Clarisse Crémer Entscheidung: Aus welcher Richtung die Denunziation vermutet wird

Viele Vendée-Globe-Fans haben aufgeatmet, als Clarisse Crémer und ihr Mann Tanguy Le Turquais von den Betrugsvorwürfen freigesprochen wurden. Aber wer steckt hinter den anonymen Anschuldigungen?

Alex Thomson an der Seite von Clarisse Crémer. © L’Occitane Sailing Team

Die jüngsten Schlagzeilen im Zusammenhang mit der Vendée Globe werfen kein besonders gutes Licht auf die französisch geprägte professionelle Offshore-Szene. Das Bild von Seglern, die sich alle lieb haben, respektieren, weil sie große Risiken eingehen und vielleicht auch einmal gegenseitig retten müssen, ist vielleicht mehr Wunschvorstellung denn Realität.

Jedenfalls mehren sich die Skandale. Erst erhitzte Clarisse Crémers Story um ihre Banque-Populaire-Ausbootung während der Schwangerschaft die Gemüter, dann schwelte über Jahre der Konflikt im Ultim-Lager über die Rechtmäßigkeit von Gabarts Trimaran, schließlich folgte die unappetitliche MeeToo-Affäre um Kevin Escoffier, dann musste sich plötzlich Crémer selbst anonymer Anschuldigungen erwehren.

Eine stärker werdende Professionalisierung und immer größere Summen im Umlauf sorgen für mehr Begehrlichkeiten, Unmut, Neid, Missgunst, Ärger. Es ist wahrlich kein neues Prinzip im Umgang von Menschen miteinander. Erfolg kann unschöne Eigenschaften hervorbringen.

Das scheint insbesondere bei dem aktuellen Aufreger um Clarisse Crémer und ihren Mann Tanguy Le Turquais der Fall zu sein. Die beiden wurden in Bezug auf die Vorwürfe unerlaubter Hilfeleistung bei der vergangenen Vendée Globe von einer internationalen Jury einstimmig entlastet. Aber nun stellt sich umso mehr die Frage, woher die Anschuldigungen gekommen sind. Wer steckt dahinter?