B/one gegen J/70: Am Limit gesegelt – Welche neue Sportbootklasse durchstartet

Die neuen Sportskanonen

Beim Vergleich der J/70 zur B/one schneidet das Bavaria Produkt schlecht ab. Die neue J hat die große Chance, eine neue Erfolgsgeschichte in Deutschland zu schreiben. Die Voraussetzungen sind bestens.

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28 Antworten zu „B/one gegen J/70: Am Limit gesegelt – Welche neue Sportbootklasse durchstartet“

  1. Mike

    sagt:

    Liebe Segelergemeinde, ich bin erst jetzt eher zufällig ueber diese “Spezialisten” Veroeffentlichung gestossen. Aufgrund der offensichtlichen Voreingenommenheit der meisten Beitraege mochte ich kurz mal meine Erfahrungen als Eigner sowie Regattasegler teilen.
    Seit Mitte 2013 bin ich stolzer Besitzer einer neuen B/One mit Race Ausstattung.
    Das Boot macht mir seitdem sehr grosse Freude und ueber die Qualität kann ich mich, gerade im Vergleich zu anderen Booten, wie bspw. UFO22 oder J/70 bzw. J/80 nicht im geringsten beschweren.
    Kleines Beispiel: bei einer Regatta am Gardasee erlebte ich leider eine Kollision mit einer groesseren Dolphin81OD, die sich mir mit nahezu Vollgas spitz und seitlich in den Suellrand bohrte.
    Ergebnis: Gelcoatschaden der bei der Herstellerwerft wieder in den Neuzustand versetzt wurde (Ausschneiden und Neulaminieren der betroffenen kleine Flaeche), 2 Tage Arbeit und rund € 800 Euro Kosten. Ich stelle jedem geneigten frei, diese Uebung mal mit einer Melges, UFOxx, J/70, esse oder aehnlichem zu machen. My guess: Diese Boote muessten mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Grund des Sees geborgen werden. Es macht also manchmal auch Sinn, etwas mehr Material sogar zu Lasten des Gewichts zu verbauen :-)))
    Spass beiseite, natuerlich koennte man das Boot werftseitig auch leichter bauen, das geht aber wieder zu Lasten der Kosten.

    Ueber die Performance: Ich kann mich nicht beklagen ! Bei diversen Yardtsickregatten mit durchaus nennenswerten Teilnehmerfeldern konnte ich intensiv das Geschwindigkeitspotential bspw. der o. a. Konkurrenten unter allen moeglichen Windbedingungen beobachten und kann nur sagen: Keines der vergleichbaren Konkurrenzboote, besonders J/70 (gesegelt von einer Profi crew aus monaco) konnte sich von uns (lediglich erfahrene Amateurcrew im Club Racing Bereich) absetzen, egal bei welchem Kurs, eher im Gegenteil.
    Ebenso geht mir der von euch so unglaublich in den Vordergund gestellte Achterstag auch nicht wirklich ab, vorausgesetzt, man hat genug Gewicht auf der Kante. Bei der erwaehnten MdM sah ich CRews, die zu viert gerade mal 250 kg auf die Kante gekriegt haben. Das war allerdings fuer die dort erlebten Bedingungen definitiv zu wenig (Das kann man aber auch aus den Angaben zum empfohlenen Crewgewicht entnehmen).
    Zum Thema MKII upgrade: Ja, ich habe mich tatsaechlich auch ueber die Vorgehensweise von Bavaria geaergert. Vor allen Dingen darueber, das mir der upgrade zwar angeboten wurde, aber doch erhebliche Kosten verursachte. Nach genauerer Analyse des upgrade Paketes sowie Gespraechen mit dem Hersteller habe ich inzwischen die fuer mich relevanten updates wie das neue Kielfixing sowie das update fuer die Ruderanlage einbauen lassen. Den Rest habe ich bisher nicht machen lassen, da dies aus meiner Sicht nur marginal fuer Verbesserungen sorgt, die ich vorher nicht nennenswert vermisst habe und ausserdem durchaus funktionierende Komponenten von Ronstan gegen Harken parts ausgetauscht werden sollen.
    Es ist aus meiner Sicht auch nicht verwerflich, das eine Werft wie Bavaria nach dem Release eines brandneuen Bootes, das ja durchaus erfolgreich im Markt ist, nach diversen Rueckmeldungen sinnvolle Anpassungen ja auch im Sinne des Kunden vornimmt. Wie gesagt, das upgrade fuer Bestandsboote haette aus meiner Sicht kostenlos sein muessen oder zumindest vom Hersteller deutlich interessanter aufgemacht werden muessen.
    Fuer mich machen derzeit lediglich das Kiel- sowie Ruderanlagenfixing wirklich Sinn.

    Fazit: Ich kann die B/ONE allen sportlich interessierten weiterhin bestens und mit gutem Gewissen empfehlen, auch wenn sich das Boot nicht allem technisch machbaren high end Carbon- und sonstigem Gedöhns hingibt.
    Darueberhinaus bietet das Boot gerade im Gegensatz der o. a. Protagonisten erheblich mehr Platz an Bord und somit einen deutlichen pluspunkt in Sachen Komfort und Nutzbarkeit.

  2. Lakesailor

    sagt:

    Also zum Entscheid am Bodensee kann man sagen, daß zum einen das Probesegeln natürlich ein Grund war, dann aber auch für die Vereine der Punkt, daß J-Boats im Normalfall keine Eintagsfliege baut, sprich nach 3 Jahren das Projekt einstellt. Natürlich war die Longtze das sportlichste und agilste Boot. Aber für die Vereine war das Boot zu technisch (zu viele Trimmmöglichkeiten, Strecker etc.) und damit wahrscheinlich im Unterhalt zu aufwendig gegenüber den beiden anderen Kandidaten. Fakt ist, daß sich die J70 bei der Bundesliga bestens bewährt hat und allgemein große Akzeptanz bei den Seglern hat. In Lindau werden seit kurzem 4 Boote bewegt und im Verein kommt bei jung und alt größter Segelspaß auf. Aber im Endeffekt haben bei einer Einheitsklasse alle das selbe Boot und wenn genügend Boote, gute Leute und gute Veranstaltungen aufgeboten werden, dann ist der Wettkampf das Entscheidende und nicht das Boot. Die J70, so simpel und einfach, sieht unscheinbar aus und wird daher zum Teil unterschäßt. Ich denke, daß diese Klasse Ihren Weg machen wird, obwohl jeden Monat neue Sportboote auf den Markt kommen.

  3. Eric

    sagt:

    Um diese Diskussion mal auf den Punkt zu bringen. Wer von euch, ist denn überhaupt schon mal ein derartiges“ modernes“ Sportboot und speziell die J70 gesegelt. Viele Leute reden ja meist nicht aus eigener Erfahrung und urteilen daher rein nach technischen Daten, Videos oder hören-sagen. Eigentlich keine gute Quelle. Ich kann nicht viel über die J 70 sagen, da ich sie noch nie gesegelt bin. Und bei einer Handvoll verkaufter Schiffe, sollte der Erfahrungsdichte eher klein sein. Daher bleibt die Aussagekraft einiger Kommentare anzuzweifeln.

  4. Eric

    sagt:

    Um diese Diskussion mal auf den Punkt zu bringen. Wer von euch, ist denn überhaupt schon mal ein derartiges“ modernes“ Sportboot gesegelt. Viele Leute reden ja meist nicht aus eigener Erfahrung und urteilen daher rein nach technischen Daten, Videos oder hören-sagen. Eigentlich keine gute Quelle. Ich kann nicht viel über die J 70 sagen, da ich sie noch nie gesegelt bin. Und bei einer Handvoll verkaufter Schiffe, sollte der Erfahrungsdichte eher klein sein. Ich selbst segel Melges und kann folglich nur über dieses Boot eine fundierte Meinung abgeben.
    Ein super

    1. Peter der Zwote

      sagt:

      Ich bin bereits alle Kandidaten gesegelt:

      Melges, J/70, B/one, Longtze, J/80, Saphire, Viper, i550, Banner 23, diverse T-Boats, Esse, Onyx, blu26, Helium, Jantar, …

      Was hast Du jetzt auf den Punkt gebracht?

      Es ist doch völlig klar, dass sich die Entwicklung, ob ein Boot nun eine funktionierende Klasse aufbaut, nicht von der tatsächlichen Segelleistung abhängt und leider nicht mal von etwas wie einem Segelleistung pro Geld-Quotienten. Da sollte man wohl eher realistisch sein.

      1. Torsten

        sagt:

        Wenn Du schon alle Kandidaten gesegelt bist, schreib doch mal einen Vergleichsbericht zu den Segelleistungen. Das würde sicher noch mehr Leute interessieren (nein nicht alle…). Selbst kenne ich von den „Sportbooten“ nur J/80, Platu und Streamline vom Segeln.

        Es gibt ja eine Reihe von Sportbootklassen, aber keine hat sich im ganzen Land verbreitet, am größten ist noch die J/24 mit 30 Booten in der Rangliste, und sehr viele konkurrieren um die selben Segler. Vielleicht kommt doch mal eine Klasse, welche die Sportbootsegler vereint und neue hinzugewinnt. So verstehe ich Carstens Artikel. Klar gibt es Klassiker wie das H-Boot , aber Stand der Technik ist doch, dass ein Kielboot raumschots gleiten kann.

        Von der Papierform scheint mir die J/70 auch geeignet, sie vereint eine Menge Kaufargumente, die sie massentauglich machen könnten: Renommierte Werft, gefällige Linien, kein exorbitanter Preis, kleine und daher nicht so teure Segel, schnell genug um bei Yardstickregatten mitzumischen, handlicher Mast, leicht, kleine Hütte mit Dachfenster im Vorschiff, mäßige Breite, manche Kielbootplätze sind schmaler als 2,50m.