzigen Situation für mich eben auch dazu.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert