Bodensee RUND UM: Flautenpoker und Gewitterböen – Nervenstärke war angesagt

Wenig bis reichlich

Rund Um, Bodensee, Flaute

Warum heißt der Bodensee auch “das Schwäbische Meer”? © stoerkle

Ein Drittel gab auf: 205 von 320 Yachten kamen bei der 65. Ausgabe des Bodensee-Klassikers ins Ziel. Der 28jährige Veit Hemmeter siegte auf dem Katamaran „M2team.com“.

Nach einem Start mit wenig Wind mit maximal einer Windstärke und ähnlichen Prognosen für die Nacht hatte sich Wettfahrtleiter Hubert Henzler für eine Bahnkürzung der Startgruppen 2 und 3 entschieden. Später erwischte die meisten Segler bei Konstanz eine Gewitterfront, die heftige Böen, aber keinen Regen brachte und mit fünf bis sechs Windstärken dafür sorgte, dass die Segler viel zu tun hatten.

Der Wind flaute im Laufe der Nacht örtlich ab – Sieger Veit Hemmeter nutzte eine Gewitterfront vor Lindau und rauschte auf dem Katamaran „M2team.com“ mit seiner Crew Nico Lutz, Florian Loweg und Rolf Hufnagel um 3 Uhr 11 Minuten und 41 Sekunden nach 7:41:41 h Gesamtzeit als Erster über die Ziellinie. „Das war wirklich meine schönste Rund Um. Es war alles dabei Mondschein, ein traumhafter Sonnenuntergang und schöner Wind. Das wir dann auch noch gewinnen konnten ist natürlich die Krönung“, freute sich der 28-Jährige.

Steuermann Veit Hemmeter war einst Hoffnungsträger des LSC mit einer Olympia-Kampagne im 470er, stieg dann aber in den Tornado um, kurz bevor dieser aus dem Olympia-Programm gestrichen wurde. 2014 gelang ihm das Kunststück, den LSC bei der Relegation in die Zweite Bundesliga zu steuern, dessen erstes Event 2015 am Starnberger See er und sein Bundesliga-Team auf Rang 2 beendeten.

Gelungene Impressionen von einem flauen Rund um-Auftakt © stoerkle

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Gewitterzelle entschied

Zweite der RUND UM wurden Helge Sach vom Lübecker Yachtclub und Crew mit der „itelligence“ nach 7:46:45h und Dritter Ralph Schatz (LSC) mit der „ORANGE UTAN“, ebenfalls ein Katamaran mit einer Zeit von 7:58:47 h, Vierter der Bregenzer Fritz Trippolt mit dem Katamaran „Skinfit“ 08:05:25 h.

Im Interview mit der Lindauer Zeitung erklärte der Vater des Siegers, Werner Hemmeter, wie dem Kat-Spezialisten Veit das Kunststück gelang, mit fünf Minuten Vorsprung auf Helge Sach zu gewinnen:

„Wichtig war die Gewitterzelle. Zuerst hat es so ausgeschaut, als ob sie am Untersee vorbeigeht, ist dann aber doch nach rechts, also nach Osten gedreht“, beschreibt Werner Hemmeter die Situation in der Nacht von Freitag auf Samstag. Abgespielt hat sich das Ganze nach ungefähr der Hälfte der 100-Kilometer-Distanz, die die teilnehmenden Boote im Kampf um das Große Blaue Band zu absolvieren hatte. Laut Hemmeter hatte diese Gewitterzelle „keine unmittelbaren, aber mittelbaren Auswirkungen über den westlichen Bodensee.“

Wenn dort die Böen sehr stark kommen, dann gehe der Wind von Konstanz hinunter auf die See-Oberfläche und dann vor dem gegenüberliegenden Nordufer wieder hoch. Hemmeters Sohn habe den optimalen Zeitpunkt erwischt, als die Böe gerade ankam. Der M2-Katamaran konnte daher richtig Fahrt auf dem Weg zurück nach Lindau aufnehmen und mit fünf Minuten Vorsprung auf die Verfolger gewinnen.

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Immer ein Erlebnis – auch wenn der Wind ausbleibt © stoerkle

Weißwurst von den Düsseldorfern

Zufrieden mit dem Verlauf der 65. RUND UM waren auch die Verantwortlichen des LSC. LSC-Vorstand Andreas Ober und Wettfahrtleiter Hubert Henzler schwärmten am Sonntag bei der Siegerehrung von traumhaften Bedingungen und freuten sich, dass es die Rund Um ohne größere Schäden und Verletzte über die Bühne gegangen war. Bei der Siegerehrung im übervollen LSC-Zelt gab es für alle Teilnehmer ein zünftiges Weißwurst-Frühstück, spendiert von der boot Düsseldorf anlässlich der bereist seit 25 Jahren bestehenden Partnerschaft mit dem Lindauer Segler-Club.

Webiste LSC, Veranstalter der Bodensee RUND UM

Ergebnisse

Quelle: Lindauer Segler Club

Ein Kommentar „Bodensee RUND UM: Flautenpoker und Gewitterböen – Nervenstärke war angesagt“

  1. avatar Kristof sagt:

    Tolle Bilder. Da will man auch mal mitmachen …

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