CNN Segelsportsendung ‚MainSail‘: Rückblick auf das Volvo Ocean Race

Schlüsselmomente

Die CNN Moderatorin und zweifache olympische Goldmedaillengewinnerin Shirley Robertson führt durch die Höhepunkte des Volvo Ocean Races, die als eine der größten Herausforderungen der Segelwelt gilt.

CNN Mainsail
Doppelolympiasiegerin Shirley Robertson moderiert das Segelmagazin von CNN

Das Volvo Ocean Race verlangt seinen Teilnehmern viel ab. Von Alicante über Kapstadt, Abu Dhabi, Sanya, Auckland, Itajai, Newport, Lissabon, Lorient und Den Haag nach Göteborg, führt das Rennen quer durch die Welt – es zu gewinnen, gilt als einer der größten Erfolge im Segelsport. In diesem Jahr startete das Volvo Ocean Race mit einer ganz besonderen Regeländerung: anstatt die Regatta zu einem Wettlauf der besten Technik zu machen, wurden alle Teilnehmer mit Booten der selben Bauart ausgestattet.

Sieg oder Niederlage waren somit lediglich vom Können der Teilnehmer – und von ein wenig Glück – abhängig. „In der Vergangenheit hatte man immer einen enormen Druck. Man musste sich ständig fragen, ob das Boot gut genug war“, sagt Volvo Ocean Race CEO Knud Frostad. „Jetzt hat sich das geändert. Man kann nichts mehr auf das Boot schieben.“ Zusätzlich waren die Boote zum ersten Mal mit einem Tracker ausgestattet, der es den Teilnehmern erlaubte, die Fortschritte der Konkurrenz zu verfolgen. „Man starrt immer auf den Bildschirm“, erzählt Charles Caudrelier, Skipper des chinesischen Dongfeng Race Teams. „Wir waren deshalb ständig unter Stress.“

Diese Voraussetzungen sorgten dafür, dass das diesjährige Volvo Ocean Race besonders knapp ausfiel: Bereits nach den ersten drei Abschnitten gab es drei verschiedene Sieger – und einen Verlierer. Das Team Vestas Wind kollidierte unerwartet mit einem Riff, das ein massives Loch in das Boot riss. „Wir haben auf einmal nicht mehr daran gedacht, das Rennen zu gewinnen“, berichtet Vestas Skipper Chris Nicholson. „Es ging nur noch darum, zu überleben.“ Dank einer geschickten Rettungsaktion überstand das Team den Zusammenstoß unverletzt. Der Schaden am Boot war jedoch katastrophal und das Vestas Team war gezwungen, für den Rest des Abschnitts aus dem Rennen auszusteigen.

Überraschend konnte das Dongfeng Race Team punkten. Bei der Hälfte des Rennens lagen sie gleichauf mit dem Favoriten, dem Abu Dhabi Ocean Racing Team. Als die Segler den Abschnitt in Neuseeland erreichten, waren die Newcomer bereits in jeder Etappe auf dem Siegertreppchen gelandet und hatten mit ihrem Erfolg selbst Trainer Charles Caudrelier in Staunen versetzt. Doch die Glückssträhne des chinesischen Teams nahm ein Ende, als der Mast ihres Bootes brach und sie gezwungen waren, aus dem Abschnitt auszusteigen.

Der Ausfall der chinesischen Segler brachte das Abu Dhabi Ocean Racing Team in Führung. Nach zwei missglückten Versuchen bei der Regatta war Ian Walker, der Skipper des Abu Dhabi Ocean Racing Teams, diesmal mit dem Sieg vor Augen gestartet – genau wie sein Konkurrent Bouwe Bekking, der Skipper des Team Brunel. „Auf einmal haben wir gemerkt, dass wir eine echte Chance auf den Sieg haben“, erzählt Bekking. Aber Ian Walker hatte nicht nur sein Team gewissenhaft gewählt, sondern ebenfalls jeden Schritt haargenau geplant. „Man weiß nie, was die Schlüsselmomente in einem Abschnitt sind. Das macht jeden Moment zu einem Schlüsselmoment“, erzählt er.

Währenddessen hatte das Team SCA mit Gegenwind von außerhalb des Rennens zu kämpfen. Das erste reine Frauenteam wurde von den Kritikern des männerdominierten Sports nicht akzeptiert – nach Anfangsschwierigkeiten tauchten bald die ersten Behauptungen auf, dass ein erfolgreiches Segelteam nicht auf männliche Führung verzichten konnte. Doch die Kritiker verstummten, als das Team SCA den Etappensieg des vorletzten Abschnitts holte. „Ich glaube wir haben unseren Sieg nicht einmal richtig realisiert, bis wir bemerkt haben, dass wir das einzige Schiff im Hafen sind“, erzählt SCA-Skipperin Sam Davies.

In der letzten Etappe war es jedoch Ian Walker, der mit seinem Abu Dhabi Ocean Racing Team als Sieger des Volvo Ocean Race hervorging. „Er ist unglaublich motiviert und ist selbst bei alltäglichen Dingen aufmerksam. Ian Walker überlässt nichts dem Zufall“, erzählt Robertson aus eigener Erfahrung. „Er ist sehr fokussiert“, berichtet Gegner Caudrelier. „Wenn er etwas will, dann arbeitet er so lange daran, bis er es bekommt.“ Der Gewinner selbst erzählt, dass er das lange Segeln beim Volvo Ocean Race vermissen werde: „Bei Nacht, mit klarem Himmel mit einer leichten Briese… ich kenne kein anderes Event, bei dem man einfach kilometerweit vor sich hinfahren kann. Es ist wirklich ein schönes Erlebnis.“

Quelle: CNN

Die Regeländerung, die das Volvo Ocean Race auf den Kopf stellte:

Vom Wettbewerb zum Überlebenskampf:

Was man braucht, um das Volvo Ocean Race zu gewinnen:

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